Die Stadt Nürnberg intensiviert ihre Bemühungen im Kampf gegen illegale Müllentsorgung. Neue Strategien und Maßnahmen sollen das Stadtbild verbessern.
Illegale Müllentsorgung und wilde Müllablagerungen sind in Nürnberg ein ständiges Problem und belasten die Umwelt und das Stadtbild erheblich. Um dagegen vorzugehen, setzen der Servicebetrieb öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) sowie der Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg (ASN) mit weiteren Partnern seit 2024 verstärkt Gegenmaßnahmen um. Diese zielen auf das Abräumen des Mülls, Information und Strafverfolgung.
Beim "wilden Müll" geht es zum einen um das "Littering", das ist das achtlose Wegwerfen kleiner Abfälle wie zum Beispiel Zigaretten, To-go-Becher, Picknickreste. Zum anderen geht es um illegale Ablagerungen größeren Umfangs, die von Schrottfahrrädern oder Einkaufswägen bis hin zu Sperrmüll, Hausmüll, Altkleidern und sogar gefährlichen Abfällen reichen. Die Übergänge sind fließend: So werden vereinzelt Müllbeutel neben Papierkörben abgestellt oder gleich ganze Sofagarnituren und Hausmüllberge an Glascontainern.
Im Umweltausschuss am Mittwoch, 8. Oktober 2025, zog Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, eine aktuelle Bilanz zu den Maßnahmen der Stadt Nürnberg gegen illegale Müllentsorgung: "Auch im laufenden Jahr haben wir die intensiven Reinigungsmaßnahmen von ASN und Sör mit weiteren Aktionen ergänzt. Wichtig ist mir, dass wir ein System entwickelt haben, abgelagerten Müll als Ordnungswidrigkeiten konsequent zu verfolgen. Wir waren aber vor allem auch vor Ort. Besonders zugemüllte Containerstandorte haben wir mit Bauzäunen in Szene gesetzt und dort mit Plakaten gezeigt, wie der Müll richtig entsorgt wird.
Begleitend gehen unsere Abfallberaterinnen und -berater auf die Menschen in der Nachbarschaft zu. Sie erklären im direkten Gespräch, wie Mülltrennung funktioniert und auch alles, was mit der Entsorgung zusammenhängt. Mit dem ASN sind wir auch in Schulen unterwegs und informieren auf Instagram. Damit unsere Angebote für die Abfallentsorgung noch besser gefunden werden, werden wir ab dem kommenden Wochenende eine Abfall-App an den Start bringen."
Sör und ASN arbeiten beim "wilden Müll" eng mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK), dem Kommunalen Außendienst Nürnberg (ADN), der NorisArbeit (NOA) gGmbH und dem Umweltamt zusammen. "Illegale Müllentsorgung ist kein Kavaliersdelikt und schadet der Allgemeinheit. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Müll legal und kostenfrei zu entsorgen. Deshalb ist es an der Zeit gewesen, hier härter durchzugreifen. Neben der nötigen Information sind das auch die Ahndung von Vermüllung und das Verhängen von Strafen", so Bürgermeister Christian Vogel, Erster Werkleiter von Sör.
Die Stadt geht konsequent gegen Müllsünder vor. Im Zeitraum vom 10. März bis 27. August 2025 wurden bereits 61 Bußgeldbescheide mit einer Gesamtsumme von 7.595 Euro (inklusive Gebühren und Auslagen) verhängt. Im Vergleich dazu lag die Gesamtsumme im Jahr 2024 bei 10.965 Euro aus 91 Bußgeldbescheiden. Zusätzlich erhob das Umweltamt im Jahr 2025 bislang 2.177 Euro an Verwarngeldern (2024: 2.510 Euro).
Um dem "wilden Müll" beizukommen, nehmen Sör und ASN neben ihren regulären Reinigungsaufgaben im öffentlichen Raum zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sauberkeit wahr. Hierzu zählt Sör die Sammlung und Rückführung von Einkaufswagen, die verstärkte Entfernung von Schrotträdern in Kooperation mit der NOA sowie die Ausweitung der Reinigungen in stark frequentierten Grünanlagen mit Unterstützung der NOA auch am Wochenende. Der städtische Eigenbetrieb ASN reagierte auch mit mehr Personal in der Beratung. Konkret wurde eine hauptamtliche Abfallberatung geschaffen, um die bis 2023 ausschließlich ehrenamtliche Abfallberatung zu unterstützen und die Beratung vor Ort zu intensivieren.
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.