Eigentlich ist Addi der "perfekte Hund" schlechthin. Trotzdem sitzt die Bulldogge seit Wochen im Hersbrucker Tierheim und wartet auf neue Besitzer - und eine wichtige Operation.
- Bulldogge Addi im Tierheim Hersbruck: Besitzer kann sich nicht mehr um ihn kümmern
- Wegen Züchtung: Hund leidet an Atemnot und braucht Operation
- extreme Anstrengung für Hunde: Gaumensegel blockiert Addis Rachen
- Vierbeiner mag Kinder: So wäre Bulldogge Addis schönstes Leben nach der OP
Im Tierheim Hersbruck lebt seit drei Wochen Hund Addi, eine aufgeweckte französische Bulldogge. Aufgrund eines tragischen Zufalls habe der Besitzer ihn ins Tierheim geben müssen, erklärt eine Pflegerin gegenüber inFranken.de. "Er musste abgegeben werden, weil die Tante des Besitzers schwer krank geworden ist und der Besitzer den Hund nicht den ganzen Tag zu Hause lassen wollte", so die Pflegerin. Die Tante habe zuvor tagsüber auf den Hund aufgepasst. Jetzt müsse Addi auf den Operationstisch, weil er unter Atemproblemen leide. Diese seien jedoch nicht psychosomatisch. Die Atemnot sei Folge eines zu großen Gaumensegels. Bei gesunden Hunden ist es so, dass Luft beim Ein- und Ausatmen am Gaumensegel vorbeiströmt. Bei Addi ist es jedoch so, dass er gegen das Gaumensegel atmet, weil zu wenig Platz im Mund-Nasenraum ist.
Tierheim Hersbruck: Züchtung ist schuld an Addis Schicksal
Hund Addi stehe mit seinem Schicksal nicht alleine da, sondern Atemprobleme seien ein weitverbreitetes Krankheitsbild unter "Modehunden". Die Tiere würden so gezüchtet, dass die Nase möglichst kurz sei. Neben der französischen Bulldogge seien auch andere Arten aus der Bulldoggen-Familie betroffen, beispielsweise Möpse.
Für die Züchtung nach Schönheitsidealen zahlten die Vierbeiner mit ihrer Gesundheit. Im Mund- und Nasenraum bleibe wenig Platz für das Strömen von Atemluft. "Es ist eine extreme Anstrengung für die Tiere, gegen das Gaumensegel zu atmen", so die Pflegerin.
Jeder der einem Hund schonmal in den Mund geschaut habe, wisse, dass normalerweise der Rachen gut erkennbar sei. Das sei bei gezüchteten Modehunden anders, weil der Mund- und Nasenraum unnatürlich stark verengt sei - so auch bei Addi. "Wenn man hinten in den Rachen reinguckt, sieht man einen Hautlappen. Die Zunge ist leicht lila", so die Pflegerin. Dies deute auf den Sauerstoffmangel hin, welcher dem Hund zu schaffen mache.
Gaumensegel muss gekürzt werden - Tierheim Hersbruck benötigt Spenden
Die Operation soll Addi das Atmen erleichtern. "Das Gaumensegel wird so gekürzt, dass Luft beim Atmen am Gaumensegel vorbeiströmen kann", erklärt die Pflegerin. Die Operation für den 18. November angesetzt. "Dann ist es wichtig, dass die Heilungsphase gut verläuft", so die Pflegerin. Sie dauere ungefähr zwei Wochen. In diesem Zeitraum hat es oberste Priorität, dass Addi sich schont.
Die Operation sei jedoch kostspielig, weshalb das Tierheim Hersbruck auf die Unterstützung von Spender*innen angewiesen ist. Es würden insgesamt 660 Euro benötigt, um sie zu finanzieren. Spenden ist über Paypal oder per Überweisung möglich. Das sind die Daten für das Spendenkonto vom Hersbrucker Tierheim:
So ein hübscher Kerl !