"Zum letzten Mal": Malteser erfüllen krebskrankem Mann "Herzenswunsch"

2 Min
Würzburg: Malteser erfüllen krebskrankem 84-Jährigen "Herzenswunsch" - "zum letzten Mal"
Die Malteser aus Würzburg haben vergangene Woche einem 84-Jährigen seinen letzten Wunsch erfüllt. Dadurch konnte er ein letztes Mal nach Hause - aufgrund seiner Krebsdiagnose lebt der Mann im Hospiz.
"Herzenswunsch-Krankenwagen" der Würzburger Malteser
Malteser Würzburg
Würzburg: Malteser erfüllen krebskrankem 84-Jährigen "Herzenswunsch" - "zum letzten Mal"
Die Malteser aus Würzburg haben vergangene Woche einem 84-Jährigen seinen letzten Wunsch erfüllt. Dadurch konnte er ein letztes Mal nach Hause - aufgrund seiner Krebsdiagnose lebt der Mann im Hospiz.
"Herzenswunsch-Krankenwagen" der Würzburger Malteser
Malteser Würzburg

Die Würzburger Malteser konnten vergangene Woche einem krebskranken Mann seinen "Herzenswunsch" erfüllen. "Zum letzten Mal", denn für den 84-Jährigen besteht "keine medizinische Hoffnung mehr auf Besserung."

  • Malteser Würzburg erfüllen krebskrankem Mann letzten "Herzenswunsch"
  • "Wollte unbedingt nach Hause": 84-Jähriger sieht sein Wohnhaus "zum letzten Mal"
  • Transport mit besonderem Krankenwagen - "als gesunder Mensch nicht vorstellbar"

Die Würzburger Malteser konnten vergangenen Freitag (8. September 2023) einem schwer kranken Mann seinen letzten Wunsch erfüllen. "Herr B. ist 84 Jahre alt und hat eine Krebsdiagnose", erzählt Christina Gold. Sie hat die kleine Reise des Mannes als ehrenamtliche Helferin der Malteser mit dem "Herzenswunsch-Krankenwagen" begleitet. Aufgrund der Diagnose habe Herr B. die letzten Wochen im Krankenhaus und auf der Palliativstation verbracht, "schlussendlich lebt er nun im Hospiz Juliusspital".

"Kann man sich nicht vorstellen": Malteser erfüllen 84-Jährigem letzten Wunsch

Der große "Herzenswunsch" des 84-Jährigen war es, "unbedingt noch einmal nach Hause zu kommen." Das Hospiz sei eine Art "letzte Station" - "es ist klar, dass man dort versterben wird und keine medizinische Hoffnung mehr auf Besserung oder Heilung besteht", erklärt Gold. "Herr B. wollte daheim noch einiges regeln, auch, weil er ehrenamtlich engagiert ist, vor allem in der Geflüchtetenhilfe. Gleichzeitig wollte er aber natürlich auch nochmal in das Haus, in dem er die 84 Jahre seines Lebens verbracht hat."

Nach einer dreiviertelstündigen Fahrt erwarteten Herrn B. bei Ankunft nicht nur seine Ehefrau und Kinder, "sondern auch ein paar Familien der geflüchteten Menschen, die er betreut. Das war total schön, wie er dort in Empfang genommen wurde", erzählt Gold. Seine Frau habe ihm extra sein Lieblingsessen gekocht. Den Tag hat der 84-Jährige dann mit seiner Familie verbracht, "und am Schreibtisch. Er hat sich viel vorgenommen, vielleicht auch ein bisschen zu viel - durch seinen gesundheitlichen Zustand strengt ihn nämlich vieles sehr an." Zwar wirke Herr B. äußerlich "relativ gesund", man dürfe jedoch nicht vergessen, dass er schwer krank sei.

"Man kann sich das als gesunder Mensch nicht vorstellen. Alleine Sitzen ist total anstrengend für Menschen mit einer solchen Diagnose", erklärt die Ehrenamtliche. Für solche Fälle sei der "Herzenswunsch-Krankenwagen" eine gute Lösung. "Damit kann man Menschen im Liegen transportieren, die Trage ist gut gefedert und im Gegensatz zu einem herkömmlichen Krankenwagen hat unser Wagen große Fenster, durch die man herausschauen kann." Ursprünglich wollte die Familie dem 84-Jährigen seinen Wunsch in Eigenregie in einem Privatauto erfüllen. "Aber der Gesundheitszustand hat das tatsächlich nicht zugelassen."

"Sehr berührend": Krebskranker 84-Jähriger sieht sein Zuhause "zum letzten Mal"

"Es ist immer sehr berührend, so etwas zu erleben", erzählt Gold. "Für uns ist eine solche Fahrt logistisch keine große Sache, aber es ist immer wieder schön zu sehen, dass wir mit so kleinen Dingen jemandem eine so große Freude machen können. Jemandem, der am Lebensende ist und einfach nur den Wunsch hat, noch einmal in seinem Wohnzimmer zu sitzen." Nachdem die Hinfahrt von Vorfreude geprägt war, sei Herr B. auf der Rückfahrt sehr nachdenklich gewesen.

"Da hat er natürlich auch aus dem Fenster geschaut und gesehen, wie sein Wohnhaus sich entfernt. Ihm war wahrscheinlich sehr klar: Das war das letzte Mal." Trotzdem sei der Ausflug für die gesamte Familie "sehr bereichernd" gewesen. "Das war für alle ein Ereignis, nicht nur für den Gast. Die Familie freut sich genauso, noch einmal gemeinsame gute Erinnerungen schaffen zu können, an die man denken kann." Und auch für die Ehrenamtlichen sei es jedes Mal ein tolles Erlebnis, den Gästen einen Wunsch erfüllen zu können: "Dieses Lächeln ist wirklich unbezahlbar."

Der "Herzenswunsch-Krankenwagen" ermöglicht es regelmäßig, schwerstkranken und sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche zu erfüllen. Er wird dabei ausschließlich über Spenden finanziert, die Helfer*innen arbeiten ehrenamtlich. Für potenzielle Gäste, Angehörige oder Interessierte ist das Team des "Herzenswunsch-Krankenwagens" unter 0931/4505227 oder per Mail an hospiz-wue@malteser.org erreichbar.

Währenddessen sucht ein fränkisches Traditionsgasthaus nach 110 Jahren einen Nachfolger - die Schließung des Weinhauses "wäre sehr schade". Vor Kurzem öffnete zudem ein neuer Johanniter-Kindergarten in Würzburg - er bietet Betreuung für über 100 Kinder. Die neusten Nachrichten aus Würzburg.