Ab 2026 startet in Bamberg der Bau des Tiefensammlers Ost. Das Großprojekt soll den Hochwasserschutz und die Abwasserentsorgung nachhaltig verbessern.
Eine wichtige Tiefbaumaßnahme zur Verbesserung des Gewässerschutzes und des Hochwasserschutzes im Stadtgebiet wird im kommenden Jahr gestartet: Mit dem Bau des sogenannten "Tiefensammler Bamberg Ost" (TSBO) wird Bamberg Service die letzte Sanierunglücke im städtischen Entwässerungssystem schließen.
Die Bauarbeiten sollen im zweiten Quartal 2026 beginnen und dauern voraussichtlich bis Herbst 2030. "Dieses bedeutende Infrastrukturprojekt wird dafür sorgen, dass die Bilder von überfluteten Unterführungen der Vergangenheit angehören", erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke bei einem Pressegespräch. "Die Maßnahme ist gut für die Bevölkerung", so Starke.
Auslöser des Großprojektes: Das vorhandene Kanalnetz mit seinen Einleitungsstellen in den Main-Donau-Kanal entspricht in Teilen nicht mehr den rechtlichen Vorgaben.
Die Stadt Bamberg ist zu einer Sanierung seiner Entlastungsbauwerke nach allgemein anerkanntem Stand der Technik verpflichtet, um den gesetzlichen Gewässerschutzanforderungen zu entsprechen. Dies wurde im Rahmen des "Jahrhundertprojekts Kanalausbau" westlich des Main-Donau-Kanals bereits erfolgreich umgesetzt, jetzt folgt der Lückenschuss für die Entwässerung des Bamberger Ostens.
Der geplante Tiefensammler dient aber nicht nur dem Gewässerschutz, sondern wird auch die Leistungsfähigkeit des städtischen Kanalsystems insgesamt verbessern und zu einem besseren Hochwasserschutz beitragen. Selbst bei Starkregen sollen Bahnunterführungen dann nicht mehr mit Wasser volllaufen.
3,6 Kilometer lange Strecke unter der Erde
Der Bau erfolgt als unterirdischer Rohrvortrieb auf einer Länge von insgesamt rund 3,6 Kilometern in einer Tiefe von 8 bis 20 Metern und verbindet mehrere bestehende Abwasserkanäle miteinander. Der neue Tiefensammler beginnt in der Moosstraße und verläuft über den Eichelberg, Robert-Bosch-Straße, Geisfelder Straße, Wunderberg und Bleichanger bis zum Main-Donau-Kanal.
Vom Bleichanger führt er parallel zum Main-Donau-Damm weiter bis zu einem ebenfalls neu zu errichtenden Pumpwerk am Margaretendamm. Dieses kann im Bedarfsfall Wasser aus unterschiedlichen Stadtbereichen sicher ableiten.
Für den unterirdischen Bau werden mehrere Schachtbauwerke als Start- und Zielgruben benötigt: Am Margaretendamm, an der Europabrücke, am Adenauerufer auf Höhe der Erlöserkirche sowie auf Höhe Bleichanger, in der Geisfelder Straße sowie in der Robert-Bosch-Straße und in der Moosstraße.
Straßenverkehr kaum betroffen, aber Adenauerufer gesperrt
Die Erschließung der Baustelle erfolgt von Norden her über die A 70 und Hafenstraße zum Margaretendamm, von Süden her über die Forchheimer Straße und die Neue Bughofer Straße zum Adenauerufer. Vorteil: Fast während der gesamten Bauzeit sind keine großen Straßensperrungen erforderlich, das innerstädtische Verkehrssystem wird also kaum belastet, zumindest was den PKW-Verkehr angeht.
Allerdings muss der Geh- und Radweg am Adenauerufer während der gesamten Bauzeit im Abschnitt zwischen Galgenfuhr und Luitpoldbrücke voll gesperrt werden. Entsprechende Umleitungskonzepte werden derzeit in Absprache mit (Rad-)Verkehrsverbänden erstellt.
"Bei einem Großprojekt dieser Dimension ist für uns eine gute Information und Abstimmung mit Anwohnenden und Betroffenen besonders wichtig", stellte OB Starke heraus. So wurden bereits zahlreiche Gespräche mit direkt Betroffenen geführt. Im ersten Quartal des kommenden Jahres werden außerdem mehrere Bürgerinformationen angeboten.
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.