In sozialen Medien, vor allem aber auf TikTok, gibt es den Trend "Arschbohrer". Bei diesem Scherz bohren vor allem Jugendliche ahnungslosen Menschen einen Finger in den Po. Was Eltern darüber wissen sollten.
"Arschbohrer kriegt jeder!" Dieser Ausspruch ist Eltern oft unbekannt, Jugendlichen und auch bereits Kindern sagt er aber schon etwas. Denn dieser Spruch, der auf den Twitch-Influencer Montana Black zurückgeht, beschreibt ein Phänomen, das die Runde macht.
Es geht um einen Prank, einen Streich, den sich Jugendliche gegenseitig spielen, sich dabei filmen und das Ergebnis dann auf TikTok hochladen. Dort finden sich viele Videos unter dem Hashtag #Arschbohrer.
Was ist der "Arschbohrer"?
Bei dem Streich schleicht sich jemand an eine ahnungslose Person an und pikst dieser dann mit ausgestrecktem Finger in den Po. Vor allem die Reaktion auf diesen überraschenden Übergriff ist im Zentrum des Interesses und wird in der Regel gefilmt und auf TikTok hochgeladen.
Woher der Streich ("Prank") genau kommt, ist nicht restlos geklärt. Womöglich geht er auf den japanischen Anime und Manga "Naruto" zurück. Dort gibt es die Attacke als schmerz- wie scherzhafte Spezialattacke. Der Begriff selbst geht aber wohl auf Montana "Monte" Black zurück, der in seinen Videos immer wieder den Begriff "Arschbohrer" verwendet. Der Ausspruch "Arschbohrer kriegt jeder" ist inzwischen zu einem Meme ("geflügeltes Wort") geworden.
Wie bei vielen dieser Phänomene gibt es inzwischen millionenfache Nachahmer-Videos, die den "Scherz" reproduzieren und Reichweite in sozialen Medien wie Youtube, aber vor allem TikTok erzielen wollen unter dem entsprechenden Hashtag #Arschbohrer.
Scherz oder Übergriff - ist der "Arschbohrer" harmlos?
Klicksafe, ein Online-Aufklärungsportal der EU und der Landesanstalt für Medien NRW, hat bereits im Oktober 2022 über das Phänomen aufgeklärt und stellt klar: Bei dem als Scherz oder "Prank" verharmlosten "Arschbohrer" handelt es sich um einen körperlichen Übergriff. Dass der übergriffige Scherz nicht nur demütigend sein kann, zeigt ein Fall aus Olpe in Nordrhein-Westfalen. Dort ging der "Arschbohrer" mächtig schief und ein Kind wurde im Zuge des angeblichen Scherzes sogar verletzt. Aus Gründen des Opfer- und Täterschutzes - es handelte sich schließlich um Jugendliche - sind keine Details bekannt.
Klar ist aber: Nicht nur körperliche Grenzen werden bei dem Scherz übergangen und missachtet. Auch das heimliche Filmen und vor allem das Veröffentlichen dieser Aufnahmen sind nicht erlaubt und können zu ernsten rechtlichen Folgen führen.