Zu den wohl amüsantesten Exponaten der Sammlung von Gunter Sachs in der Kunsthalle in Schweinfurt zählt das Objekt "Table" und, es ist wohl zusammen mit einem weiteren Frauen-Möbelstück auch eines der meist diskutierten.
Ein Blick auf das Entstehungsjahr zeigt: 1969, die Zeit des Flower-Power und der sexuellen Revolution. Modisch versierte Betrachter erkennen das Jahr schon fast an der Unterwäsche der
Tisch-Dame: Während Lederstiefel, Korsage und Handschuhe auch heute noch salonfähig sind, sind die Hot-Pants neudeutsch ausgedrückt ein absolutes No-Go.
"Der Mann der die Frauen vermöbelte" informiert der Audio-Guide, den man am Eingang ausleihen kann, über den Künstler Allan Jones und sein Kunststück "Table". Rund 160
Arbeiten sind in der Sammlung des Erben eines Millionenunternehmens und charismatischen Playboys Gunter Sachs ausgestellt. Anfang der 1950er Jahre begann die Sammelleidenschaft von Gunter
Sachs: Informel, Nouveau Réalisme, Surrealismus und Fotografie.
Die Ausstellung gibt einen Überblick über die jüngere Kunstgeschichte von Künstlern wie Andy
Warhol, Georges Mathieu, Ben Vautier, Josepf Kosuth, Shepard Fairey, Philippe Halsman oder Henri Cartier-Bresson. In den 1950er Jahren lernte Sachs den damals 51-Jährigen Fotografen Henri
Cartier-Bresson in Saint Tropez kennen. Eine Szene auf dem Boot von Gunter Sachs, die ihn zusammen mit zwei Bikini Schönheiten zeigt, hielt der Fotograf fest.
Die Sammlung Gunter Sachs ist noch bis zum 30. März in Schweinfurt in der Kunsthalle zu sehen. Die Kunsthalle Schweinfurt im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Rüfferstraße
4, Schweinfurt, öffnet täglich von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 21 Uhr, montags ist geschlossen.