Der CSU-Landtagsabgeordnete Bernd Weiß aus dem unterfränkischen Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld liebäugelt mit einem Wechsel zu den Freien Wählern.
Ein knappes Jahr vor der Landtagswahl werden Erinnerungen an die damalige Fürther Landrätin Gabriele Pauli (jetzt parteilos) wach, die mit ihrem politischen Ränkespiel 2007 ein mittelschweres Erdbeben in der CSU ausgelöst hatte.
Bernd Weiß dementiert den Wechsel ausdrücklich nicht; er spricht von Gerüchten, die er "nicht kommentieren" wolle. FW-Chef Hubert Aiwanger hat ihn aber schon mal willkommen geheißen. "Mit Herrn Aiwanger habe ich kein Wort gewechselt", sagt Weiß. Derweil haben die Freien Wähler im Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld ihre für Anfang November angesetzte Nominierungsversammlung für die Landtagswahl verschoben. Warten auf Weiß? "Weiß ich nicht", sagt der Notar aus Schweinfurt. "Aber Sie dürfen gerne zitieren: in der CSU ist für mich kein Blumentopf mehr zu gewinnen."
Bernd Weiß, Jahrgang 1968, sitzt seit 2003 im Landtag. Der Jurist folgte Sebastian von Rotenhan aus Rentweinsdorf im Landkreis Haßberge nach, der sich mit Vorliebe mit der CSU-Spitze angelegt hatte. Eine Tradition, die Weiß geerbt hat, obwohl er als blass und brav gilt.
Der blasse Brave kann es aber auch: Lange Zeit als Hoffnungsträger der CSU mit einer Option auf hohe Ämter in Partei und Freistaat gehandelt, dauerte der unaufhaltsame Aufstieg genau ein Jahr: Im Oktober 2008 berief Seehofer Weiß zum Staatssekretär im Innenministerium, im Oktober 2009 provozierte Weiß seinen Rausschmiss aus dem Kabinett im Streit um den Behördenfunk. "So etwas macht man nicht", sagt der frühere Finanzstaatssekretär Albert Meyer (86) aus Haßfurt. Die Kommentare anderer Parteifreunde klingen weniger freundlich.
Gezielte Provokationen Macht Weiß den Rotenhan? Es scheint so, denn jüngst hat der "brave Notar" immer wieder gegen Seehofer und die CSU gestichelt und sich zuletzt mit seinem möglichen Nachfolger im Landtag, Steffen Vogel aus Theres, überworfen. An dessen Nominierung entzündete sich im Stimmkreis ein Streit zwischen den CSU-Kreisverbänden Haßberge und Rhön-Grabfeld. Dass Weiß ein wenig mitgezündelt hat, streitet er nicht ab.
Die Reaktion auf die jüngsten Gerüchte überrascht nicht: "Wir trauern ihm keine Träne nach", sagt - anonym - ein prominentes unterfränkisches CSU-Mitglied. "Und zwar gleich aus zwei Gründen: Das ist der Anfang vom Ende der Freien Wähler."
der Anfang vom Ende der Freien Wähler''
So eine CSU- Hochnäsigkeit und Wählerverachtung ist
gleich ein weiterer Grund, Freie Wähler zu wählen.
Auf dass dies endlich der Anfang vom Ende
der absoluten CSU- Mehrheiten, der oberbayrischen
Arroganzen und Benachteiligung Frankens ist.
wohin die reise geht. Mit ihrer Überheblichkeit kommen sie auf alle Fälle nicht weit. Dr. Weiß war und ist kein schlechter Mann. Alleine interne Machthungrigkeit eines seiner Kollegen hat diesen Streit losgebrochen. Jetzt spielen sie beleidigt, weil er mit den FW liebäugelt. Nächster Hammer ist doch der Antrag von seinem Gegenspieler auf Erhöhung der Pendlerpauschale. Jeder weiß dass es nicht durch geht bei der CSU aber nach Außen will der gut da stehen. Absolut lächerlich die Scheinheiligkeit. Die guten Kandidaten laufen der CSU langsam weg. Den rest kannst vergessen.