Spiele-Test "Sherlock - Mittelalter": Historische Krimis für die Hosentasche
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Sonntag, 30. Juli 2023
Ermitteln wie der berühmteste Detektiv aller Zeiten – allerdings lange bevor dieser überhaupt geboren wurde. Das ermöglicht die Krimi-Kartenspiel-Reihe „Sherlock Mittelalter“. Wir haben die drei historischen Kriminalfälle, die in jede Hosentasche passen, in unserem Test für euch gelöst.
- „Sherlock Mittelalter“: Rezension der drei Detektiv-Kartenspiele
- Der Kaufmann von Kastilien
- Die holde Maid
- Von Dämonen besessen
- So spielen sich die kooperativen Krimis für die Hosentasche
- Infos, Bewertung und Fazit
„Der Kaufmann von Kastilien“, „Die holde Maid“ und „Von Dämonen besessen“. Das könnten die Titel einzelner Folge einer Mittelalter-Mystery-Serie sein. So falsch liegt man mit dieser Annahme gar nicht. Denn jedes dieser drei kooperativen Krimi-Kartenspiele ist in Sachen Story und Dauer eine Serienepisode gar nicht so unähnlich. Das trifft übrigens auf alle Spiele der erfolgreichen Sherlock-Reihe aus dem Hause Abacusspiele zu, von denen es inzwischen schon mehr als 20 gibt. Der wesentliche Unterschied bei „Sherlock Mittelalter“ ist – wenig überraschend – die Handlungszeit der Fälle, die trotz des Titels einige Jahrhunderte vor der fiktiven Lebenszeit eines Sherlock Holmes spielen.
Wie spielen die drei Ausgaben der Reihe „Sherlock Mittelalter“?
Jedes der drei Spiele besteht lediglich aus 32 Karten, der (vor allem am Ende wichtigen) Spielanleitung und der Startkarte, die kurz in den Fall einführt. Der Ablauf ist identisch: Die Karten werden gemischt, jeder Mitspielende bekommt drei davon auf die Hand. Wer an der Reihe ist, hat zwei Möglichkeiten: Er/sie sucht sich eine der Handkarten aus und legt sie entweder offen in die Mitte und liest den darauf enthaltenen Hinweis vor (wenn man diesen für relevant für die Lösung des Falls hält).
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Die zweite Möglichkeit besteht darin, eine Karte als irrelevant zu bewerten und verdeckt beiseite zu lesen. Die Informationen abgelegter Karten dürfen zwar trotzdem zur Aufklärung herangezogen werden, müssen aber geheim bleiben. Laut Regel müssen am Ende mindestens sechs Karten als irrelevant abgelegt worden sein. Nach dem Zug wird eine Karte nachgezogen, sodass jede/r immer drei Karten auf der Hand hat.
Auf diese Weise nehmen die Ermittlungen im Laufe der Zeit immer mehr Konturen an. Die Spielenden dürfen jederzeit ihre Theorien mit den anderen diskutieren und neue Informationen bewerten. Sind alle Karten gespielt, wird der mit einem Klebepunkt verschlossene Teil der Anleitung geöffnet. Dort stehen zehn Multiple-Choice-Fragen zum Fall. Richtige Antworten geben Pluspunkte, Minuspunkte setzt es für unwichtige Karten , die trotzdem offen ausgelegt werden. Eine Tabelle bewertet, wie nah man in Sachen Kombinationsfähigkeit dem „echten“ Sherlock Holmes gekommen ist. Und auf der Rückseite des Blattes kann die ausformulierte Auflösung des Geschehens nachgelesen werden.
Toter Kaufmann, ermordete Frau, kranker Bürgermeister - Das sind die Mittelalter-Fälle
Zu den einzelnen Fällen kann an dieser Stelle unmöglich allzu viel verraten werden, ohne den Spielspaß zu nehmen. Deshalb liefern wir nur kurz die Ausgangssituation der drei „Sherlock Mittelalter“-Spiele: