Immer dasselbe, jedes Jahr: Dröhnende, blubbernde, aufheulende Motoren, Bikes und Biker in schier endlosen Variationen und das alles mitten in der Rhön. Chrom, Glitzerlack, Retro-Style, Individualumbau, Airbrush - kann Harley Davidson auch normal?
Ja, das können sie, die Maschinenbauer aus Milwaukee. Es gibt auch Harleys von der Stange - aber wer sein Traummotorrad gefunden hat, der will es meistens nicht normal und lässt noch gleich beim Kauf das eine oder andere Detail verändern.
Oder das Ganze wird abgespeckt, aufpoliert, verziert und erinnert dann eher an ein Kunstwerk als an einen fahrbaren Untersatz. Wer das Besondere dann unter dem Hintern hat, der will es auch zeigen. Zum Beispiel auf der Wasserkuppe, beim Friendship-Ride. Rund 16000 Biker bevölkerten mit ihren zweirädrigen Schmuckstücken bei bestem Wetter auch dieses Jahr wieder das Gelände rund um das Radom. Für die Verpflegung, die immer wieder lobend erwähnt wurde, sorgte der "Rhöner Charme" mit regionalen Köstlichkeiten.
Die Rhön war also ein Wochenende lang fest in Bikerhand. Mit dem Event wurde auch die gute Sache unterstützt, denn der Erlös geht an die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke sowie an lokale Hilfsorganisationen. Richtig Spannung brachte Stuntfahrer Rainer Schwarz, er zeigte auf verschiedenen Harleys, was alles machbar ist, ein Laie sollte das aber keinesfalls nachahmen. Außerdem: Was denken die bei Harley Davidson sich eigentlich dabei, wenn sie Probefahrten anbieten und danach keiner mehr absteigen mag, weil er nämlich eine richtig schöne Tour durch die Rhön gefahren ist und das auch noch auf dem Modell, das er (oder sie) sowieso schon immer gerne in der heimischen Garage stehen sehen würde.
Es ist müßig zu fragen warum, wieso, weshalb. Die bei Harley Davidson machen sowieso, was sie wollen: Jedes Jahr eine Menge Biker glücklich.