"Blicken mit Sorge auf die kommenden Wochen": So dramatisch ist die Lage in den fränkischen Krankenhäusern
Die Corona-Pandemie hat Frankens Krankenhäuser fest im Griff. In den Kliniken in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim und Bamberg ist die Situation äußerst angespannt.
Nicolas Armer / dpa (Archivbild)
"Blicken mit Sorge auf die kommenden Wochen": So dramatisch ist die Lage in den fränkischen Krankenhäusern
Die Corona-Pandemie hat Frankens Krankenhäuser fest im Griff. In den Kliniken in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim und Bamberg ist die Situation äußerst angespannt.
Christian Horn/Klinikum Fürth
"Blicken mit Sorge auf die kommenden Wochen": So dramatisch ist die Lage in den fränkischen Krankenhäusern
Die Corona-Pandemie hat Frankens Krankenhäuser fest im Griff. In den Kliniken in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim und Bamberg ist die Situation äußerst angespannt.
In den fränkischen Krankenhäusern ist die Corona-Situation angespannter denn je. Die Kliniken in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim und Bamberg befinden sich am Limit.
Angesichts täglich neuer Corona-Rekorde ist die Situation in vielen Krankenhäusern angespannt wie nie zuvor. Die Kliniken sind überfüllt. Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger befinden sich seit Wochen an der Belastungsgrenze. Teils akuter Personalmangel verschärft die ohnehin bereits kritische Lage zusätzlich. Auch in der Metropolregion Nürnberg fehlen Versorgungskapazitäten in den Krankenhäusern, wie die Stadt Nürnberg am Mittwoch (17. November 2021) mitteilt.
inFranken.de hat bei den Krankenhäusern in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bamberg und Forchheim nachgefragt, wie prekär die Lage aktuell in den Kliniken vor Ort ist. "Viele Mitarbeiter blicken mit Sorge auf die kommenden Wochen und Monate", berichtet diesbezüglich etwa das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz.
Klinikum Nürnberg: "Großteil der Covid-19-Patienten auf unseren Intensivstationen ist ungeimpft"
In den Krankenhäusern des Klinikums Nürnberg werden derzeit vor allem ungeimpfte Corona-Erkrankte behandelt. "Der Großteil der Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf unseren Intensivstationen ist ungeimpft", berichtet Julia Peter, stellvertretende Pressesprecherin des Klinikums, inFranken.de. Im Krankenhaus Lauf werden aktuell 16 Corona-Infizierte stationär versorgt, vier davon auf der Intensivstation. Im Klinikum Nürnberg-Nord liegen von den insgesamt 72 Covid-Patienten 16 auf der Intensivstation. Das Klinikum Nürnberg-Süd behandelt 76 Corona-Erkrankte, zehn von ihnen intensivmedizinisch.
Für die Angestellten stellen die vielen Patienten eine immense Belastung dar - in physischer wie psychischer Hinsicht. "Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Covid-19 ist für das Personal ein sehr intensiver Aufwand, insbesondere auf den Intensivstationen", betont Peter. Ihr zufolge werden im Klinikum viele Schwerstkranke aufgenommen, die an die sogenannte extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) müssen. Hierbei wird das Blut außerhalb des Körpers gepumpt, mit reinem Sauerstoff versetzt und hierdurch CO2 ausgewaschen. Dies gilt als "ultima ratio" bei akutem Lungenversagen. Das Verfahren ist zudem sehr personalaufwändig.
Die medizinische Versorgung der Infizierten ist für die Beschäftigten körperlich anstrengend. "Das ist für die Mitarbeitenden, die mehrere Schichten Schutzkleidung tragen, körperlich ein Kraftakt." Hinzu kommen die psychischen Belastungen. "Unter den Patienten sind zunehmend jüngere Menschen - die mit einer Impfung womöglich gar nicht auf der Intensivstation hätten landen müssen", erklärt Peter. Der Großteil des Klinikpersonals sei dagegen gegen Covid-19 geimpft.
Klinikum Fürth: "Wir sind müde. Wir können eigentlich nicht mehr."
Auf der Intensivstation des Klinikums Fürth ist das Personal mit den Kräften am Ende. "Wir sind am Limit - und das sind wir schon lange", sagt Stationsarzt Ullrich Voran der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind müde. Wir können eigentlich nicht mehr." Die Corona-Pandemie hat ihn und alle anderen auf der Intensivstation demnach viel Kraft gekostet.
Die Personalsituation ist auch in Fürth kritisch. Weil Mitarbeitende fehlen, kann das Klinikum nur 22 der eigentlich 30 Intensivbetten nutzen - und diese seien immer belegt.
Zehn Patientinnen und Patienten mit Covid-19 müssen Petra Stellwag, die pflegerische Leiterin auf der Intensivstation, und ihr Team gerade zeitgleich versorgen. Im Vergleich mit anderen Erkrankten koste dies wegen des großen Aufwands viel mehr Zeit und Energie. Sieben der zehn Corona-Kranken auf der Intensivstation sind laut Angaben des Klinkums Fürth ungeimpft.
