Spiele-Test "Insider Black": ultraschneller Hybrid aus "Werwolf" und "Wer bin ich"
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Freitag, 17. März 2023
Wie gut kann eine Kombination zweier bekannter Spielprinzipen sein, die auf den ersten Blick als unvereinbar gelten? Die Antwort auf diese Frage gibt das Party-Kartenspiel „Insider Black“. Wir haben die spannende Mischung aus „Wer bin ich“-Begrifferaten und „Werwölfe im Düsterwald“-Ermittlung getestet.
- „Insider Black“: Rezension des Wortrate- und Deduktionsspiels
- Partyspiel-Test: So spielt sich die originelle Mischung aus „Werwölfe“ und „Wer bin ich“
- Infos, Bewertung und Fazit
Für alle, die schon der Titel des Spiels neugierig macht: Bei „Insider Black“ aus dem Jahr 2020 handelt es sich um eine eigenständige Fortsetzung von „Insider*“ (2016), das ebenfalls beim japanischen Verlag Oink Games erschienen ist. Der Zusatz „Black“ hat keine besondere Bedeutung, vermutlich war den Autor*innen ein Name wie „Insider 2“ zu generisch. Wobei „Insider für Fortgeschrittene“ wohl die noch präzisere Bezeichnung für das partytaugliche Kartenspiel gewesen wäre, mit dem Oink Games einmal mehr ihrem Markenzeichen – Maxi-Inhalt in einer Mini-Box – gerecht werden.
Wie spielt sich „Insider (Black)“?
Der Ablauf von „Insider Black“ lässt sich am besten erklären, indem man die fast identischen Regeln von „Insider“ vorstellt. Dies ermöglicht die Spielanleitung der schwarzen Version, indem sie klar kennzeichnet, was vom 2016-er Original übernommen wurde und was neu ist.
Video:
Grundsätzlich besteht das Spiel aus zwei Phasen: dem „Kooperationsteil“, in dem gemeinsam ein Begriff erraten werden muss, und dem „Konfrontationsteil“, der den namensgebenden Insider entlarven soll. Zuvor werden allerdings ähnlich wie beim Deduktionsspiel „Werwölfe von Düsterwald“ Rollen vergeben. Hier geschieht das durch das verdeckte Austeilen von Plättchen, auf denen die Funktionen stehen (ein „Spielleiter“, ein „Insider“, die übrigen Spielenden fungieren in bester „Werwölfe“-Manier als „Bürger“). Die Phasen laufen danach folgendermaßen ab:
- Kooperationsteil: Der/die Spielleiter*in ist die einzige Rolle, die sich sofort offenbaren muss. Er/sie übernimmt das Kommando und führt durch das Spiel, indem er/sie die Teilnehmenden zunächst darum bittet, die Augen zu schließen. Dann mischt er/sie die Themenkarten und deckt die oberste Karte auf. Die Rückseite der nun oben liegenden Karte legt fest, welcher der sechs Begriffe der Themenkarte erraten werden muss. Jetzt kommt der Insider ins Spiel. Das Spielleitende gibt bekannt, dass er/sie nun auch die Augen schließt. Der Insider öffnet seine Augen und hat fünf Sekunden Zeit, sich den gesuchten Begriff zu merken und macht die Augen wieder zu. Nun öffnet der/die Spielleiter*in wieder die Augen und dreht die Themenkarten um. Die Startbedingungen stehen fest („Spielleiter“ und „Insider“ kennen das zu erratende Wort, der „Spielleiter“ weiß aber ebenso wie die „Bürger“ nicht, wer den „Insider“ verkörpert. Wenn alle wieder ihre Augen geöffnet hatten, beginnt das muntere Begriffe-Raten. Eine Sanduhr wird umgedreht und jede/r („Bürger“ und der unbekannte „Insider“) sollen wie bei „Wer bin ich“ Fragen zum gesuchten Begriff stellen, die der/die Spielleiter*in nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten darf (ebenfalls erlaubt: „Weiß ich nicht“). Nur wenn das gesuchte Wort innerhalb der vorgegebenen Zeit herausgefunden wird, geht es in Phase 2, ansonsten ist das Spiel sofort zu Ende.
- Konfrontationsteil: Hier geht es um das eigentliche Spielziel, das Entlarven des Insiders. Alle (auch „Spielleiter“ und „Insider“) diskutieren eine Sanduhr lang, wer die vorangegangenen Fragen als „Insider“ gestellt hat (der den gesuchten Begriff also schon kannte). Am Ende deutet jeder auf Kommando auf der vermuteten „Insider“. Liegt die Mehrheit richtig, gewinnen „Spielleiter“ und „Bürger“, da sie die Identität des „Insiders“ aufdecken konnte. Liegt sie falsch, gewinnt der „Insider“, weil er/sie sich geschickt genug verstellt hat.
Die Zusatzmodi
Der oben geschilderte Ablauf ist identisch zu dem von „Insider“ ohne „Black“. Die einzigen Unterschiede bestehen darin, dass die Sanduhr in drei Minuten durchgelaufen ist (beim „Original“ war noch fünf Minuten Zeit) und dass - laut Verlag - der Schwierigkeitsgrad der zu erratenden Begriffe erhöht worden ist.
An dieser Stelle sei eine Erkenntnis aus unseren Testrunden erwähnt: „Insider Black“ spielt sich unserer Meinung nach so wie oben beschrieben am besten. Auch wenn es in der Spielanleitung nicht ausdrücklich steht, sind die weiteren „Black“-Modi nicht essenziell. Wir halten die vier Zusatzregeln überwiegend für überflüssig (oder freundlicher ausgedruckt: optional), stellen sie aber dennoch kurz vor – inklusive einer kurzen Einschätzung: