Seit Anfang des Jahres 2014 ist das Standesamt des Marktes Oberelsbach an die Stadt Bad Neustadt übertragen worden. Im Zuge dieser interkommunalen Zusammenarbeit ist es Bürgermeisterin Birgit Erb wichtig zu betonen, das es für die Bürger zu keinen negativen Auswirkungen kommen wird.
Die meisten standesamtlichen Beurkundungen finden bereits heute in den Städten statt, in denen Kliniken und Krankenhäuser unterhalten werden. Die standesamtlichen Trauungen können aber weiterhin an den gewidmeten Orten innerhalb des Marktes Oberelsbach stattfinden.
Es sei für den Marktgemeinderat, die Verwaltung und sie als Bürgermeisterin wichtig gewesen, betonte Erb, im Bereich Trauungen die Hoheit zu behalten. Allerdings müssen Paare, die heiraten möchte, künftig die Formalitäten in Bad Neustadt erledigen.
Bürgermeisterin Birgit Erb wurde zur Eheschließungsbeamtin für den Standesamtbezirk Bad Neustadt ernannt. Ihr Aufgabenbereich als Standesbeamtin wurde auf die Vornahme von Eheschließungen auf dem Gebiet des Marktes Oberelsbach beschränkt. Offiziell widerrufen wurde die Bestellung der Standesbeamten Carola Städtler und Paul Wethmüller.
Sie waren seit dem Jahr 1980 als Standesbeamte für den Standesamtsbezirk Oberelsbach bestellt. Da der Standesamtbezirk Oberelsbach ab 1. Januar 2014 aufgelöst wurde, musste die Bestellung widerrufen werden.
Die Trauungen in Oberelsbach werden künftig ausschließlich von Bürgermeisterin Birgit Erb vorgenommen, bei Verhinderung wird der Eheschließungsbeamte aus Bad Neustadt ersatzweise einspringen. Auch die Widmung von Trauplätzen im Gemeindegebiet obliegt weiterhin der Gemeinde oder dem Gemeinderat. Neben dem Rathaus, dem Gewölbekeller und Museum im Valentin-Rathgeber-Haus stehen der Basaltsee und die Kalte Buche in Weisbach zur Verfügung.
Ehrenplatz für's alte Schild Bei Carola Städtler und Paul Wethmüller schwingt schon ein wenig Wehmut mit. Das alte Standesamtschild, das nun nicht mehr benötigt wird, wird einen Ehrenplatz bekommen.
Lange Jahre gehörten die Aufgaben im Standesamt zum beruflichen Alltag. Vor allem Carola Städtler war damit befasst, während Paul Wethmüller ihr Stellvertreter war, ist seine Hauptaufgabe doch die Kämmerei. Für Carola Städtler werden sich die Aufgaben nun verlagern, sie wird verstärkt im Bürgerservice tätig sein, was in den vergangenen Jahren schon eines ihre Aufgabenfelder war.
Nachdem seit den 1980er Jahren die Sterbefälle und Geburten mehr und mehr in den größeren Städten stattfanden, verlagerten sich die Standesamtsaufgaben ohnehin. "Es wurde immer weniger Beurkundungen nötig", berichtete sie. Zugleich war immer höheres Fachwissen nötig. Die Verlagerung des Standesamtes nach Bad Neustadt habe nun den Vorteil, dass sie sich voll und ganz auf den Bürgerservice konzentrieren kann.
Das bedeutet konkret Hilfestellung bei Anträgen, dem Ausfüllen von Formularen, Klärung von offenen Fragen bezüglich Rentenanträgen, Wohngeld, Schwerbehindertenausweis usw.
Zum Bürgerservice gehört auch, dass Urkunden vom Standesamt Bad Neustadt nach Oberelsbach gebracht werden und vom Bürger wie bisher auch im Rathaus abgeholt werden können. "Für den Bürger wird kein Nachteil entstehen", betonte Erb. Eher das Gegenteil sei der Fall, da seit Jahren verstärkte Nachfrage im Bürgerservice herrsche, werde die direkte Hilfestellung für die Bürger jetzt noch stärker betont. "Die Bürger bekommen im der Gemeindeverwaltung Rat und Tat", so Erb.
Dank für jahrzehntelangen Einsatz Erb nutzte die Gelegenheit, um Carola Städtler und Paul Wethmüller für ihren jahrzehntelangen Einsatz zu danken.
Paul Wethmüller hat beim Markt Oberelsbach gelernt, ab 1969 begann er mit ersten Zuarbeiten im Standesamt. "Damals noch handschriftlich", wie er ergänzte. Carola Städtler kam 1972 zum Markt Oberelsbach und hat ab 1973 die Standesamtaufgaben übernommen und war seither federführende Sachgebietsleiterin. Sie machte den Wandel vom handschriftlichen Eintrag bis zur elektronischen Signatur mit.
Bis 1978 musste alles handschriftlich erledigt werden, ab 1984 kam die mechanische Schreibmaschine und ab 1992 die elektronische, schließlich wurde die elektronische Signatur 2013 eingeführt. "Alles hat seine Zeit", fasste Erb zusammen. Und nun sei es an der Zeit gewesen, das Standesamt auszulagern. Es sei ein langer Entscheidungsprozess gewesen, blickte Erb auf die vergangenen Monate zurück.