Wo in Nürnberg bis Anfang des Jahres das "Treibhaus" zu finden war, eröffnet am Freitag (14. Juni 2024) die "Pianobar". Der neue Betreiber blickt auf einen monatelangen Umbau zurück. "Hier drin ist es wirklich anders als anderswo", verspricht er.
Das "Café Treibhaus" in der Nürnberger Karl-Grillenberger-Straße 28 ist Geschichte. Es schloss im Februar 2024 und wurde nahtlos von Ugur Sarkici übernommen, der hier nun seinen Traum von einer Bar für jeden nach Berliner Vorbild verwirklicht. Nach viermonatigem Umbau ist so die "Pianobar" entstanden.
"Man erkennt nicht mehr, dass es das 'Treibhaus' war", so der Gastronom. Ein spannender Fund in den Räumlichkeiten habe zu dem neuen Namen geführt. Schon lange vor der Eröffnung am Freitag (14. Juni 2024) habe das neue Lokal die Aufmerksamkeit vieler angezogen.
Nürnberger Wirt will keine oberflächliche Bar - "hier drin ist es wirklich anders"
Sarkici wolle eine Adresse ohne Oberflächlichkeit schaffen. Das brauche die Stadt, findet er. "In Nürnberg wirst du sonst auf dein Äußeres und Erscheinungsbild reduziert", so seine Beobachtung. In Berlin hingegen könnten "Leute auch ohne Schuhe in eine Bar gehen und es interessiert niemanden", sagt er. Die Bar sei mit Schallplatten verziert und die "Toilette ist keine normale Toilette, sondern ein Künstler hat sich hier frei ausgetobt", so sein Einblick. Auch eine Wand, die an die Opfer des Hanau-Attentats vom 19. Februar 2020 erinnere, finde sich hier.
"Hier drin ist es wirklich anders als anderswo", so der Bar-Chef voller Euphorie. Rassismus, Sexismus, Homophobie und Ausgrenzung hätten bei ihm keinerlei Platz. "Alleine wegen der Terrasse" mit über 100 Sitzplätzen sei Sarkici Fan von der Location. Hier könnten die Gäste etwas abseits vom Trubel der Innenstadt in der Sonne entspannen. "Ich habe nicht gezögert, es zu übernehmen." Im Inneren habe er zwei Räume, getrennt durch einen Vorhang, mit insgesamt 74 Sitzplätzen und teilweise Vintage-Möbeln geschaffen.
Auch an jedem Schaufenster sei ein entsprechender Spruch angebracht: "Es steckt sehr viel Liebe, Bedeutung und harte Arbeit dahinter." Eigentlich habe er zunächst einen anderen Barnamen geplant, doch beim Umbau sei ein historisches Bild hinter drei Wänden zutage getreten. Darauf sei deutlich geworden: "Vor dem Nationalsozialismus hieß es Pianobar. Als ich das Bild gesehen habe, habe ich das ganze Konzept umgeschmissen." Das Bild hänge jetzt für die Gäste sichtbar an der Wand.
Neue "Pianobar": Smashed Burger, über 14 Cocktails, EM-Spiele - das ist geplant
Vormittags begrüße die "Pianobar" ihre Gäste zum Brunch, ab 17 Uhr gebe es dann Sides und Smashed Burger, eine Spezialität aus den USA, die Sarkici auch vegan anbiete. An der Bar seien über 14 verschiedene Cocktails zu bekommen - auch alkoholfrei - und natürlich Bier und weitere Getränke. Auch alle EM-Spiele wolle er ausspielen. Am Freitag geht es zur Eröffnung um 10 Uhr mit Brunch los. Von 14 bis 18 Uhr legt DJ Benny auf und wird dann von Dr. Rockwell abgelöst.
Am Samstag startet die "Pianobar" ebenfalls um 10 Uhr und um 14 Uhr wird die Band Akzenth für Stimmung sorgen. Geöffnet ist generell dienstags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr, freitags und samstags bis 23 Uhr beziehungsweise bis die letzten Gäste gehen und sonntags bis 22 Uhr.