USK-Einsatz auf Nürnberger Campus: Klimaaktivisten wollen Gebäude nicht räumen - Uni alarmiert Polizei

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Nürnberg: USK-Einsatz auf Uni-Campus - Klimaaktivisten wollen Gebäude nicht räumen
Rund 40 Klimaaktivisten sorgten in Nürnberg am Montagabend für einen USK-Einsatz in der Regensburger Straße.
Nürnberg: USK-Einsatz auf Uni-Campus - Klimaaktivisten wollen Gebäude nicht räumen
Collage inFranken.de: Screenshots Instagram @endfossilnbg

An einem Nürnberger Campus der Friedrich-Alexander-Universität hat eine Gruppe von Klimaaktivisten am Montag (12. Dezember 2022) eine "Besetzung" gestartet. Die Uni rief daraufhin die Polizei, die unter anderem mit dem USK anrückte.

  • Nürnberg: Klima-Gruppe "End Fossil" besetzt Campus der FAU
  • "Klimakrise bedroht das Leben": Aktivisten rechtfertigen Aktion
  • Uni alarmiert Polizei - "aus Sicherheitsgründen"
  • USK-Einsatz in der Regensburger Straße - Kommando durchsucht Räume

Am Montagabend haben 30 bis 40 Mitglieder der Klima-Protestgruppe "End Fossil" den Campus der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) in Nürnberg in der Regensburger Straße besetzt. Hier werden vor allem Lehrer und Lehrerinnen ausgebildet. Allerdings endete die geplante längere Blockade der Räumlichkeiten mit einem Einsatz der Polizei, darunter auch Kräfte des Unterstützungskommandos (USK)

Uni-Verantwortliche alarmieren Polizei - Klimaaktivisten wollten über Nacht in Campus bleiben

"Die Aktivisten haben sich bereits den Tag über auf dem Campus aufgehalten", erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken gegenüber inFranken.de. "Sie hatten geplant, die Woche über dort Workshops zu geben und auch über Nacht zu bleiben. Doch das dürfen sie aus Sicherheitsgründen nicht", so der Sprecher. "Die Protestierenden hatten sich zunächst mit Möbeln auf der Freifläche vor den Hörsälen postiert, zogen später aber ins Foyer um, nachdem ihnen verständlich gemacht werden konnte, dass sie die Fluchtwege blockieren", erklärt eine Sprecherin der FAU. 

Am Nachmittag hätten Verantwortliche der Universität dann die Polizei um Unterstützung gebeten. Zuvor habe man ihnen erklärt, dass es nicht möglich sei, auf dem Gelände zu übernachten. "Da einige der Protestierenden an ihren Plänen festhielten und nicht bereit waren, das Gebäude zu verlassen, wurde die Polizei hinzugezogen", so die Universitätssprecherin. Diese sei unter anderem mit "ein paar USK-Beamten" vor Ort gewesen, erläutert der Polizeisprecher. Wenn die Leute sich geweigert hätten, das Gebäude zu verlassen, hätte man die Situation lösen, sie zum Beispiel wegtragen müssen", begründet er den Einsatz. 

Dies sei allerdings nicht notwendig gewesen. "Die Verantwortlichen der Universität haben das selbst geregelt, unsere Beamten haben nur dabei geholfen, nochmal durch die Räumlichkeiten zu gehen, um sicherzustellen, dass sich hier keine Personen mehr befinden, damit geschlossen werden konnte." Aus Sicherheitsgründen seien die Lehrveranstaltungen nach 17 Uhr entfallen, heißt es von der FAU. 

Nach Besetzung von FAU-Räumen: Klima-Gruppe demonstriert vor Nürnberger Uni-Standort

Gegen 18 Uhr hätten sich lediglich noch etwa fünf Personen in den Räumen auf dem Campus aufgehalten, so der Sprecher. "Im Anschluss hat es vor der Tür eine kleine Spontandemonstration gegeben, die auch bei unseren Einsatzkräften so gemeldet wurde und das war völlig in Ordnung."

Die Klimagruppe selbst machte ihrer Wut über das Vorgehen der Universität auch über die sozialen Netzwerke Luft. Die Entscheidung, die Polizei einzuschalten, sei - so schrieben die Protestierenden kurz vor Eintreffen der Einsatzkräfte - "komplett unverständlich". "Die Klimakrise bedroht das Leben von Milliarden Menschen auf der Welt", heißt es in einem Statement. Man wolle daher lediglich mit "Kommiliton*innen darüber reden, was die Klimakrise für ihr Leben bedeutet". Sorgen machten demnach strafrechtliche Konsequenzen, da sich unter den Protestierenden angehende Lehrer und Lehrerinnen befunden hätten.

Doch hierzu wird es nicht kommen, wie der Polizeisprecher nach der Besetzung in Nürnberg betont. "Man wäre in diesem Fall bei Hausfriedensbruch gewesen. Nach Gesprächen haben aber alle Personen den Campus verlassen." Und wie wird die Universität künftig bei weiteren Vorfällen dieser Art reagieren?

Bereits im November besetzten Mitglieder von "End Fossil" einen Hörsaal in Erlangen, die Gruppierung hat bis Ende Dezember weitere Aktionen im Bundesgebiet angekündigt. "Zunächst setzt die FAU immer auf den Dialog. Allerdings ist die Universität in erster Linie der Sicherheit ihrer Angehörigen – Studierenden und Mitarbeitenden – verpflichtet und wird jederzeit das Nötige unternehmen, um diese zu schützen", so die Sprecherin. 

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