Auf dem Nürnberger Frühlingsfest findet man bald die Achterbahn "Höllenblitz" . Diese gilt als größte transportable Indoor-Schienenbahn der Welt.
Klaus Reinoldi hat mit dem Aufbau seines "Höllenblitz" in Nürnberg schon begonnen, damit die Achterbahn pünktlich zum Start des Frühlingsfestes fertig ist. Eine kleine Terrierdame ist beim Aufbau immer dabei.
Lilly ist immer dabei, wenn Klaus Reinoldi mit seinem "Höllenblitz" unterwegs ist. Derzeit baut der Schausteller mit einem 30-köpfigen Team seine Achterbahn in Nürnberg für das bevorstehende Frühlingsfest auf. Die kleine Terrierdame ist immer mittendrin, wenn das 300 tonnenschwere Fahrgeschäft in den Himmel wächst.
Was ist besonders an der Achterbahn "Höllenblitz"?
Allein die Ausmaße sind beeindruckend. Genau 27 Meter hoch ist die Konstruktion aus rund 600 Tonnen Stahl. Die Bahn gilt mit einer Fronthöhe von über 30 Metern "als größte transportable Indoor-Schienenbahn der Welt". Die Gleise für die Gondeln der Achterbahn sind über 800 Meter lang. Den furchteinflößenden Namen "Höllenblitz" trägt die beeindruckende Berg-und-Tal-Bahn nicht von ungefähr. "Nur einmal sehen die Gäste während der vierminütigen Fahrt die Sonne. Ansonsten rasen die Passagiere in den Gondeln durch die Dunkelheit", erklärt Reinoldi und zeigt auf eine Kiste mit Scheinwerfern. "Wir haben heuer rund 30.00 Euro in eine neue Laser- und Lichtshow investiert."
So schnell ist die Achterbahn
Zwischen den Schienen haben die Konstrukteure sogar noch Platz für eine echte Feuerfontäne gefunden. Dadurch soll die Achterbahnfahrt noch spektakulärer werden. "Die Fahrgäste werden komplett die Orientierung verlieren", verspricht Reinoldi und schwärmt von dem Nervenkitzel in den Gondeln. Als ob die Bahn nicht schon rasant genug ist. Allein die Geschwindigkeit ist atemberaubend. Während der Fahrt beschleunigen die Wagen auf 80 Sachen. Zu allem Überfluss drehen sich die Gondeln während der wilden Achterbahnfahrt noch. Knapp zehn Millionen Euro habe die Bahn einst gekostet, erklärt Reinoldi.
Die Bahn hat noch mehr Effekte
Derweil sind seine Männer immer noch dabei, im Nieselregen die schweren Stahlträger in schwindelerregender Höhe zu verschrauben. Unten auf dem Boden stehen riesige Platten für die bunte Verkleidung des Stahlgerüstes bereit. Das Auge fährt schließlich mit. Über der Bahn wird der Name in bunten Lettern leuchten. "In der Mitte gibt es einen künstlichen Wasserfall." Auf dem rausche "natürlich" richtiges Wasser in die Tiefe. Echte Schausteller klotzen eben wohl lieber anstatt zu kleckern. Unten auf der Erde hüpft derweil Lilly mit erhobenem Haupt zwischen Pfützen auf dem nassen Platz umher. Von Frühling ist in Nürnberg an diesem Freitag noch nichts zu sehen. Reinoldi ist trotzdem froh, dass der Aufbau an diesem Freitag schon drei Wochen vor dem Start des Frühlingsfestes beginnen kann.
Ab wann ist die Achterbahn im Einsatz?
"Wir brauchen die Zeit, damit alles pünktlich hier zum Saisonauftakt am 31. März in Nürnberg fertig ist", erklärt Reinoldi, der vor elf Jahren zum letzten Mal seine Dunkelachterbahn auf dem Volksfestplatz in der fränkischen Metropole aufgebaut hat. "Heuer passt Nürnberg zum Glück mal wieder in den Terminkalender." Nach dem 15. April dirigiert der Schausteller die Höllenbahn auf rund 65 LKW-Ladungen zum nächsten Rummel nach Stuttgart. Danach geht es für mehrere Monate zum legendären Wurstelprater nach Wien.
Am schönen Donauufer in der K.-u.-k.-Metropole bleibt Reinoldi junior mit seiner Lilly bis für den Münchner Schausteller aus der sechsten Generation mit dem Oktoberfest das Heimspiel vor der Tür steht. "Auf der Wiesn ist die Lilly natürlich auch immer dabei. Aber jetzt gehen wir erst mal kurz zurück in den warmen Wohnwagen. Die Lilly zittert schon", sagt Reinoldi und eilt mit seiner frierenden Hundedame auf dem Arm durch den Nieselregen zurück zu seinem rollenden Zuhause.
Das Frühlingsfest in Nürnberg
Das Frühlingsfest findet vom 31. März bis zum 15. April in Nürnberg statt.
Viele Informationen rund um das beliebte Volksfest gibt es hier. Ein weiterer Tipp ist eine neue Führung zur Physik auf dem Volksfest: Der ehemalige Physiklehrer Jürgen Becker erklärt am 8. April ab 15 Uhr in einer 30-minütigen Führung physikalische Phänomene anhand verschiedener Fahrgeschäfte wie dem "Höllenblitz". Der physikalische Rundgang mit dem renommierten Naturwissenschaftler ist kostenlos.