Fahrrad: Sattel und Lenker einstellen - so sitzt du schmerzfrei und bequem auf deinem Rad

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Mit den richtigen Einstellungen sitzt du auch über längere Strecken bequem auf deinem Fahrrad.
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lev dolgachov/colourbox.de

Mit den richtigen Einstellungen deines Lenkers und Sattels kannst du bequem und schmerzfrei auf dem Rad sitzen. Wie du dein Rad bestmöglich einstellst, erfährst du hier.

Je besser dein Fahrrad auf dich eingestellt ist, desto besser fährt es sich. Schmerzfrei, bequem und sicher auf dem Rad zu sitzen, ist abhängig von den richtigen Einstellungen und Komponenten. Dazu gehören zum Beispiel eine passende Sattelhöhe, die richtige Lenkerlänge und die optimale Position von Sattel und Lenker. 

So stellst du die richtige Sattelhöhe ein

Um deinen Sattel in die passende Höhe zu bringen, kannst du deine Sattelhöhe mithilfe deiner Schrittlänge berechnen. Dafür misst du zunächst deine Schrittlänge; das ist die Strecke vom Fußboden bis zu deinem Schritt. Diese Länge multiplizierst du mit 0,665 und erhältst somit die optimale Sattelhöhe. Der Abstand vom Sattel bis zum Tretlager – dort, wo die Pedalen am Rahmen sitzen – sollte der errechneten Länge entsprechen.

Oft wird der Sattel zu niedrig eingestellt, damit es an der Ampel beispielsweise möglich ist, im Sitzen einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Eine zu niedrige Sattelhöhe führt aber gerade auf längeren Strecken schnell zu Knieschmerzen. Ein zu hoher Sattel führt hingegen dazu, dass du sehr unruhig auf dem Fahrrad sitzt und deine Hüfte nach rechts und links abknickt. Wenn du schnell und ohne Taschenrechner kontrollieren möchtest, ob die Sattelhöhe passt, kannst du einfach deine Ferse auf die Pedale stellen – dein Bein sollte an unterster Position der Pedale gestreckt sein.

Der Sattel lässt sich in der Regel noch nach vorne und hinten schieben. Mit der Sattelposition kannst du den Winkel beeinflussen, der beim Treten in deinen Knien entsteht. Zum Einstellen setzt du dich am besten aufs Rad und stellst deine Pedale in waagerechte Position, also auf drei Uhr. Dein Vorderfuß auf der Pedale sollte exakt unter deiner Kniescheibe liegen und diese sollte im 90°-Winkel zum Fußboden stehen. Das Lot von deiner Kniescheibe sollte also durch die Mitte deiner Pedale verlaufen. Solltest du den Sattel sehr weit nach vorne oder hinten verschoben haben, ist es ratsam, die Sattelhöhe noch einmal zu kontrollieren, denn diese beiden Einstellung stehen in Abhängigkeit zueinander. 

So findest du die optimale Lenkerposition

Grundsätzlich ist der Lenker richtig eingestellt, wenn deinen Rücken gerade ist und du keinen Rundrücken machst. Wie hoch und mit welcher Neigung den Lenker einstellen willst, hängt davon ab, wie aufrecht du auf dem Rad sitzen möchtest. Je geringer die Neigung des Lenkers ist, desto gebeugter sitzt du auf dem Rad. Damit bist du weniger anfällig bei Gegenwind und die Last deines Oberkörpers verteilt sich auf Sattel und Lenker. Je zügiger du vorankommen möchtest, desto flacher sollte deine Position sein.

Die Lenkerbreite sollte deiner Schulterbreite entsprechen – also dem Abstand von einem Schultergelenk zum anderen. Ein zu schmaler Lenker kann gerade bei einer flachen Sitzposition zu Verspannungen und Schmerzen in den Schultern führen. Ein breiter Lenker wird häufig beim Mountainbike gefahren. Dieser gibt gerade auf technisch anspruchsvollen Passagen mehr Sicherheit und Wendigkeit. Stöße können mit größeren Muskelgruppen wie der Brustmuskulatur abgefangen werden.

Vorbei checken: Darauf musst du achten

Der Vorbau verbindet die Vordergabel mit dem Lenker. Je länger der Vorbau, desto mehr wandert dein Körper Richtung Lenker, damit bekommst du mehr Druck auf das Vorderrad und das Lenkverhalten ändert sich. Je kürzer der Vorbau ist, desto aufrechter ist die Sitzposition; die Lenkung ist mit sehr kurzen Vorbauten eher sensibel und direkt. Ein zu langer Vorbau kann zu Schmerzen im unteren Rücken führen, da der Oberkörper zu gestreckt ist. 

Fazit

Der Mensch ist individuell. Neben den hier vorgeschlagenen Einstellungen solltest du vor allem auf dein Körpergefühl achten. Probier einfach mal ein bisschen herum. Bei welcher Sitzposition fühlst du dich sicher und hast keine körperlichen Beschwerden. Manchmal ist es gewinnbringend, nach und nach Einstellungen zu verändern, um herauszufinden, ob sie dir guttun oder langfristig Schmerzen bereiten. 

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