Das müsst ihr beim Heiraten beachten, wenn ihr unterschiedliche Konfessionen habt

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Heiraten ist auch bei unterschiedlichen Konfessionen möglich.
Heiraten: Auch bei unterschiedlichen Konfessionen möglich.
CC0 / Pixabay / Takmeomeo

Wenn aus einer Bekanntschaft echte Liebe wächst, dann stellt sich irgendwann auch die Frage, ob eine Hochzeit folgen wird. Konfession und Religion können diesen Prozess jedoch erschweren. Was gilt es zu beachten?

  • In Deutschland dürfen alle Menschen heiraten
  • Die katholische Kirche stellt höhere Anforderungen als die evangelische
  • Auch Menschen mit muslimischem Glauben dürfen in der Kirche heiraten

Wenn du und dein Partner oder deine Partnerin nicht derselben Konfession angehört, dann dürft ihr trotzdem heiraten. Im Folgenden bringen wir ein wenig Licht ins Dunkle und erklären dir, was ihr dabei beachten müsst.

Worauf muss man achten, wenn man heiraten will, aber unterschiedliche Konfessionen hat?

Seit der "Ehe für alle" dürfen in Deutschland alle Menschen heiraten. Zudem ist auch die kirchliche Heirat zweier Personen mit unterschiedlicher Konfession möglich. Vor allem die katholische Kirche schränkt dies jedoch noch ein. Standesamtlich gibt es dabei mittlerweile gar keine Einschränkungen mehr, während sich manche Kirchen noch etwas schwertun. Doch immer häufiger gehören Braut und Bräutigam nicht mehr derselben Konfession an. 

Selbst wenn eine*r der beiden gar nicht an Gott glaubt, kann kirchlich geheiratet werden. Dann findet die Trauung meistens im Rahmen eines Wortgottesdienstes statt. Hat das Brautpaar nicht dieselbe Konfession, dann muss sich vorher entscheiden werden, nach welchem Ritus die Trauung gefeiert wird.

Dabei kann bei katholisch-evangelischen Trauungen auch der Pfarrer oder die Pfarrerin der anderen Konfession den Gottesdienst mitfeiern und mithalten. Diese Art wird auch als ökumenische Trauung bezeichnet. Die Entscheidung, in welcher Kirche mögliche Kinder später getauft werden, muss dabei übrigens noch nicht getroffen werden. 

Wie ist es bei Katholiken und Protestanten?

Als katholische*r Partner*in unterliegt man zunächst der katholischen Formpflicht und muss die Trauung in einer katholischen Kirche durchführen. Bei besonderen Umständen kann man sich auch vom Bischof davon befreien lassen. Die evangelische Kirche verzichtet auf diese Formpflicht. 

Die Trauung kann dann in einer katholischen Kirche unter Begleitung einer evangelischen geistlichen Person oder in einer evangelischen Kirche unter Beteiligung eines katholischen Geistlichen durchgeführt werden. Eine doppelte Trauung in beiden Kirchen ist nicht möglich. 

Von beiden Partner*innen wird vonseiten der Kirche verlangt, die Überzeugungen des Partners oder der Partnerin mit Respekt zu akzeptierten. Bei der Eheschließung in einer orthodoxen Kirche kann auch nur nach einem orthodoxen Ritus geheiratet werden. 

Wie ist es bei Muslimen?

Nach dem islamischen Recht darf ein Muslim eine Nicht-Muslimin heiraten, die Muslimin jedoch keinen Nicht-Muslim. Dieses Recht beruht auf der Scharia, welche jedoch in Deutschland keine juristische Gültigkeit hat. Daher dürfen sich auch muslimische Frauen hierzulande über dieses Recht hinwegsetzen und einen Partner oder eine Partnerin fremder Konfession heiraten. 

In der katholischen Kirche ist eine Heirat zwischen Katholiken und Muslimen dann möglich, wenn sie vom zuständigen Bischof erlaubt wird. Diesen Vorgang nennt man einen Dispens. Im Wesentlichen muss dabei auch von der Person des muslimischen Glaubens die Ehe nach katholischem Verständnis anerkannt werden. Ebenso muss versprochen werden, die Kinder nach katholischem Glauben zu erziehen. Gleichzeitig wird ein notarieller Ehevertrag empfohlen, damit der Vertrag auch vor islamischen Gerichten gültig ist. 

In der evangelischen Kirche ist die Heirat zwischen Protestanten und Muslimen bereits deutlich verbreiteter und anerkannter. 

Wie bereitet man sich vor?

Sowohl für eine katholische als auch evangelische Trauung muss ein*e Partner*in Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft sein. Am Ende bleibt es übrigens immer dem Pfarrer oder der Pfarrerin überlassen, ob die Trauung durchgeführt wird. Daher sollte bereits rechtzeitig vor der Hochzeit mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin gesprochen werden, um eventuelle Alternativen zu finden. Während manche Geistliche bereits Schwierigkeiten damit haben, wenn der Partner oder die Partnerin einer anderen Konfession angehört, sind andere mittlerweile sehr offen. Im Grunde ist die Trauung für Paare unterschiedlicher Konfessionen kein Problem mehr, kann unter Umständen jedoch mehr Aufwand verlangen. So wird in jedem Fall mindestens ein Traugespräch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin durchgeführt. Dabei wird über den Grund der Heirat gesprochen sowie über Glaubensfragen. Auf dieses Gespräch sollte sich ein wenig vorbereitet werden. Gleichzeitig werden bestimmte Dokumente für die Trauung benötigt:

  • Personalausweis
  • Taufschein
  • Firmungszeugnis (katholisch) bzw. Konfirmationsschein (evangelisch)
  • Heiratsurkunde (wenn die standesamtliche Trauung schon stattgefunden hat) bzw. Bescheinigung über die Anmeldung zur Eheschließung

Für eine ökumenische Trauung werden die gleichen Unterlagen benötigt.

Fazit

Auch die Kirche geht mittlerweile mit der Zeit und erlaubt die Heirat unterschiedlicher Konfessionen. Je nach Konfession ist zwar ein wenig Aufwand notwendig, allerdings lässt sich die Ehe trotzdem kirchlich eingehen. 

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