Universitätsklinikum Erlangen schildert "extrem hohe Arbeitsbelastung"
Im Universitätsklinikum Erlangen werden im Augenblick 39 Menschen wegen einer Corona-Erkrankung behandelt - "davon 18 auf einer Intensivstation", berichtet Pressesprecher Johannes Eissing. Auffällig auch hier: Rund 90 Prozent der Covid-19-Patientinnen und -Patienten seien nicht gegen das Virus geimpft.
Der Sprecher des Erlanger Universitätsklinikums verweist in Hinblick auf die Personalsituation im Krankenhaus ebenfalls auf den enormen Kraftaufwand von Medizinern und Pflegekräften hin. Eissing schildert gegenüber inFranken.de eine "extrem hohe Arbeitsbelastung in physischer wie auch psychischer Hinsicht".
Die Impfquote innerhalb des Krankenhauspersonals liege bei über 90 Prozent.
Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz: Mitarbeiter blicken "mit Sorge" in die nahe Zukunft
Das Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz muss sich gegenwärtig um 26 Corona-Infizierte kümmern. Wie viele davon ungeimpft sind, teilte das Krankenhaus auf Anfrage von inFranken.de nicht mit. Die allermeisten Angestellten sind derweil auch in diesem Krankenhaus gegen Covid-19 geimpft.
"Knapp 90 Prozent unserer Mitarbeiter sind gegen das Coronavirus geimpft, viele bereits dreifach", hält Pressesprecherin Franka Struve fest. Ungeachtet dessen gibt es auch unter den Beschäftigten Corona-Infizierte. Struve zufolge sind an beiden Standorten des Klinikums, Forchheim und Ebermannstadt, 18 von rund 1000 Mitarbeitern positiv auf das Coronavirus getestet. Sie befinden sich demnach aktuell in Quarantäne.
Das Klinikpersonal hat unterdessen auch hier alle Hände voll zu tun. Das Arbeitspensum werde wohl auch noch für längere Zeit hoch bleiben, vermutet man im Klinikum. "Viele Mitarbeiter blicken mit Sorge auf die kommenden Wochen und Monate, da ein Anstieg der intensivpflichtigen Coronapatienten zu befürchten ist", berichtet Sprecherin Struve. "Unsere Mitarbeiter auf der Corona-Isolierstation sind ausgelastet."
Klinikum Bamberg: Höchststand an Corona-Patienten - mehrere Operationssäle geschlossen
78 Covid-Patienten müssen derzeit in den Kliniken in Bamberg Stadt und Land behandelt werden - 13 von ihnen auf Intensivstationen (Stand: 16.11.2021, 8 Uhr). Allein im Klinikum Bamberg werden aktuell 61 Corona-Erkrankte versorgt, neun davon intensivmedizinisch. Im Klinikum wurde laut offiziellen Angaben ein neuer Höchststand während der Pandemie erreicht.
Akuter Personalmangel verschärft die ohnehin bereits dramatische Lage zusätzlich. "Dutzende Mitarbeiter im Pflegebereich fallen wegen corona-bedingter Umstände aus", erklärt das Landratsamt. Drei von zehn Operationssälen des Klinikums Bamberg seien bereits außer Betrieb gesetzt worden, um die aufwändige Behandlung von Corona-Patienten auf einer neu eingerichteten Station gewährleisten zu können. "Wir haben eine komplette Ebene für Covid-Patienten freigeräumt", berichtet der Ärztliche Direktor des Klinikums am Bruderwald, Professor Dr. Georg Pistorius.
*Hinweis: In der Redaktion sind wir immer auf der Suche nach nützlichen Produkten für unsere Leser. Es handelt sich bei den in diesem Artikel bereitgestellten und mit einem Einkaufswagen-Symbol beziehungsweise einem Sternchen gekennzeichneten Links um sogenannte Affiliate-Links/Werbelinks. Wenn du auf einen dieser Links klickst bzw. darüber einkaufst, bekommen wir eine Provision vom Händler. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis. Unsere redaktionelle Berichterstattung ist grundsätzlich unabhängig vom Bestehen oder der Höhe einer Provision.
Diese Zahlen zur Auslastung verwirren mich ein bisschen im Kontrast zu den Zahlen in 2020 und sogar 2019.
Mal als Beispiel, hier im Artikel zum Nürnberger Nord-Klinikum;
"Im Klinikum Nürnberg-Nord liegen von den insgesamt 72 Covid-Patienten 16 auf der Intensivstation."
