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Spiele-Test "Oha!": Party-Wortspiel, auf das sich alle einigen können


Autor: Stefan Lutter

Deutschland, Donnerstag, 22. Dezember 2022

Beim Familien-Partyspiel Oha müssen die Spielenden mit Karten auf möglichst kreativ Weise Lückentexte ergänzen. Klingt irgendwie nach Deutschunterricht in der Schule, ist aber wesentlich witziger, wie unser Test zeigt.
Wer wird der Oha!-König? Bei dem unterhaltsamen Wortspiel gewinnt, wer witzige Antworten gibt und die Mitspielenden gut einschätzen kann.


  • Oha: Rezension des spaßigen Partyspiels für Familien und Gelegenheitsspieler
  • So spielt sich das unterhaltsame Karten-Wortspiel 
  • Infos, Bewertung und Fazit

Beim schnellen Kartenspiel Oha! geht es darum, (meist) nicht zusammenpassende Begriffe und Sätze auf möglichst originelle Weise zu kombinieren. So weit, so unspannend. Doch gerade wegen des simplen Spielprinzips schafft das Partyspiel etwas, was vielen anderen Spielen nicht gelingt: Spiele-Hassern und Spiele-Fans gleichermaßen Spaß bereiten. 

Wie spielt sich Oha?

Als Kind hatte ich ein Spiel, bei dem zufällig gezogene Frage-Antwort-Karten vorgelesen wurden. Also so etwas wie: "Schneidest du gerne Zwiebeln?" - "Ja, aber nur mit Taucherbrille!" Meinen Schwestern und mir gefiel das so gut, dass wir uns damals zusätzlich eine eigene Version mit spaßigen Fragen und Antworten bastelten. Oha spielt sich ganz ähnlich. Wobei es den Grundmechanismus dieses Spiels aus meinen Kindertagen, dessen Namen ich vergessen habe, verfeinert, indem der Spielende mehrere "Antwort"-Karten zur Auswahl hat und sich für die beste entscheiden muss. 

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Wer an der Reihe ist, zieht sich eine Karte vom Frage-Stapel und liest sie laut vor. Ein Beispiel aus dem Spiel wäre: "Der Frosch wurde von der Prinzessin geküsst und ist jetzt..." Jeder Mitspielende hat immer 10 Antwort-Karten auf der Hand und muss jetzt überlegen, auf welcher davon der wohl lustigste Begriff für die Lücke auf der Frage-Karte steht.

Antworten wären so etwas wie "1 Kilogramm Frischkäse", "Ein fliegendes Schwein" oder "Kevins Mutter". Alle Antwortenden geben eine Karte ab, und der/die Fragesteller*in entscheidet, welche er/sie für die gelungenste hält. Wer für diese Antwort verantwortlich ist, erhält die Fragekarte, und die nächste Runde beginnt. Es gewinnt, wer zuerst fünf Fragekarten gesammelt hat.

Einfühlungsvermögen wichtiger als Kartenglück

Außerdem gibt es noch ein Dutzend Sonderkarten, die Abwechslung in den Ablauf bringen. Zu den Aktionen gehören unter anderem das Tauschen aller Antwortkarten („Karussell“), Ziehen von zwei Antwortkarten von einem beliebigen Spieler („Goldgräber“) - und „Demokratie“: Hier entscheidet nicht der/die Runden-Spielleiter*in über die „beste“ Antwort, sondern die komplette Gruppe. 

Das genannte Beispiel liefert einen recht guten Eindruck vom Spiel. Viele Fragen und fast alle Antworten sind wahlweise kindisch, albern, köstlich oder einfach nur gaga. Und die Kombinationen sind dann auch sehr oft amüsant. Wobei sich das Clevere an dem Spiel erst auf den zweiten Blick erschließt. Die besten Gewinnchancen hat eben nicht der/die Spieler*in mit den ulkigsten Antwortkarten. Wichtiger ist es, den jeweiligen „Oha-König“ (laut Regel der Vorlesende der Frage, der auch die beste Antwort kürt) richtig einschätzen zu können. Ein Achtjähriger hat ein anderes Humorverständnis als die konservative Großtante, der nette Schwager oder die pubertierende Cousine. Genau das gilt es bei der Antwort-Auswahl zu bedenken.   

Zwei Anforderungen stellt Oha! natürlich an die Runde: Spielen zu viele spaßbefreite Personen mit, funktioniert das Prinzip nicht. Außerdem dient das Wortspiel vorrangig der Unterhaltung, verbissene Spielende, die gar noch über die (aus ihrer Sicht) besseren Antworten debattieren wollen, sind fehl am Platz. 

Holt Grundschüler und Spiele-Feinde gleichermaßen ab

Dass ATM Gaming das Mindestalter mit 8 Jahren ansetzt, ist schon in Ordnung. Wir finden aber, dass schon Kinder schon mitspielen können, sobald sie lesen können. Spielbar ist Oha! ab drei Personen, nach oben sind theoretisch keine Grenzen gesetzt. Mit mehr als zehn Spielenden dürfte es allerdings schwer sein, sich zwischen den Antworten zu entscheiden.

Für allen, denen die Schöpfer des Wortspiels nicht geläufig sind: ATM Gaming ist ein relativ junges Spiele-Startup auf München, das sich auf Partyspiele spezialisiert hat. Das Unternehmen wirbt damit, die Spiele in der EU herstellen zu lassen, die Karten auf ökologischem Papier zu drucken und ein Prozent des Gewinns für einen guten Zweck zu spenden.  Auch wenn das Design und auch der Titel des Spiels nicht gerade vor Kreativität bersten – die Liebe zum Produkt ist ATM Gaming durch manch kleines Detail auf Box und Anleitung durchaus anzumerken. Zum Beispiel durch den Hinweis, dass besorgte Eltern alle Karten vor dem Spiel durchsehen und unpassende Antworten aussortieren sollten. Denn: „Jede Familie ist anders“, heißt es auf dem Regelblatt.

Obwohl es im Kern ein Kinderspiel ist, hat uns Oha! in allen Besetzungen (nur Erwachsene, aber auch Familien mit Kindern) überzeugt. Gewinnen ist Nebensache, hier stehen der Spaß und die Überraschung im Mittelpunkt, wenn wieder einmal eine völlig unmögliche Antwort als die beste ausgewählt wurde. Weil es sekundenschnell erklärt ist, holt es auch Spiele-Feinde ab – insofern es keine 100-Prozent-Spaßbremsen sind. 

Infos und Fazit

  • Infos zu Oha! im Überblick:
    • Spieleranzahl: ab 3 Spielern
    • Altersempfehlung: ab 6 (Verlagsangabe: ab 8) 
    • Dauer: 15 bis 60 Minuten
    • Verlag: ATM Gaming
    • Autoren: Felix & Nico
  • Pro: 
    • Simpelste Regeln, sofort spielbar
    • Unterhaltsam und witzig
    • Gespür für Mitspielende wichtiger Faktor
    • Ausreichend Karten für dauerhaften Spielspaß
  • Contra:
    • Extrem abhängig von der Zusammensetzung der Runde
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten

Fazit: Das Party-Wortspiel ist gerade deshalb so gut, weil es so simpel ist und trotzdem jede Menge spaßige Momente schafft. Ob mit großen Runden, mit Kindern oder So-gut-wie-nie-Spielern – Oha! geht immer.  

Video:




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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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