Die Modekette Gerry Weber will 122 der derzeit noch 171 eigenen Stores und Outlets im Rahmen eines Insolvenzverfahrens schließen. Auch Filialen in Franken sind betroffen.
- Insolvenzverfahren der Modekette Gerry Weber gestartet
- 122 von 171 Standorte sollen schließen - über 400 Stellen betroffen
- Diese Filialen in Franken werden schließen
- Zurück zu den Wurzeln - das sind die Sanierungspläne
Am Montag (26. Juni 2023) ist das Insolvenzverfahren des angeschlagenen Bekleidungsherstellers Gerry Weber eröffnet worden. Die Gerry Weber International AG hatte im April 2023 beim Essener Amtsgericht die Einleitung eines Sanierungsverfahrens beantragt. Die Gerry Weber Retail GmbH, in der das Filialgeschäft gebündelt ist, hatte kurz darauf Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Damit gehen Filialschließungen einher, die auch Franken betreffen.
Nürnberg, Bayreuth, Herrieden, Rottendorf - so steht es um die fränkischen Gerry-Weber-Filialen
Einen Großteil der Geschäfte in Deutschland will das Unternehmen schließen. Insgesamt 122 der derzeit noch 171 eigenen Stores und Outlets sollen bis Ende September dieses Jahres im Zuge der Sanierungsbemühungen aufgegeben werden, wie das Unternehmen am Montag (26. Juni 2023) mitteilte. Damit fallen auch rund 350 Vollzeitarbeitsplätze weg. Weitere 75 Stellen sollen in den Zentralbereichen in Halle (Westfalen) gestrichen werden.
Auf Anfrage von inFranken.de verkündete Gerry Weber die Pläne für die fränkischen Standorte:
- Filiale Äußere Bayreuther Straße 80, 90411 Nürnberg: wird bis Ende September 2023 geschlossen
- Outlet Center Am Eichelberg 1, 91567 Herrieden: wird bis Ende September 2023 geschlossen
- Outlet Am Moritzberg 3, 97228 Rottendorf: wird bis Ende September 2023 geschlossen
- Filiale Hohenzollernring 58, 95444 Bayreuth: wird weiterbetrieben
Insolvenz von Gerry Weber: Das ist der Plan der Modekette für die Zukunft
Der Modehersteller werde sich in Zukunft wieder verstärkt auf das Großhandelsgeschäft konzentrieren und damit zu seinen "Wurzeln" zurückkehren, sagte Firmenchefin Angelika Schindler-Obenhaus. Im Filialgeschäft werde sich das Unternehmen auf den gesunden Kern beschränken und alle defizitären Standorte in Deutschland schließen.
Der vor über zehn Jahren eingeschlagene Kurs, immer mehr eigene Läden zu eröffnen, habe sich als nicht marktgerecht und zukunftsfähig erwiesen. Für den Stellenabbau seien bereits ein Interessenausgleich und ein Sozialplan mit dem Betriebsrat vereinbart worden.