Eine weitere Modekette ist insolvent gegangen. Erstmal sollen alle Standorte geöffnet bleiben - darunter auch fränkische. Das Unternehmen nennt die Gründe für seine Umsatzeinbrüche in den letzten Jahren.
Der Modehändler Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf (P&C) sucht angesichts der schwierigen Marktsituation Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Die Geschäftsführung habe den Antrag am Freitag gestellt, um den bereits angestoßenen Restrukturierungsprozess zu beschleunigen, teilte das Unternehmen mit.
Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop blieben ohne Einschränkung geöffnet. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet. Auch in Franken hat der Modehändler Filialen. So zum Beispiel in Erlangen und Aschaffenburg.
Peek & Cloppenburg ist insolvent: Alle Filialen sollen geöffnet bleiben
P&C will das Insolvenzverfahren nutzen, um sich an die veränderten Marktbedingungen in Deutschland anzupassen und für die Zukunft neu aufzustellen. Eine Schließung von Häusern ist nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt, wie der Händler betonte.
Der Schutzschirm ist ein gerichtliches Restrukturierungsverfahren, mit dem das Unternehmen die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen kann - allerdings unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalters.
In den Jahren 2020 und 2021 habe die Covid-19-Pandemie zu einem massiven Umsatzeinbruch bei der Peek & Cloppenburg Düsseldorf geführt, berichtete das Unternehmen. "Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht", sagte Steffen Schüller, seit Juni 2022 Geschäftsführer des Unternehmens.
Corona und Konsumverhalten: Unternehmen nennt Hauptgründe
Darüber hinaus sei das Konsumverhalten der Kundinnen und Kunden aufgrund des seit Februar 2022 laufenden Ukrainekriegs weiter sehr zurückhaltend. Lieferengpässe, erhöhte Kosten, steigende Zinsen und die leichte Rezession hätten die wirtschaftliche Situation des Händlers zum Ende des vergangenen Jahres hin weiter eingetrübt.
Für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde ebenfalls ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind nicht vom Schutzschirm betroffen. Sie führen ihre Geschäftstätigkeit ohne Einschränkung fort. Dies betrifft auch die ANSON'S Modehäuser in Deutschland.
Ganz toll, 3 Monate werden die Löhne vom Staat bezahlt und die Schulden bei Zulieferern werden gekürzt, meist sind das "Einsparungen" im Millionenbereich.
Der Insolvenzverwalter, der selbstverständlich ein Gehalt in 6-stelliger Höhe einstreicht, sowie das Gehalt des Geschäftsführers wird ungekürzt weiter bezahlt, Mitarbeiter werden im Zuge der Insolvenz entlassen, so kann man günstig sein Personal reduzieren.
Und das Schönste: Diejenigen, die diese Insolvenz zu verantworten haben, machen anschließend weiter wie bisher!
Warum wird in solchen Fällen eigentlich nicht die Führungsmannschaft entsorgt?
Haben sie doch den Beweis angetreten, dass sie zum erfolgreichen Führen eines Unternehmens nicht in der Lage sind!