Es war eine furchtbare Nachricht für die 200 Mitarbeiter: Der Wunsiedler Traditionsbetrieb Dronco muss vorläufig Insolvenz anmelden - die Folgen des Ukraine-Kriegs für das Unternehmen sind unhaltbar geworden. Die Firmenleitung will aber noch nicht aufgeben - und hofft auf eine Rettung.
Bereits Anfang der Woche ging der Insolvenzantrag heraus - erst am Donnerstag (20. Oktober 2022) wurden die Angestellten informiert: Der Schleifmittel-Hersteller Dronco aus Wunsiedel ist pleite. Das bestätigte der Insolvenzverwalter Sebastian Netzel von der Kanzlei Brinkmann und Partner gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Die Leitung des oberfränkischen Traditionsbetriebs hofft nun auf einen neuen Investor.
Laut dem Insolvenzverwalter haben Umsatzeinbrüche infolge des Ukraine-Krieges dem Werkzeug-Hersteller das Genick gebrochen - und das trotz gut gefüllter Auftragsbücher im Zuge eines Heimwerk-Booms während der Corona-Krise. Erschwerend seien in den vergangenen Monaten die rasant gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise gekommen, so Insolvenzverwalter Netzel gegenüber dem BR.
Oberfränkischer Werkzeug-Hersteller insolvent - Landen 200 Menschen auf der Straße?
Die rund 200 Mitarbeiter des Unternehmens wurden Netzel zufolge bei einer Betriebsversammlung über die Entscheidung der Firmenleitung informiert. Sie würden nun drei Monate lang Insolvenzgeld erhalten, heißt es. Die weitere Zukunft der Angestellten ist jedoch unklar.
Das Ziel der Firmenleitung ist es jetzt, einen neuen Investor an Land zu ziehen. Potenzial ist in Augen der Chefs da. Nach eigenen Angaben ist der Wunsiedler Betrieb eines der fünf führenden Unternehmen weltweit im Bereich der Schleifmittelherstellung. So würden die Bürsten sowie die Diamant- und Keramik-Schleifwerkzeuge in 120 Länder der Welt exportiert, wie es auf der Firmen-Homepage heißt.
Dronco hätte in diesem Jahr sein 60. Firmenjubiläum gefeiert. 2015 wurde das oberfränkische Unternehmen vom US-Branchen-Primus Osborn übernommen. Das Portfolio wurde daher meist unter der Marke des Mutterunternehmens vertrieben.
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Die haben halt nicht aufgepasst, der Habeck hats doch erklärt.
Der Ampel sei Dank