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Spiele-Test "Queen of 12": Fabelhafter Fantasy-Mix für den Feierabend


Autor: Stefan Lutter

Deutschland, Sonntag, 17. Dezember 2023

In „Queen of 12“ schnappen sich die Spieler gegenseitig Würfel vor der Nase weg, indem sie ihre Karten taktisch ausspielen. Wir haben den Kampf um den Thron der Königin getestet.
Queen of 12 ist der mittlerweile dritte Teil derOf-Twelve-Reihe von  Rita Modl und Corax Games.


  • Queen of 12“: Rezension des Battles um den Thron der Königin
  • So spielt sich das Ankreuzspiel für Würfelsammler
  • Infos, Bewertung und Fazit

Queen of 12“ ist nach „King of 12*“ und „Council of 12*“ das dritte komplett eigenständige Spiel dieser Reihe. „Queen of 12“ ist ein kompetitives Spiel, in dem Fantasy-Charakterkarten vorgeben, wie sich das Würfeln letztlich für den Einzelnen auszahlt. Durch das Horten von Steinen der Macht versuchen die Spieler in den 12 Königreichen, mächtiger zu werden als ihre Widersacher und somit zur alleinigen Königin aufzusteigen. Auch wir haben Steine gesammelt und nach weiteren Verbündeten Ausschau gehalten. Wie erfolgreich wir dabei waren, lest ihr hier.

Wie spielt sich "Queen of 12"?

Nach „King of 12“ und dem kooperativen Nachfolger „Council of 12“ geht es erneut in die von der Münchner Spieleautorin Rita Modl (ihr Instagram-Profil) geschaffene Welt der zwölf Königreiche - diesmal aber wieder kompetitiv mit „Queen of 12“. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Würfel- und Kartenspiel. Insgesamt sind neun zwölfseitige Würfel in drei Farben im Spiel, es gibt 14 große Karten pro Spieler, die Fantasy-Charaktere zeigen, und einen Wertungsblock, auf dem die Würfelergebnisse eingetragen werden. 

Video:




Jeder Spieler hat die gleichen 14 Karten zur Verfügung. Dabei besteht das eigene Deck immer aus vier Grundkarten. Zusätzlich zieht der Startspieler sechs weitere aus seinen restlichen zehn Karten. Die anderen Spieler suchen sich aus ihrem Kartenset die gleichen sechs Charaktere heraus, sodass jeder in dieser Partie über die gleichen Karten verfügt.

Diese sechs Karten werden jedoch zunächst als sogenannter Fächer beiseite gelegt und während des Spiels nach und nach zu den Grundkarten hinzugefügt und im Spiel genutzt. Auf den einfallsreich und witzig gezeichneten Charakter-Karten ist jeweils ein anderes Wesen zu finden, das die Spieler zu ihren Verbündeten machen können. Die Druidin sagt beispielsweise „nimm alle gelben Würfel auf die Hand“, die Arbeiterin erlaubt, so viele Würfel wie möglich zu nehmen, aber höchstens vier. Spielt man das Spiegelbild aus, darf man die Würfelwerte eines Mitspielers kopieren.

Würfeln in Schachteldeckel und -boden

Jeder Spieler bekommt ein Blatt aus dem Wertungsblock. Hier gibt es eine A- und eine B-Seite. Alle Spieler einigen sich auf eine Seite. Auf den Wertungsblättern ist das Reich, welches erobert werden soll, schematisch abgebildet. Unterteilt ist es in zwei Gebiete, die fünf Mal fünf Felder besitzen, wobei jedes der Felder eine Zahl von eins bis zwölf, oder ein Haus in einer der Farben der Würfel aufweist.

Zu Beginn jeder Runde zieht der aktive Spieler je nach Spieleranzahl vier bis sieben Würfel verdeckt aus einem Säckchen, somit sind immer unterschiedliche Farbkombinationen der hübschen zwölfseitigen Würfel gegeben. 

Diese wirft er nach Vorgabe teils in den Boden der Spielschachtel, der das Gebirge darstellt, teils in den Deckel, der als Dschungel fungiert. Anschließend legt jeder Spieler verdeckt eine seiner vier Handkarten vor sich ab. Hat er nur noch eine Handkarte, tauscht er sie gegen alle Karten des Abwurfstapels aus, bevor er eine Karte ablegt.

Schwächere Charaktere sind schneller

Zeitgleich decken dann alle ihre Karten auf und die Würfel werden nach der so vorgegebenen Reihenfolge verteilt, denn die einzelnen Charaktere haben unterschiedliche „Geschwindigkeiten“ von eins bis zwölf. Die Karte mit der niedrigsten Zahl darf als erstes gespielt werden. Somit können beim Spielen einer hohen Karte mit besseren Effekten bereits alle Würfel weg sein, bis man am Zug ist.

