32 neue Flugziele, mehr Marketing und ein größeres Angebot im Einzelhandel sollen Frankens Tor zur Welt wieder wettbewerbsfähig machen.
"Ja, der Flughafen Nürnberg hat eine Zukunft." Sagt Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU). Das sei aus seiner Sicht das wichtigste Ergebnis eines Entwicklungskonzepts für den Flughafen, dessen wesentliche Erkenntnisse Söder zusammen mit Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) gestern vorstellte. Söder und Maly vertreten die beiden großen Gesellschafter des Flughafens, den Freistaat und die Stadt Nürnberg.
Söder macht in dem Konzept insgesamt 20 wichtige Handlungsempfehlungen aus. Angefangen bei insgesamt 32 neuen Flugzielen, über den Ausbau des Non-Aviation-Bereichs mit einem größeren Branchenmix im Einzelhandelsbereich bis hin zu einer Verbesserung der Verkehrsanbindung reicht die Palette. Hier müsse gehandelt werden und zwar rasch, so Söder. Eine Einschätzung, die im Kern Mitgesellschafter Maly teilt. Wenngleich Nürnbergs OB die Schwerpunkte ein wenig anders setzt. Klar, die Marketinganstrengungen müssten verstärkt werden.
Insbesondere gelte es aber die "Grenzgänger" für Nürnberg zurück zu gewinnen. Die Menschen in der Metropolregion also, die sich derzeit noch nach Frankfurt und München locken lassen, um von hier die Urlaubsreise anzutreten. Einer Umbenennung des Nürnberger Flughafens, gleichsam als Signal für einen Neustart nach den wirtschaftlichen Turbulenzen der letzten Jahre, will sich Maly nicht widersetzen. Aus seiner Sicht müsse das jedoch nicht der erste Schritt sein.
Nach dem Rückzug des Geschäftsführerduos Krüger/Marx stellt man sich auch personell neu auf. Man setze auf eine langfristige Perspektive im Geschäftsführerbereich, erklärt Söder. Dass die bisherige Geschäftsführung nicht zur Zufriedenheit der Gesellschafter gearbeitet haben soll, erfährt man nur hinter vorgehaltener Hand. Die Blickrichtung wäre auch die falsche. Die für den Flughafen Verantwortlichen wollen in die Zukunft blicken. Die soll den 12 000 Erwerbstätigen, die vom Flughafen direkt oder indirekt abhängen, eine Perspektive bieten. Dabei will auch die regionale Wirtschaft helfen.
Info: Wesentliches aus dem Entwicklungskonzept
Steigerung des Passagieraufkommens Akquise neuer Destinationen, Ausschöpfen des vorhandenen Marktpotentials im Kongress- und Veranstaltungsbereich, Förderung neuer touristischer Marktsegmente, Durchführung einer Marketingkampagne, Umbenennung des Flughafens in "Albrecht Dürer Airport Nürnberg", bessere Kommunikation des guten ÖPNV-Angebots.
Steigerung der Attraktivität des FlughafensErweiterung des Sortiments um einen Einzelhandel-Lebensmittelmarkt innerhalb des Terminals, Entwicklung einer Leitidee zur strategischen Positionierung angesichts der hoch interessanten Markenlandschaft im Einzugsgebiet des Flughafens (Schaufenster der Region), Empfehlung einer Spezialisierung auf Duty Free, Vorschläge zur räumlichen Angebotskonzentration, um die Angebotskompetenz der Reisebüros zu bündeln.
Verbesserung der VerkehrsanbindungBessere überörtliche Erreichbarkeit durch Realisierung der Nordanbindung, umsteigefreie ÖPNV-Anbindung von Erlangen zum Flughafen.
ft