"Uns geht der Ar… auf Grundeis": Fränkische Tierschützer senden eindringlichen Hilferuf

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"Nur durch flächendeckende Kastration lässt sich die Population kontrollieren", hält die Katzenhilfe Würzburg in Hinblick auf die Streunerproblematik fest.
Katzenhilfe Würzburg sendet Hilferuf: "Uns geht der Ar… auf Grundeis"
Katzenhilfe Würzburg
"Nur durch flächendeckende Kastration lässt sich die Population kontrollieren", hält die Katzenhilfe Würzburg in Hinblick auf die Streunerproblematik fest.
Katzenhilfe Würzburg sendet Hilferuf: "Uns geht der Ar… auf Grundeis"
Katzenhilfe Würzburg
"Nur durch flächendeckende Kastration lässt sich die Population kontrollieren", hält die Katzenhilfe Würzburg in Hinblick auf die Streunerproblematik fest.
Katzenhilfe Würzburg sendet Hilferuf: "Uns geht der Ar… auf Grundeis"
Katzenhilfe Würzburg
"Nur durch flächendeckende Kastration lässt sich die Population kontrollieren", hält die Katzenhilfe Würzburg in Hinblick auf die Streunerproblematik fest.
Katzenhilfe Würzburg sendet Hilferuf: "Uns geht der Ar… auf Grundeis"
Katzenhilfe Würzburg
"Nur durch flächendeckende Kastration lässt sich die Population kontrollieren", hält die Katzenhilfe Würzburg in Hinblick auf die Streunerproblematik fest.
Katzenhilfe Würzburg sendet Hilferuf: "Uns geht der Ar… auf Grundeis"
Katzenhilfe Würzburg

Die Katzenhilfe Würzburg steht laut eigenen Angaben vor einem Aufnahme- und Behandlungsstopp. 2023 seien über 170.000 Euro an Tierarztkosten angefallen. "Wir benötigen dringend Hilfe", erklärt die Einrichtung.

Alarmstimmung bei der Katzenhilfe Würzburg. "Man muss es so klar sagen: Uns geht der Ar… auf Grundeis", heißt es wörtlich in einer Pressemitteilung der Tierschutzorganisation. Die Einrichtung steht demnach vor einem Aufnahme- und Behandlungsstopp. "Wir benötigen dringend Hilfe." Das Problem sind laut eigenen Angaben die vielen Streunerkatzen - und die daraus resultierende finanzielle Schieflage. 

"2023 war für den deutschen Tierschutz ein schauriger Tiefpunkt", resümieren die Vereinsverantwortlichen. "Und auch uns als Katzenhilfe in und um Würzburg hat es erwischt. Die GOT-Änderung hat zu extremen Anstiegen bei den Tierarztkosten geführt." Die Tierfreunde nehmen damit Bezug auf die vor mehr als einem Jahr angepasste Gebührenordnung. Seit November 2022 fallen Tierarztbesuche spürbar teurer aus als zuvor.

Katzenhilfe Würzburg ächzt unter hohen Tierarztkosten - Zehntausende Streunerkatzen in Unterfranken

Verwilderte oder draußen geborene Katzen, die ohne Besitzer im Freien leben, stellen schon lange ein großes Problem dar. Sie verwahrlosen häufig, müssen Hunger erleiden und erkranken vielmals. Weil sich die streunenden Tiere ungehindert vermehren, steigt ihre Anzahl zusehends. Oft müsse man sich um Katzen in "grauenvollem Zustand" kümmern. "Einfach nur, weil Besitzer ihre Tiere nicht kastrieren lassen - teils sogar trotz unserer angebotenen Hilfe", schilderte die zweite Vorsitzende der Katzenhilfe Würzburg Inka Sörries erst Ende letzten Jahres im Gespräch mit inFranken.de. Wie viele ihrer bundesweiten Kollegen fordert sie eine Kastrationspflicht für alle Katzen.