Wird in einer Runde die gleiche Karte von mehreren Spielern ausgespielt, negieren sich diese und werden sofort auf den Ablagestapel gelegt. Hat ein Spieler Würfel erhalten, verteilt er die Ergebnisse auf dem Wertungszettel, indem er jeweils die gewürfelten Zahlen oder eines der Häuser in der Würfelfarbe ankreuzt.

Ziel ist es, möglichst viele Kreuze in einer Reihe oder einer Spalte zu setzen. Aber aufgepasst: Bei einem Kreuz gibt es einen, bei zwei Kreuzen jedoch null Punkte. Am Ende des Spiels bringen manche der Charakter-Karten zusätzliche Punkte. In der oberen rechten Ecke sind die Wertigkeiten des jeweiligen Charakters notiert. Nach zwölf Würfelrunden ist das Spiel vorbei. Wer zum Schluss die höchste Punktzahl erreicht hat, gewinnt.

Bewertung: Raffiniertes Fantasywürfeln

Ein kartenbasiertes Roll&Write - oder doch ein Kartenspiel mit Würfelmechaniken? Wie man das 2023 bei Corax Games unter dem Dach von B-Rex Entertainment erschienene „Queen of 12“ kategorisieren will, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Für uns ist es schlicht ein sehr gelungener Genremix für die Familie. Wer die Beschreibung liest, könnte den Eindruck eines recht umständlichen Spiels bekommen. Das liegt an den vielen kleinen und raffinierten Elementen, die das Spiel auszeichnen und nach einer Proberunde schnell verstanden sind. Das Spiel scheint also komplizierter, als es tatsächlich ist. 

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Der Mix aus Würfel- und Kartenspiel funktioniert hervorragend, trotz des Einsatzes von Würfeln kann man sich mit der richtigen Taktik viele Vorteile erarbeiten. Dass die Teile der Spielschachtel als Würfelschalen genutzt werden, ist eine schöne Idee. In diesen ist nochmals bildlich dargestellt, wie viele Würfel je nach Spieleranzahl in welchen Schachtelteil geworfen werden müssen. Durch die variablen Kartenzusammenstellungen und die unterschiedlichen Seiten des Wertungsblocks fühlt sich jede Partie anders an, was den Wiederspielreiz weiter erhöht.

Die kompetitive Komponente ist bei „Queen of 12“ deutlich ausgeprägt, manchen unserer Tester war sie sogar zu aggressiv. Da jeder Spieler die Karten der anderen kennt, kann er versuchen, den Wagemut dieser einzuschätzen und dementsprechend seine Charakter-Karten auszuwählen. So mag es gelingen, mit einer niedrigen Karte den anderen wichtige Würfel wegzuschnappen und zügig das eigene Wertungsblatt zu füllen. Durch die Kartendecks, die sich in jeder Partie unterscheiden, und die Tatsache, dass man die Würfel den anderen wegschnappt, ist am Spieltisch immer sehr viel los. 

Unsere Testrunden waren von „Queen of 12“ überwiegend sehr angetan, auch wenn die Story völlig irrelevant ist. Das Kartendeck ist überschaubar, aber interessant. Mit ein wenig Taktieren und einigen Grübeleien beim Ankreuzen spielt sich eine Partie flüssig ohne lange Wartezeiten. Alle beobachten gespannt, welche Züge ihre Mitspieler machen und wie sich diese auf das eigene Würfelsammeln auswirken werden. Wer ein schönes Feierabendspiel sucht, der ist mit „Queen of 12“ gut beraten.

  • Infos zu „Queen of 12“ im Überblick:
  • Spieleranzahl: 1 bis 4
  • Altersempfehlung: ab 10 
  • Dauer: 40 Minuten
  • Verlag: Corax Games/B-Rex
  • Autor: Rita Modl
  • Pro: 
    • Schönes Feierabendspiel
    • Eingängige Regeln
    • Abwechslungsreiche Partien
    • Taktik und Glück ausgewogen
  • Contra:
    • Story irrelevant
    • stark kompetitiv/aggressiv
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten

Fazit: Das witzig illustrierte Kartenspiel „Queen of 12*“ mit Würfelelementen ist ein unterhaltsames Feierabendspiel, das nicht zu banal ist, aber auch nicht extrem strategisch. Es eignet sich für Freunde von leichtem Taktieren und aufgrund des Designs für Fantasy-Fans. 

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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