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Kinderspiel-Test "Imagenius": Finden und Verbinden in der Hexenküche


Autor: Stefan Lutter

Deutschland, Dienstag, 21. November 2023

Bei „Imagenius“ sind kleine und große Zauberlehrlinge gefordert, die mit Zeichenstift besser umgehen können als mit dem Zauberstab. Auch wir haben uns mit Argusaugen auf die Suche gemacht, um aus Hexenküchen-Zutaten ein Motiv entstehen zu lassen. Wie viel Spaß das Finden und Verbinden bereitet, verrät unser Test.
Imagenius von Olivier Mahy ist bei Piatnik erschienen und dauert etwa 20 Minuten. Mitspielen können 2 bis 4 zeichnende Zauberlehrlinge ab 7 Jahren.


  • Imagenius: Rezension des magischen Familien-Zeichenspiels
  • So spielt sich die Suche nach mysteriösen Objekten 
  • Infos, Bewertung und Fazit

Das bei Piatnik erschienene (und bereits um eine Erweiterung ergänzte*) „Imagenius“ ist ein Spiel für die ganze Familie, dessen Prinzip auf dem bekannten „Zahlen verbinden“ beruht. Autor Olivier Mahy hat auf dieser Basis ein originelles Spiel mit magischem Thema entwickelt, für das schnelle Auffassungsgabe und ein sicherer Zeichenstrich ebenso gefragt sind wie Interpretationsfähigkeit.

Wie spielt sich Imagenius?

Eingangs wird jeder Mitspieler mit einem „Zauberstift“ (ein Filzstift mit Radierschwamm am Ende) und einem abwischbares Tableau ausgerüstet, das eine farbige und eine schwarzweiße Seite besitzt. In die Tischmitte kommt eine Sanduhr, die 92 Zauberkarten werden gut gemischt, vier davon bilden einen verdeckten Stapel.

Video:




Jedes Spiel besteht aus acht Runden mit identischem Ablauf: Zuerst wird eine Karte umgedreht. Sie zeigt einige der mehr als 100 seltsamen Objekte, die auf dem Tableau abgebildet sind – und zwar durch eine (oder mehrere) Linien miteinander verbunden. Jetzt versuchen alle Spieler gleichzeitig, die auf der Karte gezeigte Abfolge auf die eigene Tafel zu übertragen. Dazu müssen sie die geforderten Grusel-Gegenstände entdecken und nach und nach in der dargestellten Reihenfolge per Filzstift verbinden. Einzeln auf der Zauberkarte stehende Objekte werden umkreist.

Der Clou dabei: Die Objekte auf der Karte sind nur scheinbar zufällig angeordnet, auf der Zaubertafel entsteht durch die Striche ein (mehr oder weniger komplexes) Motiv. Glaubt ein zeichnender Zauberschüler, dieses auf seinem Tableau zu erkennen, schreibt er ihn auf und dreht die Sanduhr um. Nun haben alle anderen 30 Sekunden Zeit, ihr Werk zu vollenden und das gesuchte Wort ebenfalls einzutragen.

Einen Strich durch das Tableau machen

Wer das Runden-Ende eingeläutet und zudem den richtigen Gegenstand gefunden hat, bekommt zwei Sterne als Belohnung. Ist der Gegenstand falsch, wird ein Stern abgezogen. Alle anderen erhalten einen Punkt bei richtiger Lösung (und einen Punkt Abzug bei falscher oder nicht vorhandener Lösung). Wer die Runde gewonnen hat, muss als Handicap für die nächste seine Tafel umdrehen und mit der schwarzweißen Seite zurechtkommen. Wer nach acht Runden die meisten Sterne eingesackt hat, gewinnt das Spiel.

Die Suche nach den schaurig-skurrilen Gegenständen auf den wimmelbildartigen Tafeln  - die von magischen Pflanzen über Zaubertrankflaschen bis seltsamen Tieren reichen - endet nicht selten in gespielter Verzweiflung. 

Wenn einer etwa den gesuchten Totenkopf nicht finden kann, endlich voller Freude jauchzt und schließlich kapiert, dass das eingekreiste Symbol zwar fast genauso aussieht wie auf der Zauberkarte, aber eben nur fast - und somit die Suche von vorne beginnen muss. Auch wir sind allzu oft einander ähnlichen Spinnen auf den Leim gegangen und haben Kürbisse verwechselt, bis unser Zauberstift das Geheimnis entschlüsseln konnte. 

Bewertung: Originelles Zauber-Zeichenspiel für die ganze Familie

Das generationenübergreifende Ratespiel ist auch für diejenigen geeignet, die angeblich nicht zeichnen können – schließlich besteht die Schwierigkeit weniger im Striche-Ziehen. Die abwischbaren Tableaus sind zwar etwas dünn geraten, das Spielprinzip dafür einfach und überzeugend. Was wir vermisst haben, sind Sichtschirme, die das Abschauen verhindern. Zudem sind nicht alle Zeichenergebnisse eindeutig zu identifizieren, noch dazu, weil die Tafeln dafür mitunter erst um 90 oder gar 180 Grad gedreht werden müssen. Klärung bringt letztlich immer das Regelheft, im dem alle gesuchten Motive aufgelistet sind.

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Dennoch kam „Imagenius“ in fast allen unseren Testrunden sehr gut an. Wir empfehlen es für eine gemischte Runde von kleinen und großen Zauberlehrlingen. Auch alleine spielen Kinder ab sieben Jahren „Imagenius“ ohne Probleme. 

Wer ein zauberhaftes Zeichenspiel für die ganze Familie sucht, ist bei „Imagenius“ genau richtig. Für die ersten drei Spiele gibt es vorbereitete Sets, die den Einstieg erleichtern. Danach bieten die vielen verschiedenen Aufgabenkarten einen hohen Wiederspielreiz. Denn selbst wenn man alle Karten gespielt hat, bleibt doch kaum eine Lösung länger im Gedächtnis. 

Infos zu Imagenius im Überblick:

  • Spieleranzahl: 2 bis 4 
  • Altersempfehlung: ab 7
  • Dauer: 20 Minuten
  • Verlag: Piatnik
  • Autor: Olivier Mahy
  • Pro: 
    • Originelles Spielprinzip
    • Leicht erlernbar
    • effektvolle Gestaltung
    • schult Auge und Konzentration
    • Material wiederverwendbar
  • Contra:
    • Spieltableaus etwas dünn
    • Abschauen möglich
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten

Fazit: „Imagenius“ ist ein Such-, Rate- und Zeichenspiel, das mit seinen fantastischen Figuren Kinder besonders anspricht. Die Grundmechanik ist einfach: Objekte suchen und mit dem Stift verbinden, das Ergebnis identifizieren und die Lösung aufschreiben. Die oft ähnlichen Gestalten auf dem Spielertableau erschweren dies jedoch. Gerade Kindern bereitet „Imagenius“ großen Spaß und sie spielen mit den Erwachsenen auf Augenhöhe. Bastelt man sich selbst Sichtschirme dazu, dann ist es ein komplett empfehlenswertes Spiel. 

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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