Fränkisches Ehepaar erlebt unfassbare Flughafen-Odyssee: Urlauber müssen drei Tage auf Rückflug warten

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Flughafen-Chaos: Fränkisches Ehepaar muss nach Urlaub ewig auf Rückflug warten
Zwischenzeitlich musste die Polizei am Flughafen auf Teneriffa die Passagiere beruhigen.
Flug-Chaos auf Teneriffa: Fränkisches Paar wartet drei Tage auf Rückflug
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Flughafen-Odyssee nach Urlaub: Fränkisches Ehepaar muss drei Tage auf Rückflug warten
Tagelang warteten circa 200 Passagiere aus Deutschland und Österreich auf den Rückflug von Teneriffa nach München.
Fränkisches Paar erlebt Flug-Chaos
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Flughafen-Odyssee nach Urlaub: Fränkisches Ehepaar muss drei Tage auf Rückflug warten
Auf Anfrage von inFranken.de bezog die Fluggesellschaft Marabu Stellung zu den unliebsamen Vorkommnissen.
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Airport Nürnberg/Helmut Meier (Symbolbild)

Hinter Tünde und Manfred Hahn aus Mittelfranken liegt eine regelrechte Odyssee. Nach ihrem Teneriffa-Urlaub verschob sich ihr Rückflug um satte drei Tage. Immer wieder mussten sie zum Flughafen, einchecken, auschecken und wieder abreisen.

Wenn Tünde und Manfred Hahn aus Wendelstein (Landkreis Roth) an ihren Teneriffa-Urlaub denken, überschatten die Erinnerungen an ihren Rückflug alles andere: Stundenlang musste das Paar Ende Oktober am Gate warten, mehrmals ein- und auschecken, zwei Nächte in Flughafenhotels verbringen und sich schließlich einen anderen Rückflug buchen. "Für uns war der komplette Urlaub hin, weil wir die letzten Tage total aus der Bahn geschmissen wurden", bedauert Tünde Hahn am Donnerstag (14. November 2024) im Gespräch mit inFranken.de.

Dabei habe alles so schön angefangen. Das Ehepaar hatte über den Reiseveranstalter ITS DER Tour eine Pauschalreise gebucht. Die beiden haben einen entspannten Urlaub verbracht, die Insel genossen. Dann kam der Tag des Rückflugs von Teneriffa nach München. Der Flug der Condor-Tochter Marabu Airlines wurde erst verschoben, später auf den nächsten Tag verlegt. Knapp 200 Gäste aus Deutschland und Österreich warteten nach den Angaben der Urlauberin zu dieser Zeit auf den Rückflug. Sie alle seien anschließend auf Hotels verteilt und mit Bussen dorthin gebracht worden.

"Keiner konnte uns eine Information geben": Fränkin schildert Flughafen-Fiasko auf Teneriffa

Als alle Passagiere am nächsten Tag wieder am Flughafen waren, wurde der Flug erneut verschoben. "Keiner konnte uns eine Information geben, warum wir nicht fliegen", bemängelt Hahn. Auch dass sie und viele andere Passagiere sehr gut Englisch und manche sogar Spanisch gesprochen hätten, habe daran nichts geändert. Die Passagiere seien lediglich gebeten worden, ihr Gepäck wieder auszuchecken. "Für uns war die Situation nicht so einfach. Mein Mann hatte eine Knie-OP und konnte die Strecke deshalb nicht mehr laufen", erzählt Hahn. Eine andere Passagierin rief die Urlauberin an und riet ihr schnell ans Gepäckband zu kommen, da sie bald wieder fliegen könnten. Dafür müssten die Koffer allerdings erst abgeholt und dann erneut abgegeben werden. Hahn rannte sofort zur Gepäckabgabe: "Das war Stress pur für mich."

