Spiele-Test "Kunterpunkt": Würfel-Wolf im Käfer-Pelz
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Freitag, 08. März 2024
"Kunterpunkt" ist ein pfiffiges Würfelspiel, dessen liebliche Käferoptik täuscht: Es bietet zahlreiche Facetten und ist damit ein eher anspruchsvolles Roll & Write. Wir haben den Wolf im Schafspelz getestet.
- "Kunterpunkt": Rezension des gehobenen Familien-Würfelsspiels
- So spielt sich das Punkte und Muster verteilen
- Infos, Bewertung und Fazit
Der rote Marienkäfer ist der bekannte Glücksbringer, und wer hat nicht als Kind die Punkte auf seinen Flügeln gezählt? Punkte auf Käferflügeln, darum dreht sich das Würfelspiel „Kunterpunkt“ aus dem Frechverlag. Da es für ein Roll & Write sehr viele Möglichkeiten bietet, hat es unser Interesse geweckt. Wir packten unsere Lupen, streiften über die Wiese und versuchten zwischen den Kleeblättern, die Käfer passend für unsere Sammlung auszustatten. Hier liest du unseren Erfahrungsbericht.
Wie spielt sich Kunterpunkt?
Wer die kompakte Schachtel von „Kunterpunkt“ mit dem Untertitel „Das wuselige Würfelspiel“ zum ersten Mal in die Hand nimmt, sieht eine Blätterkulisse mit putzigen bunten Käfern und ebenso bunten Würfeln. Das weckt die trügerische Vorstellung von leichter Unterhaltung für die ganze Familie. Doch Vorsicht: Für dieses „Roll & Dot“ ist Spielerfahrung notwendig, dann macht es richtig Spaß.
Video:
Der größte Unterschied zu anderen Würfelspielen liegt darin, dass nicht die Zahlen der Würfel in (Käfer)-felder eingetragen werden, sondern die Punkte auf den Käfern. Und entsprechend dem Muster auf der Würfelseite können sie sogar aufgeteilt werden. Diese Aufteilung muss aber wieder aussehen wie eine richtige Würfelseite. Also kann aus einer Fünf ein Dreier- und ein Zweier-Käfer werden. Oder ein Vierer- und ein Einser-Käfer. Aber immer in der Würfelfarbe.
Und was dem ganzen die Krone aufsetzt: Schon "angepunktete" Käfer können noch erweitert werden. Aus einem Einer- kann also mit einem Zweier- ein Dreierkäfer werden. Aus einem Dreier aber höchstens ein Fünferkäfer, denn er hat ja schon den Mittelpunkt. Kompliziert? Vielleicht, aber auf jeden Fall originell - und nach ein- bis zwei Einstiegsrunden auch verinnerlicht.
Käferkästchen und Würfelwiese
Jetzt zurück zum Spielablauf. In der stabilen, hübschen Box befinden sich sechs Würfel in sechs Farben. Jede Farbe entspricht einer Käferreihe auf dem Wertungsblock. Anstatt der sechs zeigt jeder Würfel ein Kleeblatt. Die Wertungsblätter sehen auf den ersten Blick aus wie bei vielen anderen Roll&Write-Spielen: Es gibt sechs verschiedenfarbige Reihen mit jeweils fünf Kästchen. Doch hier sind wir schon bei den Unterschieden: Die Kästchen haben die Form von Käfern. Und auf den Flügeln werden die Würfelpunkte des Würfels der entsprechenden Farbe eingetragen, und zwar immer links in der Reihe beginnend.
Wieviele Punkte - das ist erst einmal egal. Doch jetzt kommt’s: Vor der Reihe steht eine Lupe, in die der Spieler selbst eintragen muss, welche Punkte hier gewertet werden. Also beispielsweise in der rosa Reihe nur Dreierkäfer, oder nur eine ungerade Anzahl an Punkten oder nur diagonale Punktreihen wie bei der 2 oder der 3 auf einer Würfelseite. Die Lupen muss man sich vorher freischalten auf der Käferwiese, die über den Punktereihen abgebildet ist. Diese Käferwiese ist auch dann wichtig, wenn ein Wurf nur Ergebnisse bringt, die auf den Flügeln nichts nützen. Dann kann man auf der Wiese die Punkte abkreuzen und die Bestimmungslupen ansteuern.