Spiele-Test "Hitster": So gut ist das Party-Musikspiel mit Spotify-Anbindung
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Dienstag, 27. Dezember 2022
Auch wenn es vermutlich genügend Menschen gibt, die gerne Gesellschaftsspiele spielen und zugleich auch gerne Musik hören, gibt es auf dem Brettspiel-Markt kaum brauchbare Musikspiele. Mit seiner Partyspiel-Neuheit Hitster hat Jumbo den x-ten Versuch gestartet, dem Genre frische Töne zu entlocken. Und das mit Erfolg, wie unser Test zeigt.
- Hitster: Rezension des Musik-Partyspiels
- So spielt sich das kartenbasierte Musikraten mit Spotify-Anbindung
- Regeln, Tokens und Spielmodi
- Infos, Bewertung und Fazit
Ein Musik-Gesellschaftsspiel? Mit App-Anbindung? Ich gebe es offen zu: Ich war skeptisch, als ich zum ersten Mal hörte, dass die Firma Jumbo 2022 ein Musikquiz herausgibt. Da kann einfach zu viel schiefgehen, war mein erster Gedanke: zu viele unbekannte Songs (oder zu viele ganz neue oder ganz alte Titel), kein Interesse seitens der Anti-Musikexperten, technische Macken der App im Zusammenspiel mit eigenem Smartphone. Nach mehreren Testrunden steht fest: Meine Skepsis ist verflogen - Hitster ist ein Kartenspiel-Knaller nicht nur für Musikfans!
Wie spielt sich die Partyspiel-Neuheit Hitster?
Ihr Grundprinzip hat die Jumbo-Herbstneuheit Hitster von der famosen History-Kartenspielreihe "Anno Domini"* entlehnt: Karten mit (auf der Rückseite abgebildeten) Jahreszahlen müssen als Zeitleiste in chronologisch korrekter Reihenfolge gebracht werden - doch während auf der aufgedeckten Seite von Anno-Domini-Karten ein Ereignis zu lesen ist, zeigen Hitster-Karten einen QR-Code. Und mit diesem wird mittels Hitster-App und deren Integration des beliebten Musikstreaming-Services Spotify ein Lied abgespielt. Die zugehörige Musikkarte lege ich in meinen Musik-Zeitstrahl und drehe sie um, um zu kontrollieren, ob ich richtig lag. Auf den Punkt gebracht geht es bei dem Musik-Kartenspiel also darum, ein Lied zu hören und dann sein Erscheinungsjahr zu wissen bzw. zu schätzen. So weit, so grob.
Video:
Im Detail läuft Hitster folgendermaßen ab: Zunächst entscheiden sich die Spielenden, ob sie einzeln oder als Team antreten möchten. Dann erhält jede*r eine beliebige Karte, die er umgedreht (also mit der Jahreszahl) nach oben, als Startkarte vor sich ablegt. Dann wird der DJ bestimmt, der dafür sein Smartphone mit der Hitster-App und Spotify-Konto (siehe unten) bestückt haben muss.
Die App hat zwei Funktionen: In ihr befindet sich die Spielanleitung (die nicht in gedruckter Form beiliegt, aber auch hier zu finden ist), vor allem einen QR-Code-Scanner. Denn wer an der Reihe ist, zieht eine Karte vom Stapel und lässt sie vom DJ scannen - und schon spielt Spotify das Lied auf dem Handy ab. Der Spielende muss nun nur noch überlegen, ob der Titel zeitlich vor oder nach vor dem Jahr auf der eigenen Startkarte veröffentlicht wurde und die Karte entsprechend anlegen. Danach wird kontrolliert - und nur wenn die Reihenfolge nicht passt, muss die Karte abgegeben werden. Runde für Runde wächst so eine Zeitleiste. Es gewinnt der/die Spieler*in mit zehn Karten vor sich.
Tokens machen das Musikquiz-Leben leichter
Einfacher wird der Ablauf durch die Hitster-Tokens. Jeder Teilnehmende erhält zu Beginn zwei dieser Joker-Plättchen. Sie könnten unterschiedlich eingesetzt werden:
- Neuer Versuch: Wer ein Lied nicht kennt, kann einen Token "zahlen" und darf eine neue Karte ziehen.
- Karte klauen: Wer glaubt, dass ein Mitspielender seine aktuelle Karte falsch in der Zeitleiste platziert hat, kann ebenfalls ein Token einlösen und diesen an der richtigen Stelle platzieren. Liegt man mit dem Veto richtig, darf man die Karte nehmen und in die eigene Leiste integrieren.
- Geringster Aufwand: Die mächtigste Token-Funktion kostet gleich drei Plättchen: Dafür erhält man aber auch die oberste Musikkarte vom Stapel und kann diese ohne Abspielen und Raten in seine Zeitleiste packen.