Dabei fing die Geschichte harmlos an: "Fellini musste wegen einer eher unspektakulären Augenentzündung zum Hautarzt", berichtet eine Freundin der Besitzerin, die Vorsitzende eines Tierschutzvereins ist und zudem die Facebook-Seite von Fellini verwaltet, gegenüber inFranken.de. Da Fellinis Tierärztin so kurzfristig keinen Termin mehr freigehabt habe, ging Köhler zu einer anderen Ärztin. Am Tag nach der Behandlung dann der Schock: "Die Tierärztin rief bei Christiane Köhler an und sagte ihr, dass Fellini eingeschläfert werden müsse." Sein Zustand sei nicht artgerecht und behindere seine Lebensqualität. Köhler widersprach geschockt - worauf die Tierärztin sie laut Köhlers Freundin beim Veterinäramt Nürnberg anzeigte.
Tierschützerin: Fellinis Schicksal ist kein Einzelfall
Bestürzt wendet sich Köhler an ihre Haustierärztin, die Fellini seit seiner Geburt betreut. Sie stellt ein Attest für den Kater aus, das seine einwandfreie Gesundheit feststellt. "Das Verhalten ist aufmerksam, der Pflegezustand sehr gut und der Ernährungszustand gut." heißt es in dem Gutachten. "(...) Fellini verhält sich hier total artgerecht, läuft munter durchs Behandlungszimmer und erkundet alles. Die Windel scheint ihn keineswegs einzuschränken. (...) Für eine Euthanasie besteht meiner Meinung nach keinerlei Rechtfertigung. Im Gegenteil, ich würde mich selbst bei Besitzerwunsch weigern, diese durchzuführen."
Trotzdem kam das Veterinäramt, um Fellini zu begutachten. Auch hier war die Freundin Köhlers, die namentlich nicht genannt werden will, dabei. "Am Anfang waren sie von Fellini begeistert und haben gesehen, wie aufgeweckt und lebensfroh er ist. Auch seinen perfekten Pflegezustand haben sie gelobt." Am Ende der Untersuchung dann die Ernüchterung: Fellini könne weder springen noch flüchten, das sei nicht artgerecht. "Ich habe dann angemerkt, dass er als Hauskatze nicht flüchten müsse. Selbst wenn, könnte er sich unter dem Schrank verstecken", berichtet die Tierfreundin inFranken.de. Und obwohl er nicht springen könne, sei Fellini sehr kräftig. "Er zieht sich einfach überall hoch. Er hat keine Probleme, sich in der Wohnung zu bewegen."
Man wolle sich jetzt einsetzen - nicht nur für Fellini. "Es betrifft alle behinderten Tiere in Deutschland", so die Tierschutzaktivistin. Fellini sei kein Einzelfall. "Tierärzte sind in Deutschland verpflichtet, Tiere von ihrem Leid zu befreien", berichtet sie weiter. Allerdings werde im Gesetz nicht genau festgelegt, wie das Leid genau auszusehen hat. "Somit wird das Leid subjektiv vom Tierarzt bestimmt." Die Ärztin, die Fellinis Einschläferung gefordert hatte, habe sich nicht mehr bei Köhler gemeldet. Auch sonst sei nie wieder eine Auskunft ihrerseits gekommen. "Wir kämpfen weiter für Fellini", berichtet die Freundin der Besitzerin. "Wir haben ein zweites Gutachten angefordert." Außerdem haben sich die Katzenfans rechtlichen Beistand geholt und eine Petition gestartet.
Gibt es noch Hoffnung für Fellini?
Das finale Urteil des Veterinäramts steht noch aus. Auf Nachfrage von inFranken.de teilte das Amt lediglich mit: "Zu laufenden Fällen äußern wir uns grundsätzlich nicht."
Ursprünglich gaben die Ärzte Fellini maximal ein Jahr zu leben. "Er war der kleinste und schwächste seiner Geschwister", berichtet die Familienfreundin. Heute seien die Ärzte perplex, wie gut der Kater sich entwickelt habe. Bei seiner Besitzerin lebt er mit zwei anderen Katzen zusammen, eine davon ist seine Mutter. Er sei ein glücklicher, aufgeweckter Kater. "Fellini will leben."
Alle Informationen zu Fellinis Petition finden Sie auf der entsprechenden Webseite der Plattform Change.org.
Der Katzenfutter-Vorrat im Tierheim Hersbruck ist fast alle. Die Tierschützer haben deshalb einen Spendenaufruf gestartet. Sie bitten um Nassfutter, um vor allem den kranken Babykatzen zu helfen.
Der Kater führt kein artgerechtes Leben, weil er nicht springen kann? Schlage Euthanasie für alle Menschen vor, die im Rollstuhl sitzen, denn sie können nicht artgerecht laufen. 👿
Diese Tierärztin sollte über eine Umschulung zur Metzgerin nachdenken, da wäre sie vermutlich besser aufgehoben...
Ich hoffe nur, dass ich mit meinem Tier wenn es mal krank ist, niemals an eine solche un*****e Person gerate
Und das Veterinäramt hätte wahrlich sehr viel besseres zu tun, sich um die Tierquälerei in Schlachthöfen und dem Transport dorthin zu kümmern und in der Massentierhaltung
Das ist eine Frechheit. Das grenzt ja schon fast an Zustände von 1940. Nicht perfekt - weg damit. Bevor sie über das Leben eines so niedlichen Kätzchen entscheiden, sollten sie lieber mal ein Auge auf die werfen die ihre Tiere ganz offensichtlich schlecht behandeln und härtere Strafen einführen.
Fellini scheint mir putzmunter zu sein. Solange seine Besitzerin sich so gut um ihm kümmert, sollte es diese Tierärztin einen Sch...... kümmern.