Spiele-Test "Half-Pint Heroes": Poker-Prügelei im Pub mit Ansage
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Donnerstag, 19. Januar 2023
Was kommt dabei heraus, wenn man die Abläufe von Stichansagespielen und Poker mixt und das Ganze mit einem Kneipen-Setting überzieht? Ihr ahnt es: „Half-Pint Heroes“. Ob das Kartenspiel mit der witzigen Aggro-Grafik die coolere Alternative zu Skat und Schafkopf sein kann, erfahrt ihr in unserem Test.
- „Half-Pint Heroes“: Rezension des Kneipen-Kartenspiels
- So spielt sich der Wizard-Poker-Hybrid mit der coolen Cartoongrafik
- Infos, Bewertung und Fazit
- Die Trinkspielregeln
Wer gerne mit Hooligans und Schlägertypen Karten spielt, ist bei „Half-Pint Heroes“ an der richtigen Adresse. Das ist selbstredend nur im übertragenen Sinne gemeint. Aber die Buben und Damen in diesem Kartenspiel sehen schon als ganzes Stück aggressiver aus als bei Skat. Und je nach Spielverlauf kann es in der Kneipe zu Keilereien und sogar zur Schießerei kommen. Wir haben getestet, wie gefährlich das Pub-Kartenspiel ist.
Wie spielt sich „Half-Pint Heroes“?
Erst einmal handelt es sich bei „Half-Pint Heroes“ um ein simples Stichansagespiel mit Pokerelementen. Konkret heißt das, dass die Karten der Auslage beim Stich dazu zählen. Was es zwar prinzipiell leichter macht, Stiche zu machen – das ist hier durchaus mit einzelnen Handkarten möglich, die man eigentlich als nutzlos eingestuft hat. Dafür ist es wesentlich schwieriger als bei anderen Stichspielen wie Wizard, sein Blatt richtig einzuschätzen – und vorherzusagen.
Denn zunächst müssen alle Spielenden gleichzeitig eine Ansage über die Stiche, die sie in dieser Runde machen werden, abgegeben. Dafür hat jede/r vier kleine Ansagekarten mit den Werten 0 bis 3 zur Auswahl. Dann wird reihum mindestens eine Karte ausgespielt. Ziel ist es dabei, zusammen mit den Auslagekarten möglichst hohe Pokerkombinationen zu bilden. Am schlechtesten ist eine Einzelkarte, die von einem Zwilling geschlagen wird, diesen wiederum übertreffen zwei Paare. So gibt es insgesamt elf Abstufungen bis hoch zum Royal Flush.
Wichtig zu wissen: Es gibt Karten in fünf Spielfarben und mit Werten von 1 bis 13 (aber keine Joker oder Trümpfe). Gespielt wird über zehn Runden, wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt (außer, es kommt zu außergewöhnlichen Ereignissen, wie unter Besonderheiten beschrieben).
Besonderheiten machen den Unterschied
Damit das Kneipen-Kartenspiel sich nicht doch zu sehr wie der kleine Bruder von Pokern spielt, haben sich die Macher einige originelle Besonderheiten ausgedacht:
- Variable Kartenzahl: Die Zahl der Handkarten und der Auslagekarten sind bei „Half-Pint Heroes“ in jeder Runde anders. Eine Karte wird neben dem Nachziehstapel aufgedeckt. Die Symbole in den unteren beiden Ecken geben vor, wie groß die offene Auslage sein wird und wie viele Karten jeder Spieler auf die Hand nimmt.
- Die Gegnerwette: Nach der eigenen Ansage platziert jede/r Spieler*in einen Wettchip bei einem/r Kontrahent*in. Damit wettet man darauf, dass diese/r Gegner/in seine Ansage in dieser Runde nicht erfüllen wird. Tritt das auch ein, gibt es Bonuspunkte für den Setzenden des Wettchips.
- Keilerei: Gelingt es jemandem, direkt hintereinander drei Stiche zu machen, kommt es zur Keilerei und die Runde endet sofort. Dieser Spielende hat diese Runde sofort gewonnen.
- Schießerei: Siegt jemand sechs Runden in Folge (auch durch Keilerei), kommt es zur Schießerei. Er/sie gewinnt sofort das ganze Spiel, ohne dass Punkte ausgezählt werden.