Aurelia ist ein fröhliches Kind, das bei ihren Großeltern in Weißenburg aufwächst. Anfang des Jahres, kurz vor der Corona-Krise, dann der Schock: Aurelia hat Leukämie. Für die Familie beginnt ein schwerer Kampf.
Kleine Aurelia hat Leukämie: Im Februar wird Aurelia sechs Jahre alt. Ihre Großmutter, Christina Stancu, bezweifelt aber, dass sie danach wie andere Kinder in die Schule gehen kann. Denn: Aurelia hat Krebs.
Anfang des Jahres diagnostiziert man bei ihr akute lymphatische Leukämie. Für die Familie ein Schock: "Es war die Hölle", sagt die 42-jährige Christina Stancu inFranken.de. Sie kümmert sich um ihre Enkelin, hat ihren Job für die Pflege aufgegeben. "Aurelia kommt an erster Stelle."
Ärzte entdecken Tumor erst nach mehreren Wochen
Aurelias Mutter verließ die Familie, als die Kleine ein paar Monate alt war. Aurelias Mutter und Stancus Sohn, der an einer geistigen Rückentwicklung leidet, hatten sich in Rumänien kennengelernt, als die Familie dort zu Besuch war. "Es war eine Sommerromanze", so Stancu. Kurz darauf erfuhren sie von der Schwangerschaft und holten Aurelias Mutter nach Deutschland. Nach mehreren Besuchen in der Heimat Rumänien kehrte sie eines Tages gar nicht mehr zurück. "Danach haben wir uns um Aurelia gekümmert, als wäre sie unsere eigene Tochter", sagt Stancu. Aurelia sollte sich auch ohne ihre leibliche Mutter geliebt fühlen. "Sie nennt mich und meinen Mann mittlerweile Mama und Papa."
Zu viert lebt die Familie in Weißenburg. Anfang 2020 klagt Aurelia über eine störende Stelle hinter ihrem Ohr, Stancu entdeckt einen kleinen Knubbel. Die Ärzte diagnostizieren zunächst nur eine Ohrenentzündung und verschreiben Antibiotika. Doch dann entsteht ein zweiter Knubbel, diesmal über ihrem Ohr. Stancu geht mit Aurelia wieder zum Arzt und bekommt die gleiche Diagnose. Als eine der beiden Beulen zu eitern beginnt, weiß sie, dass sie handeln muss: "Ich habe die Ärzte fast angefleht, einen Bluttest zu machen." Mittlerweile sind mehrere Wochen seit der Entdeckung der ersten Beule vergangen.
Im Nordklinikum Nürnberg stellen die Ärzte schließlich fest: Es ist ein Tumor. Aurelia wird sofort operiert, das Gewebe wird untersucht. Dann geht alles ganz schnell: "Ich habe samstags den Anruf bekommen, dass es Leukämie ist. Wir sind sofort ins Krankenhaus gefahren, um die Chemo zu beginnen", berichtet Stancu. Was dann beginnt, kann Stancu rückblickend nur als Hölle bezeichnen. "Es war während der ersten Corona-Phase. Nur ich durfte mit ins Krankenhaus, Aurelia wollte aber auch gerne meinen Mann dabei haben." Für das kleine Mädchen ist es eine Tortur. Ihren leiblichen Vater, Stancus Sohn, kann sie während der ganzen Chemo-Zeit kein einziges Mal sehen. "Sie konnten nur per Video-Chat kommunizieren", so Stancu. Ihr geistig behinderter Sohn habe sich immer mehr zurückgezogen, Aurelias Krankheit sei für ihn nicht zu verarbeiten. "Als ihr dann auch die Haare ausgefallen sind, hat er niemanden mehr an sich herangelassen und total blockiert."
"Wir investieren all unsere Zeit in Aurelia"
Während dieser ganzen Zeit lebt die Familie weiterhin im 80 Kilometer entfernten Weißenburg. Das Hin und Her ist für das Mädchen nicht tragbar. Zusammen mit den Ärzten entscheidet die Familie, nach Nürnberg zu ziehen. "Dann begann eigentlich die zweite Hölle", so Stancu.
Denn der Wohnungsmarkt in Nürnberg ist schwierig, lange finden sie nichts. Durch die Corona-Pandemie gibt es keine Besichtigungen." Die Wohnung, in der wir jetzt wohnen, ist eigentlich viel zu teuer", berichtet Stancu. Aber sie habe handeln müssen, Aurelia muss in der Nähe des Klinikums sein.
Ich wünsche der Kleinen baldige Gesundung und den Großeltern viel Kraft bei ihrer Unterstützung