Spiele-Test "Tiere toppen": Tolle fränkische Trumpfspiel-Evolution mit ganz vielen Tierfakten
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Freitag, 24. November 2023
Wie schnell kann ein Schwertfisch schwimmen? Was ist schwerer - ein Esel oder ein Schwein? Und wie alt kann eigentlich ein Zebra werden? Beim Kartenspiel "Tiere toppen" geht es um genau solche Zahlen aus der Tierwelt, aber nicht etwa in Form eines Quiz, sondern als Weiterentwicklung der guten alten Quartettspiele.
- Tiere toppen: Rezension des Kartenspiels rund um Tierfakten
- So spielt sich die Trumpfspiel-Weiterentwicklung aus Franken
- Infos, Bewertung und Fazit
Auch wenn beide Spiele inhaltlich rein gar nichts miteinander zu tun haben – "Tiere toppen" von Drei Hasen in der Abendsonne ruft beim ersten Öffnen der Schachtel denselben Effekt hervor wie "Monster-Bande" (hier geht es zu unserem Test des Kinderspiels) aus dem fränkischen Kleinverlag. Beide wirken auf den ersten Blick wie gute alte Bekannte, entpuppen sich dann aber als geniale Weiterentwicklungen beliebter Spielprinzipien. Während man sich bei der Monster-Zwillingssuche an Memory erinnert fühlt, führen die Karten von "Tiere toppen" gleich mal zu - vermeintlich - wissenden Kommentaren der Mitspielenden wie "Ah, Trumpfen, das kenne ich noch von früher".
Wie spielt sich "Tiere toppen"?
Das liegt daran, dass das tierische Kartenspiel auf "Supertrumpf"-Optik setzt: Jede der 180 (!) Karten zeigt ein Bild, darunter stehen Kategorien mit zugehörigen Zahlenwerten. Der Verfasser dieser Zeilen war in unseren Testrunden nicht der Einzige, bei dem da sofort Kindheitserinnerungen wach wurden. Namen für das Kartenspiel gab es viele ("Trumpfen", "Stechen", "Supertrumpf", "Trumpfspiel", "Autoquartett" oder ganz einfach nur "Quartett", obwohl das genau genommen anders gespielt wird); die Auswahl war damals schon enorm, jeder im Grundschul-Freundeskreis hatte mindestens eine Rennauto-, Schnellzug- oder Kampfjet-Version immer in der Hosentasche (ganz groß außerdem: Traktoren!), und so ganz nebenbei scheinen sich die Quartett-Kartenspiele angesichts der aktuellen Amazon-Produktauswahl immer noch großer Beliebtheit zu erfreuen.
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Und auch wenn es in der Anleitung nur ganz versteckt am Ende ganz kurz erläutert wird, könnte man "Tiere toppen" tatsächlich problemlos wie ein solches "Quartett" spielen. Dann bringt man sich aber um den Spaß einer findig weitergedachten Neuinterpretation von Trumpfen.
Die Innovation liegt nicht im Thema selbst, da es um Tiere geht, heißen die Kennwerte logischerweise nicht "Zylinder", "Baujahr", "Tankinhalt" oder "Umdrehungen pro Minute" sondern Größe, Gewicht, Lebenserwartung und Geschwindigkeit. Vielmehr wird bei der "Drei Hasen"-Neuheit aus 2022 nicht nur mit der obersten Karte, sondern den obersten acht gespielt.
Der Clou: Alle Karten müssen platziert werden – und passen nur selten
Das funktioniert folgendermaßen: Zusätzlich zum Kartenpack bekommt jeder Spieler einen "Faltstreifen", auf dem die vier Kennwerte stehen. Dieser Papierstreifen wird auf dem Tisch platziert. Nun zieht jeder acht Karten von seinem Stapel und schaut sie sich genau an. Dann legt er über und unter jeder der vier Kategorien verdeckt je eine Karte ab – darüber, wenn man sein Tier für besonders groß, schwer, alt oder schnell hält, und darunter, wenn man hier jeweils einen geringen Wert hat.
Der Clou dabei: Da man immer alle Karten verarbeiten muss und diese nur sehr selten komplett passen (also je ein richtig großes und ein wirklich kleines Tier, das zugleich nicht auch noch sehr schwer oder federleicht ist), müssen harte Entscheidungen getroffen werden. Oftmals gilt es, wie es in der Anleitung heißt, eine Karte zu "opfern". Oder zu hoffen, dass die Mitspielenden in der Kategorie noch schlechtere Werte platzieren mussten als man selbst.