Nun schaut man mal wie so 2020 die Situation dort war, dazu gibt es bei NordBayern de einen Artikel vom April 2020 mit dem Titel; "Trotz genug Kapazitäten: Am Klinikum drohen Einnahmeverluste"
Mit folgenden Zahlen;
"Aktuell versorgt das Haus mit seinen Standorten in Nürnberg und im Nürnberger Land rund 61 Corona-Patienten. 18 davon liegen auf Intensivstationen, die anderen auf Allgemeinstationen. Dazu kommen nochmals rund 60 Verdachtsfälle, die stationäre Hilfe brauchen, drei davon auf Intensiv."
Welches laut Artikel;
"Alles Zahlen, mit denen ein Haus dieser Größe gut leben kann"
Übrigens; Auch damals waren alle ungeimpft, und die Auslastung war trotzdem sehr Vergleichbar, komisch.
Wenn man jetzt mal in 2019 schaut, dann gab es da auch schon die selben Beschwerden; "Personalmangel: Probleme in Nürnbergs Krankenhäusern", vom Oktober 2019;
"Was war da los? Laut Aussage eines Lesers hat das Nürnberger Südklinikum am vergangenen Sonntag keine kardiologischen Notfälle mehr aufgenommen – "obwohl wir noch keine Grippewelle haben", wie der Leser betont. Das hat einen Grund."
Dieser Grund wird dann mit "Personalmangel" beschrieben, schon vor der Pandemie. Pandemie trägt da sicher nicht zu bei, aber auch eine 100% Impfquote würde dieses Problem nicht lösen.
DerUnterfranke62
So langsam sollten die Politiker der geimpften mal darüber nachdenken was ihnen wichtiger ist. Will man mit allen Mitteln die ungeimpften in die Knie zwingen oder sollte man das Wohl der gesamten Bevölkerung nicht in den Vordergrund heben und zuerst mal die Pandemie gemeisam bekämpfen geimpft und ungeimpft. Dem Virus ist es gleichgültig wen es ansteckt wer ihn weiterverarbeitet und wen es umbrigt.Über geeignete Maßnahmen die ungeimpften zu Überzeugen kann man auch dann in ruhigeren Zeiten diskutieren. Dieses geheuchele alles zum Schutze der ungeimpften zu tun kann ich nicht mehr hören denn wenn die ungeimpften Schutz benötigen würden wären sie geimpft. Grüße an die Politiker der geimpften.
Diese Zahlen zur Auslastung verwirren mich ein bisschen im Kontrast zu den Zahlen in 2020 und sogar 2019.
Mal als Beispiel, hier im Artikel zum Nürnberger Nord-Klinikum;
"Im Klinikum Nürnberg-Nord liegen von den insgesamt 72 Covid-Patienten 16 auf der Intensivstation."
Nun schaut man mal wie so 2020 die Situation dort war, dazu gibt es bei NordBayern de einen Artikel vom April 2020 mit dem Titel; "Trotz genug Kapazitäten: Am Klinikum drohen Einnahmeverluste"
Mit folgenden Zahlen;
"Aktuell versorgt das Haus mit seinen Standorten in Nürnberg und im Nürnberger Land rund 61 Corona-Patienten. 18 davon liegen auf Intensivstationen, die anderen auf Allgemeinstationen. Dazu kommen nochmals rund 60 Verdachtsfälle, die stationäre Hilfe brauchen, drei davon auf Intensiv."
Welches laut Artikel;
"Alles Zahlen, mit denen ein Haus dieser Größe gut leben kann"
Übrigens; Auch damals waren alle ungeimpft, und die Auslastung war trotzdem sehr Vergleichbar, komisch.
Wenn man jetzt mal in 2019 schaut, dann gab es da auch schon die selben Beschwerden; "Personalmangel: Probleme in Nürnbergs Krankenhäusern", vom Oktober 2019;
"Was war da los? Laut Aussage eines Lesers hat das Nürnberger Südklinikum am vergangenen Sonntag keine kardiologischen Notfälle mehr aufgenommen – "obwohl wir noch keine Grippewelle haben", wie der Leser betont. Das hat einen Grund."
Dieser Grund wird dann mit "Personalmangel" beschrieben, schon vor der Pandemie. Pandemie trägt da sicher nicht zu bei, aber auch eine 100% Impfquote würde dieses Problem nicht lösen.
So langsam sollten die Politiker der geimpften
mal darüber nachdenken was ihnen wichtiger
ist. Will man mit allen Mitteln die ungeimpften
in die Knie zwingen oder sollte man das Wohl der gesamten Bevölkerung nicht in den Vordergrund heben und zuerst mal die Pandemie gemeisam bekämpfen geimpft und
ungeimpft. Dem Virus ist es gleichgültig wen
es ansteckt wer ihn weiterverarbeitet und wen
es umbrigt.Über geeignete Maßnahmen die
ungeimpften zu Überzeugen kann man auch
dann in ruhigeren Zeiten diskutieren.
Dieses geheuchele alles zum Schutze der
ungeimpften zu tun kann ich nicht mehr
hören denn wenn die ungeimpften Schutz
benötigen würden wären sie geimpft.
Grüße an die Politiker der geimpften.