Dieses Wochenende heißt es wieder "ab in den Urlaub" für viele Familien mit Schulkindern. Manche sind aber ungeduldig und buchen ein paar Tage früher. Doch genau das kann den Urlaub ordentlich verteuern.
In gut einer Woche verabschieden sich die Schülerinnen und Schüler in Bayern in die Sommerferien. Viele von ihnen machen sich dann mit ihren Eltern auf in den Süden. Manche Familien wollen aber den großen Ferienstau am 26. Juli umgehen und starten ein paar Tage früher in den Urlaub.
Doch das kann sich rächen. Wer sein Kind früher aus der Schule nimmt, muss mit einer saftigen Strafe rechnen - denn bis zum Ferienläuten gilt die Schulpflicht. Mindestens fünf und höchstens 1000 Euro werden fällig, wenn man bei der vorzeitigen Abreise erwischt wird.
Schule schwänzen für den Urlaub - diese Strafen drohen
Zunächst entscheidet aber die jeweilige Schulleitung "nach pädagogischem Ermessen" über Maßnahmen, wie das Kultusministerium gegenüber dem Bayerischen Rundfunk bestätigte. "Über Ordnungswidrigkeiten und Bußgelder wegen einer Verletzung der Schulpflicht entscheiden die Kreisverwaltungsbehörden", heißt es weiter
Tatsächlich können Kinder aus triftigem Grund beurlaubt werden. Das Kultusministerium stellt aber klar: "Dabei gilt, dass ein günstigeres Ticket vor Ferienbeginn, die Kosten einer Reise oder die Verfügbarkeit eines bestimmten Transportmittels zum gewünschten Reiseziel keine begründeten Ausnahmefälle darstellen und deshalb keine Gründe für eine Beurlaubung oder Befreiung sein können."
Im vergangenen Jahr sind der Polizei am allein Nürnberger Flughafen 217 Verdachtsfälle von "Verstößen gegen die Schulpflicht" in der kritischen Zeit vor den Ferien ins Netz gegangen. Dies bestätigte das Polizeipräsidium Mittelfranken gegenüber inFranken.de. Die Ermittlungsbehörde räumt aber ein, dass diese Zahlen nicht unbedingt repräsentativ sind.
Gibt es gezielte "Schulschwänzerkontrollen"? Polizei äußert sich
Die Verdachtsfälle würden ausschließlich bei der Ein- und Ausreisekontrollen mit Ziel ins Schengen-Ausland festgestellt - ein großer Teil der Reisenden kommt damit gar nicht erst in den Fokus der Polizei. Außerdem kann man bei Kindern im Flughafen-Terminal nicht sofort davon ausgehen, dass es sich um Schulschwänzer handelt. "Den Nürnberger Flughafen nutzen natürlich auch Personen aus Regionen außerhalb Bayerns, für die damit im Einzelfall auch andere Ferienzeiten gelten", heißt es dazu von der Polizei
Wenn aber jemand erwischt wird, dann wird das Verfahren laut der Polizei an die zuständigen Behörden weitergeleitet. Die Polizei versichert jedoch: Gezielte Kontrollen von potenzielle Schulschwänzern wird in den letzten Tagen vor den Ferien nicht stattfinden - weder von den Polizeieinheiten in den jeweiligen Städten noch von der Grenzpolizei am Airport. "Es gibt weder im Straßenverkehr, an Bahnhöfen oder an Flughäfen sogenannte 'Schulschwänzerkontrollen'", versichert ein Sprecher gegenüber inFranken.de.
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