Riesenerleichterung bei den rund 1400 Brose-Mitarbeitern in Würzburg: Der unterfränkische Standort des Zulieferers hat eine Zukunft - unter bestimmten Bedingungen.
Der fränkische Automobilzulieferer Brose hat schon einmal deutliche bessere Zeiten erlebt. Für das zurückliegende Geschäftsjahr 2024 rechnet das Unternehmen aus Coburg mit einem Verlust von etwa 100 Millionen Euro. Ins Visier der Chefetage geriet zuletzt das Werk in Würzburg. Der unterfränkische Standort stand sogar vor einer möglichen Schließung. Die Geschäftsführung prüfte zuletzt die Zukunft des Standorts, was etwa 1400 Arbeitsplätze gefährden hätte.
Die Mitarbeiter kämpften mit diversen Aktionen um ihre Jobs. Erst am Donnerstag (8. Mai 2025) wurden fast 14.000 Unterschriften für den Erhalt der Niederlassung dem Verwaltungsrat in Bamberg überreicht. Nur wenig später dann die gute Nachricht für die seit Wochen bangenden Beschäftigten: Das Würzburger Brose-Werk ist gerettet - zumindest bis auf Weiteres.
Aufatmen in Würzburg: Brose-Werk bleibt vorerst erhalten - unter Vorbehalt
Der Standort von Brose in Würzburg bleibt vorerst erhalten, nachdem der Verwaltungsrat beschlossen hat, den Betrieb unter bestimmten Bedingungen weiterzuführen. Diese Entscheidung fiel im Rahmen einer Sitzung, bei der die Zukunft des Werks angesichts eines umfassenden Sparkurses des Unternehmens diskutiert wurde.
Am Donnerstag stellte Raymond Mutz, Geschäftsführer Antriebe, den aktuellen Stand der Untersuchungen zur Schließung des Standorts Würzburg vor dem Hintergrund der geplanten Konzentration der drei fränkischen Brose Standorte Coburg, Bamberg/Hallstadt und Würzburg in der Verwaltungsratssitzung der Brose SE vor. "Der Verwaltungsrat hat zugestimmt, den Standort Würzburg weiterzuführen, sofern mit den Arbeitnehmervertretern und der öffentlichen Hand Vereinbarungen getroffen werden, die in Würzburg zu international wettbewerbsfähigen Standortkosten und einem wirtschaftlich tragfähigen Gesamtkonzept führen", heißt es in einer Firmenmitteilung des Autozulieferers.
"Das ist eine gute Basis, um konstruktive Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall zu führen", wird Raymond Mutz darin zitiert. "Zusätzlich spreche ich mit der Staatskanzlei und dem bayerischen Wirtschaftsministerium zu Möglichkeiten staatlicher Förderungen", so der Brose-Geschäftsführer.