Dann die erneute Ernüchterung: Auch für den neuen Flug wurde eine Verspätung gemeldet. Stundenlang warteten die Passagiere laut der Urlauberin auf neue Erkenntnisse. Gegen 21 Uhr seien einige Passagiere Hahn zufolge "rebellischer und lauter" geworden, hätten am Infostand Informationen zu ihrem Gepäck gefordert. Die Polizei musste die Situation auflösen. Gegen 22 Uhr wurden die Passagiere erneut mit Bussen in umliegende Hotels gebracht. Das Hotel von Tünde und Manfred Hahn befand sich nach eigenen Angaben 90 Kilometer vom Flughafen entfernt. Andere Passagiere verbrachten die Nacht direkt am Flughafen. "Viele von den Urlaubern hatten keine Lust mehr auf das Hin und Her", erklärt Hahn. Am nächsten Morgen um 7 Uhr sollten die Passagiere dann erneut von einem Bus abgeholt und zum Flughafen gebracht werden - so der Plan.

Doch der Bus kam nicht. Der Reiseveranstalter riet dem Paar, ein Taxi zu nehmen. 153 Euro zahlte Hahn für die Strecke zum Flughafen - und zwar dreimal, da der Taxi-Fahrer behauptete, die Kartenzahlung hätte nicht funktioniert. Die nächste schlechte Nachricht ließ nicht lange auf sich warten: Die Airline stornierte den Flug und verteilte die Passagiere auf Flüge für den nächsten Tag. Wegen Schmerzen, Übermüdung und der Arbeit am Folgetag entschloss sich das Paar kurzerhand dazu, noch am selben Abend mit Lufthansa nach Hause zu fliegen. Dafür zahlten sie zusammen knapp 1000 Euro. Statt am Mittag des 25. Oktobers, wie ursprünglich geplant, landeten die fränkischen Teneriffa-Urlauber erst am Abend des 27. Oktobers am Flughafen München. Mit Marabu hätte sich die Ankunft noch um einen weiteren Tag verzögert.

"Körperlich, emotional und psychisch sehr anstrengend": Fränkisches Paar wartet auf Entschuldigung

Bis heute habe sich bei dem Paar nach eigener Aussage niemand gemeldet - weder die Airline noch der Reiseveranstalter. "Kein Mensch hat den Mut, sich bei uns zu entschuldigen", vermutet Hahn. Dabei wären es "körperlich, emotional und psychisch sehr anstrengende Tage" gewesen - nicht nur für sie und ihren Mann, sondern für alle Passagiere. Laut Hahn gab es für die Urlauber unter anderem die Anweisung, sich nicht vom Gate zu entfernen, "da es jede Minute losgehen könnte." Auch das habe dem Paar zugesetzt.

Auf Anfrage von inFranken.de begründete die Fluggesellschaft das Chaos so: "Beim Marabu-Flug DI6584 am 25. Oktober 2024 von München nach Teneriffa wurde beim Routinecheck vor Abflug ein technischer Defekt am Flugzeug festgestellt, sodass die eingeplante Maschine nicht für den Flug eingesetzt werden konnte." Der Flug sei mit einer kurzfristig gecharterten Ersatzmaschine der Partner-Airline GetJet durchgeführt worden. Da die Maschine nach Angaben der Airline jedoch erst von ihrem Standort Vilnius nach München überführt werden musste, verspätete sich der Flug um circa zehn Stunden und landete um 1.40 Uhr Ortszeit auf Teneriffa.

Wegen der Verzögerungen mussten nachfolgende Flüge ebenfalls verschoben werden. "Die Passagiere wurden umgehend per SMS und E-Mail über die Verschiebung informiert und vor Ort in Hotels untergebracht", betont die Airline. Beim Routinecheck der eingesetzten Ersatzmaschine vor dem Rückflug sei jedoch ebenfalls ein technischer Defekt festgestellt worden. "Dieser konnte nicht unmittelbar vor Ort behoben werden. Um die Fluggäste schnellstmöglich zurückzubringen, hat Marabu daher Flug DI6585 abgesagt und die betroffenen Fluggäste auf alternative Verbindungen nach Deutschland umgebucht", erklärt eine Sprecherin. 

Erst vor Kurzem hat Marabu Airlines eine neue Basis am Nürnberger Flughafen eröffnet. Der Flughafen kündigte außerdem ein neues Ziel an - das sorgte allerdings für Unmut im Netz.