Franken-Cold-Case bei "Aktenzeichen XY": Verrät ein Asthma-Spray Evelines (24) Mörder?

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Cold Case Eveline Höbler
Am Mittwoch wurde der Mord an Eveline Höbler (24) aus Veitshöchheim bei "Aktenzeichen XY" behandelt. Bringt ein Asthma-Spray 37 Jahre nach dem Mord Hinweise auf den Täter?
Cold Case Eveline Höbler
Polizei Unterfranken
Cold Case Eveline Höbler
Am Mittwoch wurde der Mord an Eveline Höbler (24) aus Veitshöchheim bei "Aktenzeichen XY" behandelt. Bringt ein Asthma-Spray 37 Jahre nach dem Mord Hinweise auf den Täter?
Cold Case Eveline Höbler
Polizei Unterfranken

Sie wurde nur 24 Jahre alt: Eveline Höbel aus Veitshöchheim wurde im Januar 1986 umgebracht. Doch der Täter ist bis heute nicht gefasst. Nun war der Fall bei "Aktenzeichen XY" - und die Polizei hat viele neue Fragen.

Update vom 30.11.2023: Cold Case Eveline Höbel lief bei "Aktenzeichen XY" - es gibt neue Hinweise

Die Kriminalpolizei Würzburg hat die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an der damals 24-jährigen Eveline Höbler fortgeführt. Am Mittwoch (29. November 2023) traten die Ermittler mit einem Beitrag in der Sendung "Aktenzeichen XY" erneut an die Öffentlichkeit. Noch am Abend führte dies zu über 60 neuen Hinweisen

Eveline Höbler war am 23. Januar1986 nach einem Kinobesuch zunächst in Ihre Wohnung in Veitshöchheim zurückgekehrt und hatte diese später zu unbekannter Zeit nochmals verlassen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die junge Frau durch eine noch unbekannte Person aus ihrem sozialen Umfeld abgeholt wurde. Es wird angenommen, dass es im weiteren Verlauf zum Geschlechtsverkehr gekommen ist und anschließend das Opfer getötet wurde. 
  
Im Zuge der Sendung stellten die Ermittler Fragen zu Personen aus dem persönlichen Umfeld von Eveline Höbler, zur Tatwaffe, sowie zu einem roten Schlüsselmäppchen, dem Wohnungsschlüssel und einem Aerosolspray.  Die Tatwaffe, vermutlich ein größeres Messer, fehlt bis heute. Das dunkelrote Ledermäppchen mit Wohnungsschlüssel der Verstorbenen ist seither verschwunden.

In der Nähe des Fundorts wurde ein Aerosolspray für Asthmatiker aufgefunden, dessen Nutzer bis heute nicht bekannt ist. Im Zuge der Ermittlungen richtet die Polizei folgende Fragen an die Öffentlichkeit:

  • Wem sind Wesens- / Verhaltensveränderungen (zum Beispiel sozialer Rückzug) bei Personen unmittelbar nach der Tat aufgefallen? Möglicherweise ist der Täter nach der Tat umgezogen.
  • Wer kennt Personen mit Bezügen nach Würzburg-Veitshöchheim, die Mitte der 80er-Jahre ein Aerosolspray benutzten?
  • Ist jemandem zum damaligen Zeitpunkt ein größeres Messer bei einer Person verdächtig vorgekommen oder wurde ein solches aufgefunden, vielleicht auch in der Nähe des Fundortes der Leiche?
  • Wer hat sich nach der Tat besonders für die Berichterstattung und die polizeilichen Ermittlungen interessiert?
  • Hat jemand ein rotes Schlüsselmäppchen oder den Wohnungsschlüssel unter anderem mit Aufdruck "YGH 407 30" nach der Tat gefunden oder gesehen?
  • Wer hat sich nach der Tat in abfälliger Weise über das Opfer geäußert? Wer hatte persönliches Interesse an dem Opfer?
  • Wer kannte eine Person, die zum Tatzeitpunkt ein intimes Verhältnis mit dem Opfer hatte oder an einem solchen interessiert war?
  • Hat jemand Erkenntnisse darüber, dass Eveline Höbler nach Würzburg umziehen wollte?

