Spiele-Test "80 Days": Mit Glück und Geschick auf den Spuren von Phileas Fogg
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Mittwoch, 06. Dezember 2023
Der Jules-Verne-Romanklassiker „In 80 Tagen um die Welt“ ist zahlreiche Male verfilmt worden, es gibt Hörspiele, Brettspiele, Computerspiele zu diesem Thema. Piatnik hat mit „80 Days“ dieser umfangreichen Sammlung eine weitere Facette hinzugefügt. Wir haben getestet, was das Familien-Brettspiel auszeichnet.
- 80 Days: Rezension des Abenteuer-Brettspiels für die ganze Familie
- Erfahrungsbericht zum preisgekrönten Wettrennen - "Spiele-Hit für Familien beim Österreichischen Spielepreis 2023"
- So spielt sich die Weltreise mit Koffer, Regenschirm und Hut
- Infos, Bewertung und Fazit
"Ein erfrischend leichtgängiges, dennoch taktisch-strategisches Laufspiel, dem das seltene Kunststück gelingt, weitestgehend auf den Glücksfaktor zu verzichten und dennoch als Familienspiel zu begeistern". Diese Beschreibung von 80 Days könnte zwar auch unser Fazit zum Spiel sein, stammt aber nicht uns, sondern von der österreichischen Spiele-Akademie. Die Brettspiel-Experten vergeben alljährlich den Österreichen Spielepreis in diversen Kategorien. Und bei den Spielen für die Familie bedachten sie im vergangenen November ihre Landsleute von Piatnik mit der Auszeichnung. Unser Erfahrungsbericht zeigt, ob 80 Days das Gütesiegel "Österreichischer Spielepreis 2023: Spiele-Hit für Familien" verdient hat.
Wie spielt sich „80 Days“?
Die wunderschöne Illustration des Spielmaterials von 80 Days entführt die Weltreisenden in das späte 19. Jahrhundert. Das zweiseitig bedruckte Spielbrett zeigt eine Weltkarte und bietet verschiedene Schwierigkeitsgrade. Die Figuren, Münzen und der Würfel sind aus Holz, die vielen Plättchen mit den notwendigen Reiseutensilien aus stabilem Karton gefertigt.
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Das Ziel des Spiels ist, in London abzureisen und nach fünf Runden wieder in der britischen Hauptstadt anzukommen. Wie Phileas Fogg im Roman von Jules Verne – von dem das Spiel laut Anleitung inspiriert ist - versuchen die Spieler mit Schiff, Eisenbahn oder Ballon voranzukommen. Dabei werden die Fahrten immer teurer, weshalb Freifahrten besonders attraktiv sind.
Eingangs erhält jeder einen Abenteurer-Meeple und die dazugehörige Charaktertafel. Diese Tafel stellt einen Koffer dar, der eine fünf mal drei Felder große Fläche zeigt. Darauf könne die für die Reise nötigen Utensilien wie Schirm, Hut und Schuhe wie in einem Puzzle gepackt werden. Der stark begrenzte Platz im Koffer bereitet Kopfzerbrechen – denn die dort untergebrachten Gegenstände stellen bei „80 Days“ neben Geld eine zweite Währung dar. Beispielsweise ist für die Zugfahrt von Juneau nach Winnipeg ein Regenschirm erforderlich, von Mazatlan nach Caracas sind gut polierte Schuhe die Voraussetzung. Die Utensilien sind in Boutiquen zu erwerben, wer schnell ist, kann ein Schnäppchen ergattern.
Reisen, Einkaufen oder Geld vom Jongleur holen
Weiter wählt jeder eine von zwei Abenteuerkarten aus. Die übrigen bilden einen Nachziehstapel. Fünf der Zeitungskarten werden auf dem Brett platziert. In jeder Runde wird eine von ihnen aufgedeckt. Sie zeigt einen Geldbetrag, der an jeden verteilt wird sowie einen Effekt oder eine Sonderregel.
Reihum führen die Spieler nun abwechselnd eine Aktion aus. Es besteht die Möglichkeit, von einem Ort zum Nächsten zu reisen (indem man die Reisekosten zahlt). Man kann aber auch Objekte kaufen, denn das Reisen kostet Münzen und manchmal auch einen Gegenstand. Zum Einkaufen in der Boutique muss der eigene Meeple auf einem blauen, zum Einkaufen auf dem Basar auf einem roten Spielfeld stehen.