Das Tattoo-Studio von Jack Rebel aus dem Nürnberger Land musste aufgrund der Corona-Maßnahmen schließen. Doch das wollte der Tätowierer nicht auf sich sitzen lassen. Sein Protest zeigt erste Erfolge.
- Tätowierer aus Lauf an der Pegnitz kämpft seit Monaten für Öffnung der Studios
- "Branche hat keine Lobby" - Studiobetreiber wendet sich direkt an die Politik
- Protest zeigt Erfolg: Politiker kommt zu Besuch ins Laufer Tattoo-Studio
- Kommt jetzt das Happy End? Bayern beschließt neue Regelung zur Öffnung
Tattoo-Studio im Landkreis Nürnberg: Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Tattoo-Studios in Bayern schließen – anders als im Rest des Landes, wo bei einer Inzidenz unter 100 tätowiert werden darf. Jack Rebel aus Lauf an der Pegnitz (Landkreis Nürnberger Land) hat sich gemeinsam mit vielen anderen Tätowierern für gleiche Regeln im Freistaat eingesetzt – und sogar Politiker-Besuch erhalten.
„Die größte Herausforderung war es, auf uns aufmerksam zu machen und die politischen Kontakte zu knüpfen“, erzählt Jack Rebel, Betreiber eines Tattoo-Studios in Lauf an der Pegnitz, inFranken.de. Dadurch, dass die Branche keine Lobby habe, seien die Tätowierer auf sich allein gestellt gewesen. „Es gibt keine Innung oder Handwerkskammer für unseren Beruf“, erklärt Rebel. Mithilfe zweier anderer Tätowierer habe er also versucht, öffentlichkeitswirksam Aufmerksamkeit zu generieren.
Hat Tätowierer aus Lauf Erfolg? Neue Regelung für Bayern – Hoffnung auf Öffnung
Die Corona-Pandemie trifft die Branche besonders hart. Trotz Hilfen sei der finanzielle Stand der Tätowierer unterschiedlich, erklärt Jack Rebel. Er selbst sei bislang gut durch die Krise gekommen, andere treffe es heftiger. Über Kontakte zu den Freien Wählern hat er nach Monaten schließlich Besuch vom Landtagsabgeordneten Wolfgang Hauber (FW) erhalten, auch mit dem Abgeordneten Norbert Dünkel (CSU) konnte Rebel sprechen.
Vielleicht sogar mit Erfolg: In der Kabinettssitzung der bayerischen Landesregierung vom 04.05.2021 wurde beschlossen, dass „körpernahe Dienstleistungen“ab einer Inzidenz unter 100 wieder möglich sein sollen. Darunter sollen auch Tätowierer fallen, wie das bayerische Gesundheitsministerium inFranken.de am Mittwochnachmittag (05.05.2021) schriftlich mitteilt. „Wir hoffen das Beste, wir sind da guter Dinge“, erklärt Jack Rebel. Allerdings sei ihm angesichts der auf ihn wartenden Arbeit auch ein bisschen flau im Magen.
„Ich muss 160 Termine neu eintakten. Neukunden werden wir alle in den Herbst oder ins Frühjahr legen müssen“, erläutert der Tätowierer. Aktuell bereite er gemeinsam mit einem befreundeten Tätowierer ein Hygienekonzept für alle bayerischen Tattoo-Studios vor. Wenn das Konzept vom Laufer Gesundheitsamt angenommen werde, könnte Rebel sein Studio bereits am 10.05.2021 wieder öffnen, sagt er. Voraussetzung: Eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 100.
Tätowierer aus Lauf: Hygieneprodukte immer teurer – Knappheit in der Branche
Zusätzlich sei noch einiges an Vorarbeit nötig: „Wir müssen den Laden herrichten. Ich habe heute neue Farbe bestellt, manche Farben sind eingetrocknet beziehungsweise abgelaufen“. Die gesamte Branche leide unter Knappheit und Preisanstieg bei Hygieneprodukten.