Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wurden im November zwei Tankstellen überfallen. Eine betroffene Pächterin äußert sich zu den Überwachungsbildern.
An einem Freitagabend im November 2024 und in der darauffolgenden Nacht auf Sonntag kam es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Mittelfranken zu zwei Überfällen auf Tankstellen. Während der Überfall in Theilenhofen fehlschlug, gelang es einem bewaffneten Täter in Gunzenhausen, mit mehreren hundert Euro zu flüchten.
Nach dem Abkassieren blickt der Tankstellenmitarbeiter in den Pistolenlauf
Auf den Bildern der Überwachungskameras ist zu sehen, wie ein Mann mit grau-weißen Turnschuhen, einer dunkelblauen Jeans und einem Kapuzenpullover kurz vor Mitternacht die Tankstelle betritt. Aufgefallen ist der Pächterin Karina Gebert an den Bildern der Überwachungskamera vor allem, dass der Täter "ganz entspannt" in die Tankstelle gelaufen sei. Der Mitarbeiter, der gerade Kleingeld zu zählen scheint, wirft diesem nur einen flüchtigen Blick zu. Mit zwei Energydrink-Dosen steuert der Tankstellenräuber auf die Kasse zu. Hier fällt im Video auf, dass der Mann eine weiße Mund-Nasen-Maske trägt, die er sich nochmals richtet. Die Kapuze ist tief ins Gesicht gezogen.
Der Täter bezahlt mit Bargeld und zieht, als der Kassierer den Betrag ins System eingibt, plötzlich eine Waffe aus der Hosentasche, die er ihm anschließend vors Gesicht hält. Der Mitarbeiter übergibt ihm ohne Umschweife die Kasse - doch der Kriminelle fordert ihn auf, die Kasse über den Bildschirm öffnen zu lassen. Nachdem er sich alle Scheine zusammengesucht hat, verschwindet der Tankstellenräuber und wirft dem Opfer noch einen letzten Blick zu.
"Der Kollege hat mich kurz vor Ladenschluss per Handy angerufen und mir gesagt, dass er so eben überfallen wurde", erzählt Gebert gegenüber der Agentur Vifogra. Im ersten Moment sei ihr vor allem wichtig gewesen, "dass es ihm gut geht, alles andere ist jetzt erstmal nebensächlich". Verletzt wurde der Mann bei dem Überfall nicht, diese Erleichterung steht Gebert ins Gesicht geschrieben. "Er stand natürlich unter Schock, man hat es auch beim Anruf gemerkt, dass er ziemlich nervös war." Noch immer habe er den Überfall nicht ganz verdaut.
"Nicht den Helden spielen": Gunzenhausener Pächterin lobt Kollegen
"Ich sage das auch allen Mitarbeitern, die hier neu anfangen: Nicht den Helden spielen und mitgeben, wir sind versichert. Man weiß ja nicht, wie derjenige reagiert und ob etwas passiert", lobt Gebert das Verhalten des Mannes. Sieben bis neun Minuten nach dem Überfall, schätzt Gebert, sei die Polizei vor Ort gewesen.
"Die haben hier alles abgeriegelt. Spurensicherung kam mit Spürhunden, Hubschrauber und dann wurde erstmal eine Suchaktion gestartet, es wurden Fingerabdrücke genommen, auch von allen Mitarbeitern", erzählt sie. Abschließend äußert Gebert die Hoffnung, dass der Täter gefasst wird: "Klingt vielleicht hart, aber dass er seine gerechte Strafe kriegt, weil ich meine ein bewaffneter Überfall ist nicht gerade ein Kavaliersdelikt."
In Theilenhofen hingegen hatten zwei maskierte Männer einen Mitarbeiter bereits am Freitagabend aufgefordert, ihm Bargeld zu überlassen. Dieser weigerte sich jedoch - und hatte Glück. Die Tankstellenräuber flüchteten aus der Agip-Station.
Das können doch nur Junkies sein. Es zahlt doch heutzutage kaum noch jemand bar. Dementsprechend kann da nicht viel in der Kasse sein, dass das Risiko sich lohnen würde, dafür Jahre hinter Gitter einzusitzen.
Das können doch nur Junkies sein. Es zahlt doch heutzutage kaum noch jemand bar. Dementsprechend kann da nicht viel in der Kasse sein, dass das Risiko sich lohnen würde, dafür Jahre hinter Gitter einzusitzen.