Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden von Montag hervorgeht, haben ältere Autofahrer häufiger die Hauptschuld als jüngere, wenn sie an Unfällen mit Personenschaden beteiligt sind. Der Statistik zufolge waren Menschen ab 65 Jahren vergangenes Jahr in mehr als zwei Dritteln dieser Fälle (69 Prozent) die Hauptverursachenden.
Begleitetes Fahren ab 17
Was Deutsche bereits seit 2011 dürfen, macht EU-weit Schule. Auch in anderen Ländern könnten künftig Minderjährige neben Eltern oder anderen Begleitpersonen am Steuer sitzen. Diese Begleitung muss dem Vorhaben zufolge mindestens 24 Jahre alt sein und seit mindestens fünf Jahren einen Führerschein haben. Zudem darf sie innerhalb der vergangenen fünf Jahre kein Fahrverbot bekommen haben. Bislang müssen Begleitpersonen in Deutschland mindestens 30 Jahre alt sein. Auch eine Probezeit soll es künftig in der gesamten EU geben.
Neu ist, dass künftig auch bei Lkw begleitetes Fahren möglich sein soll. Damit folgen die EU-Staaten weitgehend dem ursprünglichen Vorschlag der EU-Kommission. Der FDP-Europaabgeordnete Jan-Christoph Oetjen forderte, begleitendes Fahren bereits ab 16 zuzulassen.
Die EU-Staaten einigten sich auch darauf, dass es künftig auch einen digitalen Führerschein geben soll, den man auf dem Handy abspeichern kann. Dieser soll kostenlos abgerufen werden können. Laut Kommissionsvorschlag soll es aber weiterhin eine physische Version der Fahrerlaubnis geben.
Harsche Kritik an Vorschlägen aus dem Europaparlament
Erste Vorschläge der französischen Grünen-Abgeordneten Karima Delli waren selbst bei Parteifreundinnen und -freunden aus Deutschland auf deutliche Kritik gestoßen. So hatte sie etwa verpflichtende medizinische Checks, deutliche Einschränkungen für Fahranfängerinnen und Fahranfänger und strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen vorgeschlagen. Dass diese Vorschläge aber genau so angenommen werden, ist angesichts deutlicher parteiübergreifender Kritik nahezu ausgeschlossen.
Bei einzelnen Aspekten könnte sich Delli aber durchsetzen. "Leider zeichnet sich im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments eine Mehrheit für die verpflichtende Einführung von medizinischen Tests ab", sagte der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke am Montag.
Bevor neue Regeln in Kraft treten können, muss das EU-Parlament noch eine Position festlegen und sich im Anschluss mit den EU-Staaten auf einen Kompromiss einigen. Es wird erwartet, dass der Verkehrsausschuss am Donnerstag (07.12.2023) über eine Position abstimmt. Danach kann das gesamte Parlament auf Grundlage der Entscheidung im Verkehrsausschuss über eine Position abstimmen und es können Verhandlungen aufgenommen werden.
Verhandlungen könnten bald abgeschlossen sein
Die Positionierung der EU-Staaten und des Parlaments sind wichtige Schritte auf dem Weg zu neuen Vorgaben. Ziel ist es, die Verhandlungen noch vor den Europawahlen im kommenden Jahr abzuschließen. Wie bei anderen Richtlinien auch muss Deutschland die Vorgaben dann in nationales Recht umsetzen. Dafür ist derzeit im Vorschlag der EU-Staaten eine Frist von drei Jahren vorgesehen, nachdem die Regelung in Kraft getreten ist.
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