Chancen und Risiken sozialer Netzwerke: Wie du dein Kind auf Social Media vorbereitest
Autor: Susy Bergmann
Deutschland, Sonntag, 31. März 2024
In Familien wird die Erziehung zum richtigen Umgang mit sozialen Medien immer wichtiger. Social Media birgt für Kinder viele Chancen - aber auch Risiken, auf die Eltern sie vorbereiten können.
- Chancen und Risiken sozialer Netzwerke für Kinder
- Sich informieren und ins Gespräch kommen
- Schutzmaßnahmen: gefährliche Inhalte und persönliche Daten
- Fake-News, Fake-Bilder und Respekt
- Fazit: Das können Eltern tun
Tiktok, Facebook, Instagram, WhatsApp oder Chatgruppen: Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in sozialen Medien. Die Corona-Pandemie, in der Unterricht und Kontakte vermehrt online stattfanden, verstärkte diesen Trend noch. Die Vermittlung des richtigen Umgangs mit Social Media ist eine wichtige Aufgabe für Eltern. Medienerziehung sollte auf Aufklärung und Miteinander, statt auf Verbote setzen. Wir haben einige Ratschläge von Experten für dich zusammengestellt.
Chancen und Risiken sozialer Netzwerke für Kinder
Die sozialen Medien umfassen inzwischen viel mehr als Facebook, Instagram und Co – auch Wikis, Video- und Dokument-Sharing-Portale, Blogs und Foren zählen dazu. Sie alle bieten Kindern und Jugendlichen vielfältige Chancen. Soziale Medien können Kreativität, Beziehungen und Kompetenzbildung stärken. Doch sie bergen auch zahlreiche Risiken. In sozialen Medien können Kinder auf Gewaltdarstellungen und Hasskommentare stoßen, Opfer von Beleidigungen und Mobbing werden oder in Kontakt mit Fremden kommen. Betrüger oder Pädophile (Cyber-Grooming) können versuchen, Kinder mit Fake Profilen zu manipulieren.
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Immer mehr jüngere Kinder nutzen regelmäßig Social-Media-Apps. Laut einer Studie der DAK Krankenkasse von 2020 nutzen 67 Prozent der Mädchen und 57 Prozent der Jungen im Alter von 10 bis 12 Jahren Social-Media-Apps täglich. Dabei verbringen etwa zwei Drittel bis zu drei Stunden in den Apps, der Rest sogar mehr. Die meisten sozialen Netzwerke erlauben die Nutzung erst ab 13, viele sogar ab 16 Jahren. Doch bei der Anmeldung gibt man das Alter selbst an und es wird nicht überprüft. Erziehende sollten die Altersbeschränkungen ernst nehmen und mit ihrem Kind besprechen.
Besonders bei sehr jungen Kindern können soziale Medien die Entwicklung stören. Sie suchen nach Orientierung und geraten möglicherweise an gefährdende Inhalte wie etwa Anleitungen zu selbstverletzendem Verhalten, falschen Vorbildern, Verherrlichung von Alkohol- oder Drogenkonsum. Influencer auf Kundenfang werden zu Vorbildern. Kinder können oftmals nicht zwischen Wahrheit und Fake unterscheiden und Werbung und Kaufangebote nicht immer als solche erkennen.
Sich informieren und ins Gespräch kommen
Kinder und Jugendliche sind als "digital natives" zwar überwiegend technisch gewiefter als Erwachsene. Einen gesunden und verantwortungsbewussten Umgang mit sozialen Medien ("Medienkompetenz") müssen sie aber erst lernen.
Eltern und Bezugspersonen sollten sich selbst mit Social Media beschäftigen. Die Experten raten, sich bei den unterschiedlichen Netzwerken und Plattformen ein eigenes Profil anzulegen und so Inhalte und Funktionen kennenzulernen.