Seit 1921 stellt das fränkische Familienunternehmen Dekoartikel für Weihnachten, Ostern oder Hochzeiten her. Nun hat der geschichtsträchtige Betrieb Insolvenz angemeldet.
Die Weihnachtszeit sollte für Christbaumschmuck-Hersteller normalerweise die ertragreichste des Jahres sein - doch für das mittelfränkische Unternehmen Riffelmacher & Weinberger lief die letzte Saison offensichtlich nicht wie geplant: Am 19. Dezember 2024 ordnete das Amtsgericht Nürnberg die vorläufige Insolvenzverwaltung an. Das teilt die zuständige Pluta Rechtsanwalts Gmbh am Mittwoch (8. Januar 2025) mit.
Neben Christbaumschmuck stellt der Großhändler und Produzent auch andere saisonale Dekorationsartikel her - beispielsweise für Ostern oder Hochzeiten. Diese lagert das Unternehmen mit Sitz in Roth im 10.000 Quadratmeter großen betriebseigenen Zentrallager.
Trotz Insolvenz von Riffelmacher & Weinberger in Roth: Handel mit Deko-Artikeln läuft weiter
Auch für andere Unternehmen in der Region läuft es derzeit nicht rund: Autozulieferer Leoni kündigte bereits eine Verlängerung der Kurzarbeit am Standort in Roth an und ein Nürnberger Familienbetrieb schloss nach 117 Jahren sogar für immer seine Türen.
Zum Insolvenzantrag habe sich das Unternehmen Riffelmacher & Weinberger "aufgrund des gesamtwirtschaftlichen Umfelds und rückläufiger Umsätze" gezwungen gesehen. Für die nächsten drei Monate sind zumindest die Gehälter der 42 Mitarbeiter durch das Insolvenzgeld gesichert. Dafür wurde der Kanzlei zufolge bereits alles in die Wege geleitet.
Anwalt Daniel Barth sucht nun als vorläufiger Insolvenzverwalter gemeinsam mit dem Wirtschaftsjuristen Maximilian Wanko nach Lösungen für das Unternehmen. "Die wichtigste Nachricht für die Kunden ist: Der Geschäftsbetrieb wird uneingeschränkt fortgeführt. Alle Produkte von Riffelmacher & Weinberger sind wie gewohnt für die Großhändler und damit im Einzelhandel verfügbar", betont Barth in der Mitteilung. Auch die Ausstellungen in den Showrooms in Roth und Brühl bei Köln sollen fortgesetzt werden.
Wie geht es mit fränkischem Traditionsbetrieb weiter? Geschäftsführer zeigt sich zuversichtlich
Das Familienunternehmen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken - gegründet wurde es bereits im Jahr 1921. Nun, 104 Jahre später, ist die Zukunft des Betriebs ungewiss. "Unser Ziel ist es, eine Lösung im Sinne des Unternehmens, der Gläubiger und der Mitarbeiter zu finden", erklärt der Insolvenzverwalter. Ob diese in einer Einigung mit den Gläubigern oder einer Suche nach neuen Investoren bestehe, sei bislang unklar. Man werde jedoch alle Möglichkeiten "sorgfältig prüfen".
Geschäftsführer Michael Eitel äußert sich in der Mitteilung zuversichtlich: "Wir wollen die Chance nutzen, unseren Betrieb im Rahmen des Verfahrens zukunftsfähig aufzustellen und werden den vorläufigen Insolvenzverwalter bestmöglich unterstützen", betont er. Weitere Nachrichten aus dem Landkreis Roth gibt es in unserem Lokalressort.