Nürnberg und Erlangen haben sich bereit erklärt, Ortskräfte aus dem Krisenstaat Afghanistan aufzunehmen. Diese hätten Deutschland über viele Jahre geholfen und sich und ihre Angehörige damit in Lebensgefahr gebracht, erklärt Nürnbergs OB Marcus König.
Die beiden mittelfränkischen Städte Nürnberg und Erlangen haben nach dem Siegeszug der Taliban angeboten, Ortskräfte aus Afghanistan bei sich aufzunehmen. Die Evakuierungsaktion der Bundeswehr in Kabul ist unterdessen angelaufen - unter nervenaufreibenden Bedingungen.
"Die Stadt Nürnberg erklärt sich angesichts der dramatischen Entwicklung in Afghanistan bereit, auch kurzfristig Ortskräfte aus dem Krisenstaat aufzunehmen", teilt die Stadt Nürnberg am Dienstag (17. August 2021) mit. Nürnberg gehört zum Städte-Bündnis "Sichere Häfen“ und engagiere sich demnach in der Flüchtlingsarbeit.
Nach Taliban-Machtübernahme: Nürnberg und Erlangen zur Aufnahme von Afghanen bereit
"Derzeit bemüht sich die Bundesregierung, möglichst viele Ortskräfte, die die Bundeswehr und deutsche Behörden und Institutionen in Afghanistan unterstützt haben, von Kabul aus nach Deutschland auszufliegen", sagt Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU). "Wir werden der Bundes- und der Landesregierung anbieten, Ortskräfte und ihre Familien bei uns in Nürnberg aufzunehmen. Als Stadt des Friedens und der Menschenrechte sehen wir es als unsere Verpflichtung an, diesen Menschen in dieser Notsituation zu helfen."
Die Betroffenen hätten Deutschland über viele Jahre in Afghanistan geholfen und sich und ihre Angehörige damit auch in Lebensgefahr gebracht. Nun sei es selbstverständlich, mit der Aufnahme in Nürnberg und hoffentlich auch in vielen anderen Städten unsere Dankbarkeit für ihren Einsatz für unser Land auszudrücken, betont Marcus König.
Mit Blick auf die dramatische Entwicklung in Afghanistan hat auch die Stadt Erlangen ihre Bereitschaft signalisiert, Menschen aus dem Krisenstaat kurzfristig bei sich aufzunehmen. "Als Mitglied im Bündnis der Städte Sicherer Häfen stehen wir zu unserer Verantwortung und sehen es als unsere humanitäre Verpflichtung, den Ortskräften, die für die Bundeswehr und die Hilfsorganisationen gearbeitet haben und nach dem Abzug der Bundeswehr nun in akuter Gefahr leben, zu helfen", erklärt Erlangens Oberbürgermeister Floran Janik (SPD) in einem Facebook-Post.
Erlangen will kurzfristig zehn afghanische Familien aufnehmen
"Wir können kurzfristig zehn Familien bei uns aufnehmen und haben dies umgehend der Landes- und Bundesregierung signalisiert", so Janik weiter. "Ich hoffe, dass noch viele andere Städte im Bündnis Sichere Häfen und darüber hinaus sich engagieren und wir gemeinsam einen Beitrag leisten, den Menschen und ihren Familien zu helfen."
Neben Nürnberg und Erlangen sind auch die fränkischen Städte Schwabach, Würzburg und Aschaffenburg Mitglieder im Städtebündnis "Sichere Häfen", berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Dem Bündnis, das sich als Wertegemeinschaft zur Aufnahme in Not befindlicher Geflüchteter versteht, gehören demnach bundesweit 100 Kommunen an - etwa München.
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Das man hier helfen muss ist unbestritten. Aber mich stört die Aussage "Diese hätten Deutschland über viele Jahre geholfen".
Was genau haben sie denn für Deutschland getan? Eher umgekehrt....