In ihrem aktuellen Hilferuf berichtet die Würzburger Katzenhilfe von "Massen an Katzen, die vorherige Jahre übersteigen". Der Organisation zufolge gibt es in Bayern aktuell 300.000 Streunerkatzen, Zehntausende davon allein in Unterfranken. "99 Prozent davon sind krank", halten die Tierschützer fest. Laut Eigenaussage bezahlte die Katzenhilfe im vergangenen Jahr über 170.000 Euro allein für Tierarztrechnungen. "Und es sind aktuell nicht mal alle Rechnungen für 2023 eingegangen."

"Bei einer Vermittlungsgebühr von 230 Euro haben wir zuvor meist ein Vielfaches an Tierarztkosten ausgegeben, damit die Katze fit für die Vermittlung ist", erklärt die Tierhilfe. Hinzugekommen seien 2023 weitere Posten - wie etwa 11.000 Euro Futterkosten für die circa 30 Futterstellen in Unterfranken, an denen die Katzenhilfe Streunerkatzen unterstütze - "und das, obwohl viele Ehrenamtliche selbst Futter kaufen".

"Brauchen dringend Spenden": Tierschützer wenden sich mit Hilferuf an Öffentlichkeit

In der Folge sei die Einrichtung nun auf Unterstützung von außen angewiesen. "Wir brauchen dringend Spenden", betonen die Tierschützer. "Als Verein stehen wir vor der Wahl: Behandlungs- und Aufnahmestopp und somit die Hilfe für Unterfrankens Streuner auf ein Minimum runterfahren. Oder zahlungsunfähig und dadurch endgültig handlungsunfähig werden."

Nach aktuellem Stand seien im vergangenen Jahr circa 650 Kastrationen gestemmt worden. "Den Streunern wird so massives Leid und Risiko erspart", heißt es in der Mitteilung. "Und nur durch flächendeckende Kastration lässt sich die Population kontrollieren." Hochgerechnet ergebe sich eine vorläufige Schätzung von 800 bis 1000 tierärztlich versorgten Streunern 2023 - "obwohl wir leider bereits einige Fälle ablehnen mussten".

Der Blick nach vorn fällt derweil düster aus. "Das Jahr 2024 kündigt sich schon jetzt als ein noch schlimmeres Jahr an", erklärt die Katzenhilfe Würzburg. In den Vorjahren habe man zwischen Oktober und März "eine kleine Verschnaufpause" gehabt - nicht so 2023. Zuletzt sei es im Herbst und Winter mit der Entwicklung nahtlos weitergegangen. "Mittlerweile gibt es durchgehend Kitten, tragende Mutterkatzen und Notfälle."

Unterfränkische Einrichtung warnt vor "massenhaft elendigen Verhältnissen"

Die Tierschützer warnen: "Wenn es so weitergeht wie die letzten Jahre, haben wir 2030 in Unterfranken und Bayern solch massenhaft elendige Verhältnisse, wie man sie von den Straßenkatzen in südlichen Ländern kennt." Wichtig sei zugleich die momentane Situation vor Ort. "Schon jetzt gibt es genau dieses Leid vor unserer Haustür, im eigenen Garten oder Hinterhof", halten die Vereinsverantwortlichen fest. 

Noch sei dies für viele Menschen allerdings nicht sichtbar. "Wir erleben es tagtäglich." Aus diesem Grund wolle die Einrichtung Unterfrankens Streunerkatzen unbedingt weiterhin helfen können. Wer die Katzenhilfe Würzburg finanziell unterstützen will, kann dies über folgende Wege tun:

  • Spendenkonto VR-Bank Würzburg: IBAN: DE78 7909 0000 0006 7312 95
  • PayPal: kasse@katzenhilfe-wuerzburg.de

"Bitte helft uns dabei. Bitte spendet und teilt unseren Hilferuf", appellieren die unterfränkischen Tierschützer. "Wir sind dankbar für jede Spende." Weitere Nachrichten aus Würzburg und Umgebung gibt es in unserem Lokalressort.