Die Mehrwertsteuererhöhung für Speisen in der Gastronomie hat zum Jahresbeginn in vielen Restaurants für höhere Preise gesorgt. Ein griechischer Wirt aus Mittelfranken stellt sich aber noch dagegen.
Viele Gastronomen verfolgten 2023 besorgt die politischen Debatten über die Mehrwertsteuererhöhung für Speisen in Restaurants. Auch in Franken kämpfte man um den Erhalt der sieben Prozent. Wenn auch zum Jahreswechsel die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent angehoben wurde: Konstantin Kalyvas vom Restaurant "Kostas" aus Roth zeigt sich gelassen. Hier sind die Preise noch wie im Vorjahr.
Noch bis zur Sommerkarte ab Mai sei das der Fall. Der 58-Jährige vertraue dabei auf ein paar Getränke mehr, die die Gäste in der Zwischenzeit zahlen könnten, wie er im Gespräch mit inFranken.de erklärt. Dennoch betont er: "Es macht einen Unterschied, ob es sieben oder 19 Prozent sind. Ich muss auch leben."
Rother Gastronom reagiert nicht sofort auf Steuererhöhung - Beliebtheit führt er auf Vertrauen zurück
17,50 Euro kostet hier aktuell noch der Schweinelendchen-Spieß. Daneben verweist Kalyvas auf sein Bier für 3,50 Euro. 1,50 Euro bis 2 Euro Aufschlag plane er, mehr mute er den Gästen nicht zu. "Im Sommer habe ich wieder mehr Möglichkeiten", sagt er in Hinblick auf den Außenbereich mit 150 weiteren Plätzen. Auch der Tanz in den Mai als weitere Einnahmequelle stehe wieder an.
Dass die Gäste gerne zu ihm kommen, führt er aber nicht auf seine Preisgestaltung zurück. "Wir profitieren nicht von den niedrigeren Preisen", sagt er zum Vergleich mit anderen Restaurants in der Nähe. "Wir sind 30 Jahre hier." Neue Pächter müssten sich erst einmal das Vertrauen der Gäste erarbeiten. Doch auch er sei sich des Personalmangels in der Gastronomie bewusst. "Man findet keine guten Leute mehr." Die Suche nach geeigneten Nachfolgern ist allerdings bis zu seinem Ruhestand noch Zukunftsmusik.
Auch Bierkeller-Betreiber aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt verstehen die Aufregung um die Steuerrückerhöhung nicht. Es sei "kein Grund zur Massenpanik", sagten sie gegenüber der Redaktion. Beim Bamberger Faschingsumzug sorgte indes ein Anti-Ampel-Wagen der Gastronomen für Aufsehen. Weitere Nachrichten aus Roth und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.