Abschließend sprach die leitende Ermittlerin in der Sendung Personenkreise mit einem dringenden Appell konkret an:

  • Wir möchten an alle Personen appellieren, die etwas mitbekommen haben und die vielleicht jetzt, aufgrund veränderter Lebensumstände, bereit sind, mit uns zu sprechen.
  • Wir möchten auch Angehörige der Bundeswehr in Veitshöchheim oder anderer Streitkräfte ansprechen, die Eveline Höbler gekannt haben.
  • Es geht darum, den Mord an einer jungen Frau zu klären! Ihr Tod war für viele Menschen ein traumatisches Ereignis, das bei ihren Angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen bis heute teils tiefe Wunden und natürlich viele Fragen hinterlassen hat.
  • Angesprochene Personen sollen sich bitte melden!
  • In Absprache mit der Staatsanwaltschaft sind auch anonyme Hinweise möglich.

Unmittelbar nach der Ausstrahlung des Beitrags zum Mordfall Eveline Höbler am Mittwoch gingen im Studio und auch bei der Kriminalpolizei zahlreiche neue Hinweise, bis zum Ende des Abends über 60 Hinweise ein. Diese werden nun durch die Beamtinnen und Beamten nach und nach bewertet, überprüft und abgearbeitet.

Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat das bayerische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Die Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt und ist nicht für Personen bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.

Zeugen werden gebeten, sich über die kostenfreie Hinweisnummer unter  0800 / 7733744 an die Kriminalpolizei Würzburg zu wenden. Hinweise werden auch persönlich auf allen Dienststellen der Polizei in Bayern entgegengenommen.

Ursprungsmeldung: Junge Fränkin nach Kinobesuch getötet: Heute Abend sucht "Aktenzeichen XY" nach Evelines Mörder

Mehr als 37 Jahre nach einem bis heute ungeklärten Tötungsdelikt in Unterfranken setzen die Ermittler auch auf die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY". Am Mittwochabend (29. November 2023) soll der Fall dort vorgestellt werden, wie das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag in Würzburg mitteilte. Womöglich erinnerten sich durch die Sendung Zeugen, die etwas zum Tod der 24-jährigen Eveline Höbler im Januar 1986 sagen können.

Der Hund eines Spaziergängers hatte damals am 24. Januar die junge Frau nahe einer Zaunanlage einer Bundeswehr-Kaserne am Ortsrand von Veitshöchheim (Landkreis Würzburg) entdeckt. Die Leiche wies nach früheren Polizeiangaben mehr als 30 Messerstiche auf.

Mord an Eveline Höbel: Leiche bei Veitshöchheim entdeckt - lebte "allein und unauffällig"

Die Tote konnte einen Tag später als die Arbeiterin aus Veitshöchheim identifiziert werden, die seit ihrer Scheidung zwei Jahre zuvor laut Polizei "allein, unauffällig bis zurückhaltend" lebte. Sowohl die Wohnung der Toten als auch ihr Arbeitsplatz, eine Schokoladenfabrik, lagen nur wenige Autominuten vom Fundort der Leiche entfernt.

Am Abend vor dem Verbrechen war die 24-Jährige nach einem Kinobesuch mit einem Bus vom Hauptbahnhof Würzburg nach Veitshöchheim gefahren. Nachdem sie wohl erst zu Hause war, soll sie ihre Wohnung später aber noch einmal verlassen haben - wohin, ist unbekannt. Seit Ende 2022 wird nun in dem Fall wieder intensiver ermittelt. Die Polizisten bewerten unter anderem die Spuren und Asservate aus heutiger Sicht.

"Hierbei wurde auch eine vorhandene DNA-Spur des möglichen Täters mit den heutigen Methoden ausgewertet", teilte die Polizei mit. "Eine Vielzahl an Personen aus dem Umfeld der Getöteten konnte so bereits überprüft und ausgeschlossen werden." Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, haben das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Würzburg 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Zuletzt war ein Mord aus Mittelfranken Thema bei "Aktenzeichen XY" - es ging dabei um neue Spuren im Fall der damals 22-jährigen Claudia Obermeier aus Röthenbach an der Pegnitz.