Das Tierheim Nürnberg hat sich mit der schockierenden Geschichte eines etwa vier Jahre alten Old-English-Bulldog-Mix-Rüden an die Öffentlichkeit gewandt. "Ein Hilferuf, um die letzte Chance, die er haben könnte, zu nutzen", so die Tierschützer.
Das Tierheim Nürnberg hat sich mit einem emotionalen Hilferuf zu Wort gemeldet. "Dies ist kein Post, um Mitleid zu erregen oder einen Hund ohne Sinn und Verstand vor der Euthanasie zu retten", stellen die Tierschützer in ihrem Social-Media-Beitrag klar. "Dies ist ein Hilferuf, um die letzte Chance, die er haben könnte, zu nutzen".
Anlass für den Aufruf ist nach Angaben des Tierheims ein kastrierter, circa vierjähriger Old English Bulldog Mix Rüde, der aufgrund seines Krankheitsbilds eine ganz spezielle Betreuung braucht. Ihren Hilferuf richten die Tierschützer deshalb auch explizit an "Menschen, die professionell mit Hunden arbeiten". Erst kürzlich hatte das Tierheim Erlangen sechs Hunde vorgestellt, für die sich niemand zu interessieren scheint.
Tierheim Nürnberg wendet sich an Hunde-Profis - "nicht zu verantworten, ihn in private Hände zu geben"
"Wir suchen jemanden, der sich zutraut, einen Hund zu übernehmen, bei dem die Diagnose fokale Epilepsie im Raum steht, die sich bei ihm so auswirkt, dass er völlig ohne Vorwarnung angreift", teilt das Tierheim Nürnberg mit. Ein Leben im Tierheim sei für ihn deshalb "keine Option". Es sei aber auch "nicht zu verantworten und behördlich nicht erlaubt, ihn in private Hände zu geben".
Wann und ob er angreift, ist demnach "überhaupt nicht vorhersehbar". Zweimal sei er bereits in Privathand gewesen, zweimal sei es passiert. Einmal sogar nachts. Zu "schweren Verletzungen" sei es dabei bislang nicht gekommen, dennoch lasse sich der Verlauf absolut nicht vorhersagen.
"Es gibt die Option, dass er auf Epilepsietabletten eingestellt werden kann und er möglicherweise damit symptomfrei leben könnte", heißt es vonseiten der Tierschützer. Dafür gebe es jedoch "keine Garantie und die Anfälle könnten wieder auftreten, wenn sich das Krankheitsbild verschlechtert".
"Möchten ihm diese eine Chance geben": Tierschützer suchen "die Nadel im Heuhaufen"
"Wir möchten ihm diese eine Chance geben und sind deshalb auf der Suche nach Profis, die sich zutrauen würden, ihn aufzunehmen und den Weg weiterzugehen, egal wie er möglicherweise endet", teilt das Tierheim mit. Selbstverständlich müsse er "durchgehend Maulkorb tragen" und solle "nicht mehr in Zwingerhaltung, sondern in einen Haushalt, in dem er beobachtet werden kann".
Weitere Details wollen die Tierschützer mit möglichen Interessenten in einem persönlichen Gespräch klären, sollten sie "die Nadel im Heuhaufen überhaupt finden". Zudem ist das Tierheim auch für Erfahrungsberichte dankbar, falls jemand bereits "ähnliche Erfahrungen mit fokaler Epilepsie und Aggressionen bei einem Hund gemacht haben sollte". Wenn jemand helfen kann, solle er sich gerne per Mail an info@tierheim-nuernberg.de mit dem Tierheim Nürnberg in Verbindung setzen.