"Bierausschank ist einfach das Schönste": Beliebte fränkische Brauerei will eigenes Lokal eröffnen

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Nürnberg: Kleinstbrauerei "Orca brau" will eigenes Lokal eröffnen - "brauchen eine Heimat"
Seit 2017 braut die Nürnberger Kleinstbrauerei "Orca brau" Bier "abseits des Massengeschmacks". Jetzt soll ein eigenes Brauereilokal folgen.
Nürnberg: Kleinstbrauerei "Orca brau" will eigenes Lokal eröffnen - "brauchen eine Heimat"
Orca brau

Die kleine Nürnberger Brauerei "Orca brau" plant die Eröffnung ihres ersten eigenen Lokals. Nachdem die Suche nach einer geeigneten Location in den letzten Jahren ins Stocken geraten war, soll das Projekt jetzt "forciert" werden.

Die Nürnberger Brauerei "Orca brau" möchte mit einem ersten eigenen Lokal einen nächsten Schritt gehen. Seit 2017 braut das Team im Nürnberger Knoblauchsland Bier "abseits des Massengeschmacks", wie es auf der Homepage des Unternehmens heißt. Im vergangenen Jahr schaffte es "Orca brau" damit sogar in die Auswahl der beliebtesten Kleinstbrauereien Deutschlands des renommierten Falstaff-Magazins.

"Die Idee eines eigenen Lokals gibt es eigentlich schon, seitdem wir uns vor sieben Jahren gegründet haben", berichtet Inhaber Felix vom Endt im Gespräch mit inFranken.de. Denn "eine Brauerei braucht einfach auch einen Ausschank", wie er erklärt. "Das ist zum Beispiel in der Fränkischen Schweiz schön zu sehen, wo im Prinzip jede Brauerei auch ihren eigenen Gasthof hat". Durch die Corona-Pandemie und die allgemeine Krisensituation habe man die Suche nach einer geeigneten Location in den vergangenen Jahren aber aufgeschoben. Jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, an dem man dieses Projekt "forcieren" wolle.

Nürnberger Brauerei "Orca brau" sucht eigene "Heimat": Doch Suche gestaltet sich schwierig

"Bierausschank ist einfach das Schönste", schwärmt vom Endt gegenüber inFranken.de. "Wenn du dem Gast dein eigenes, frisch gezapftes Bier in die Hand drücken kannst und dann siehst, wie er sich freut, dann hat das auch einfach etwas Emotionales", erklärt er. Aus dieser Emotion heraus sei auch der immer größer werdende Eindruck entstanden, dass man in Zukunft eine "Art Heimat" brauche, "wo das eigene Bier aus dem Zapfhahn laufen kann". 

Seitdem die Brauerei in den sozialen Medien bekannt gegeben hat, dass sie aktuell auf der Suche nach einer geeigneten Location für ein eigenes Schanklokal ist, seien bei vom Endt zahlreiche Hinweise auf leerstehende Gasthäuser eingetrudelt. Es sei aber bislang "nicht wirklich was dabei gewesen, was passt. Es waren schon ein paar ganz coole Objekte dabei", berichtet er. Oftmals sei aber zum Beispiel im Grundbuch eingetragen, dass dort nur ein einziges, vertraglich festgeschriebenes Bier ausgeschenkt werden dürfe. In einigen anderen Fällen liefen solche Schankverträge auch nach einem Pächterwechsel weiter.

"Für eine kleine Brauerei ist das eine große Hürde", bedauert vom Endt deshalb. "Da kann das Gebäude dann noch so toll sein, wenn wir nicht unser eigenes Bier ausschenken dürfen, dann kommt das für uns natürlich nicht infrage", erklärt er. Zudem sei es gar nicht so einfach, etwas zu finden, was den eigenen Ansprüchen gerecht wird. Und das, obwohl das Team bei der Auslegung des eigenen Konzepts durchaus flexibel sei. Von einer "kleinen Eckkneipe" bis hin zu einem "größeren Gasthaus mit Küche" sei prinzipiell alles möglich. "Was das angeht, sind wir relativ offen", erklärt der Brauerei-Gründer. Nur ein paar grundlegende Voraussetzungen sollte die Location demnach erfüllen. 

Standort Nürnberg hat "oberste Priorität": Warum aber auch andere fränkische Städte infrage kommen

"Es muss einigermaßen gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und baulich in einem guten Zustand sein", so vom Endt. Auch ein Außenbereich wäre demnach wünschenswert. "Aber wenn sonst alles passt und die Location keinen Außenbereich hat, dann ist es halt so, das wäre dann auch nicht so schlimm." Zudem habe der Standort Nürnberg "ganz klar oberste Priorität, weil 'Orca brau' eine Nürnberger Brauerei ist". Aktuell schließe man aber auch Fürth und Erlangen nicht aus. "Wir sitzen hier im Knoblauchsland schließlich ja sozusagen im Drei-Städte-Eck", lacht er. 

Stressen lassen wolle man sich bei der Suche nach einer Location nicht. "Wir würden schon gerne möglichst bald etwas finden, es haben sich jetzt auch schon ein, zwei ganz interessante Geschichten entwickelt." Zeitdruck verspüre er jedoch keinen. "Wir suchen ja schon länger, da kommt es auf ein halbes Jahr mehr oder weniger jetzt auch nicht mehr an", so der Inhaber von Orca brau in Nürnberg. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr in unserem Lokalressort