Spiele-Test "Die fiesen 7": Schnelles Gangster-Zählen mit Handy-Hindernis - Kartenspiel-Tipp aus Franken
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Donnerstag, 03. August 2023
Sieben Ganoven zählen die Beute ihres neuesten Raubzugs, dazwischen telefoniert mancher von ihnen oder zieht seinen Revolver: Was nach Gangsterfilm klingt, ist die Rahmenhandlung für ein witziges Kartenspiel, bei dem aus der Reihe tanzende Mafiosi für reichlich Verwirrung sorgen.
- "Die fiesen 7": Rezension des witzigen Kartenablegespiels aus Franken
- So spielt sich das tückische Ganoven-Zählen
- Infos, Bewertung und Fazit
Mehr als 20 Spiele hat der kleine mittelfränkische Verlag Drei Hasen in der Abendsonne aus Uehlfeld (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) bereits veröffentlicht. Das Kartenspiel "Die fiesen 7" aus 2015 gehört inzwischen schon zu den Drei-Hasen-"Klassikern" und schaffte es 2016 sogar auf die Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres.
Wie spielt sich "Die fiesen 7"?
Das Spiel besteht aus 110 Karten, die ohne Zahlen oder Buchstaben auskommen, stattdessen sind Gangster im Mafia-Stil abgebildet. Alle Karten werden gleichmäßig unter den Mitspielenden aufgeteilt. Jeder von ihnen ist nacheinander an der Reihe und legt die oberste Karte seines Stapels in der Tischmitte, während er laut mitzählt. Das Zählen beginnt bei 1 und geht nach der 7 rückwärts weiter, also mit 6, 5, 4 und so weiter.
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Das Problem: Dies gilt nur für die normalen Ganovenkarten - die am häufigsten vorkommen. Die Würze kommt durch abweichende Ganovenkarten ins Spiel, von denen es vier gibt:
- "Handykarte" (telefonierender Ganove): der unaufmerksame Spielende ruft keine Zahl, sondern räuspert sich.
- "Pistolenkarte" (mit Waffe bedrohter Ganove): der erschrockene Spielende sagt gar nichts.
- "Doppel-Ganovenkarte" (zwei Ganoven): der Spielende sagt zwei aufeinander folgende Zahlen und der nächste Spieler wird übersprungen.
- "Doppel-Handykarte" (zwei telefonierende Ganoven): der Spielende muss sich zweimal räuspern und der nächste Spieler wird übersprungen
Schneller Einstieg - und eine geniale Sonderregel
Der Clou: Die Ganoven der Handy- und Pistolenkarten werden immer mitgezählt. Wenn ein Spieler eine Pistolenkarte aufdeckt, muss er schweigen, aber seine Karte wird dennoch mitgezählt. Bei einer Handykarte muss man sich räuspern, anstatt die aktuelle Zahl zu sagen, zählt aber dennoch gedanklich weiter.
Wer einen Fehler macht (falsche Zahl sagen, sprechen statt räuspern, zu lange zögern, Karte trotz Auslassung legen) muss alle ausgespielten Karten unter seinen eigenen Stapel legen – und das Zählspiel beginnt aufs Neue. Das Gangsteraufdecken ist vorbei, sobald ein Spieler alle seine Karten ablegen konnte. Die Regeln von "Die fiesen 7" sind so simpel, dass nach zwei Minuten losgespielt werden kann. Der Spielreiz liegt in der vermeintlichen Einfachheit, besonders die Doppelkarten sind erhebliche Hindernisse für das Gehirn. Sie führen oft zu Fehlern beim Zählen – und zum Gelächter der restlichen Runde.