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Würfelspiel-Test "The Choice" - der Roll & Write-Snack mit zwei Seiten


Autor: Stefan Lutter

Deutschland, Freitag, 01. Sept. 2023

Wer trotz Quixx und Co.noch nie mit dem Würfelspiel-Genre „Roll & Write“ zu tun hatte, sollte sich „The Choice“ genauer anschauen. Dieses Spiel eines neuen fränkischen Verlags ist so etwas wie Würfeln und „Schreiben“ in Reinkultur – und aus der Feder eines alten Bekannten.
Dass es sich bei The Choice um ein klassisches Roll & Write-Spiel handelt, bemerkt der geneigte Spielefreund sofort nach dem Öffnen der Schachtel.


  • The Choice: Rezension des schnellen Würfelspiels
  • Ehemalige NSV-Spieleentwickler gründen neuen Spieleverlag in Franken
  • So spielt sich das Farb- und Zahlen-Abkreuzen
  • Infos, Bewertung und Fazit

Neuer Verlag, neues Glück: In Brettspiel-Kreisen ließ Anfang 2023 die Nachricht aufhorchen, dass Reinhard Staupe seine Arbeit für den Nürnberger Spielkarten Verlag (NSV) nach elf Jahren beendet. Auf Arbeitssuche war der langjährige Spiele-Redakteur nicht wirklich lange – im März folgte die Mitteilung, dass Staupe gemeinsam mit zwei weiteren Ex-NSV-Mitarbeitenden (Franz Jurthe und Steffen Benndorf) einen neuen Verlag aus der Taufe gehoben hat: Er nennt sich Kendi Games (Eigenschreibweise: KENDi) und firmiert im mittelfränkischen Cadolzburg (Landkreis Fürth). Zum Unternehmensstart veröffentlichte die neue fränkische Spieleschmiede zwei knackig-kurze Würfelspiele (neben The Choice auch Durchmarsch) und ein partytauglichen Kartenspiel (Get it). Zwei davon stammen aus der Feder von Reinhard Staupe, der neben seiner Redaktionsstätigkeit auch ein fleißiger Spielerfinder ist. Mehr als 120 Einträge umfasst Staupes Autorenseite der Spieledatenbank Luding. Zu seinen bekanntesten Titeln gehören das schöne Kartenspiel Basari*, das nicht immer jugendfreie Partyspiel Privacy*, die Kartenspiel-Neuheit The Mind - Soulmates* (gemeinsam mit Wolfgang Warsch), aber auch jede Menge Würfelspiele wie beispielsweise Quantum. Und wie unser Test zeigt, reiht sich „The Choice“ nahtlos in Reinhard Staupes Spiele-Vita ein.

Wie spielt sich „The Choice“?

Drei Würfel, Bleistifte und ein Block mit beidseitig bedruckten Zetteln, auf denen Farbe und Zahlen zu erkennen sind: Dass es sich bei „The Choice“ um ein klassisches „Roll & Write-Spiel“ handelt, bemerkt der geneigte Spielefreund sofort nach dem Öffnen der Schachtel.

Video:




Der Ablauf ist ebenso schnell erklärt wie das Spielmaterial gesichtet: Jede*r bekommt einen Wertungszettel, eine*r von ihnen würfelt und wiederum jede*r trägt Kreuze auf dem Blatt ein (also auch die nicht-aktiven Spieler*innen. Drei Würfel liefern die Vorgaben für die Kreuze. Sie zeigen die Zahlenwerte von 1 bis 6, aber auch Farben. 

Für das Eintragen hat man die titelgebende Wahl aus zwei Möglichkeiten.

  • Entweder man verwendet die Würfelfarben und kreuzt im äußeren Farbring, der aus 16 Felder besteht, die entsprechenden Farben ab. Hier darf die erste Farbe darf frei gewählt werden, alle weiteren müssen an bereits abgestrichene Felder anschließen.
  • Oder die Spielenden gehen auf die Zahlen der Würfel, die einzeln verwendbar oder kombinierbar sind und trägt sie auf den 13 mittigen Zahlfeldern ein. Auch hier ist das erste Feld frei wählbar. Weitere Zahlen müssen sich dann auf den Nachbarfeldern befinden, die im Anschluss verbunden werden, ohne die Linien zu kreuzen.

Verwandtschaft zu Erfolgstitel

Fehlwürfe entstehen, wenn jemand die vorgegebene Anzahl an Würfeln nicht verwertet. Ist das zum dritten Mal der Fall, dreht der betroffene Spielende seinen Zettel um, um auf der zweiten Seite nach gleichem Muster und ähnlichem Aufbau erneut sein Glück zu versuchen.

Sobald jemand auf der zweiten Seite drei Fehlwürfe produziert hat, endet die Partie und alle schreiten zur Wertung. Je mehr Farben oder Zahlen man aneinander reihen konnte, desto mehr Punkte gibt es. Am Ende zählt die Gesamtpunktzahl von beiden Blatt-Seiten. 

The Choice kann seine Verwandtschaft zu NSV-Würfel-Erfolgstiteln wie dem preisgekrönten Quixx (2013, von Reinhard Staupes Kendi-Kollegen Steffen Benndorf) oder dem drei Jahre später erschienenen Quinto* nicht verleugnen. Immer heißt das Spielprinzip „Roll & Write“, immer spielen Farben und Augenzahlen eine Rolle, immer wiegt der Glücksfaktor wesentlich höher als taktische Erwägungen, alle drei sind schnell gelernt und schnell gespielt. 

Fazit: Schnelles Würfel-und-Ankreuz-Spiel in Quixx-Tradition 

Doch die zeitliche Einordnung spricht für sich: Zehn Jahre nach Quixx gelingt es The Choice nicht, aus der Masse an Würfel-und-Ankreuz-Spielen herauszuragen, dafür bietet es zu wenig Neues.

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Was aber nicht heißen soll, dass die 2023-er Würfel-„Wahl“ keine Vorzüge hat. Reinhard Staupes Neuheit ist noch um eine Nuance reduzierter als die oben genannten Spiele, der Einstieg fällt Wenigspielenden noch leichter. Gerade Kinder hatten in unseren Testrunden sehr viel Spaß, weil alle ständig mitspielen und es keine Wartezeiten gibt. Jungen wie älteren Spieletestern gefiel das wohl interessants Element: Das Umdrehen des Spielblatts und darauf folgende Weiterspielen bietet entweder eine zweite Chance, wenn die Würfel nicht gewünscht gefallen sind, oder den Anreiz, die tolle erste Runde zu übertreffen.

Infos zu „The Choice“ im Überblick:

  • Spieleranzahl: 2 bis 4 
  • Altersempfehlung: ab 8 
  • Dauer: 20 Minuten
  • Verlag: Kendi Games
  • Autor: Reinhard Staupe
  • Pro: 
    • schnell erklärt und gespielt
    • kompaktes Mitnehmspiel mit wenig Material
    • netter Effekt durch zweiseitige Spielblätter  
  • Contra:
    • ansonsten wenig Neuerungen 
    • obligatorisch hoher Glücksfaktor
  • Redaktionswertung: 7 von 10 Punkten

Fazit: Die Kendi-Neuheit "The Choice" ist zwar kein Pflichtkauf – aber eine gute Wahl, wenn man mit Kindern, Gelegenheitsspielern oder „Roll & Write“-Neulingen am Tisch sitzt. Gestandene Würfelspiel-Freunde, die auf der Suche nach einer Quixx-Alternative oder einem schnellen Ankreuz-Snack für zwischendurch sind, können ebenfalls einen Blick riskieren.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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