Der Tiergarten Nürnberg hat seit wenigen Tagen einen neuen Bewohner. Mit dem Fischkatzen-Zugang verfolgt der Zoo eine konkrete Absicht.
Wie der Tiergarten Nürnberg mitteilt, ist mit Kumi vor wenigen Tagen ein Fischkatzen-Weibchen aus dem Zoo Duisburg nach Franken gezogen. Erst vor zwei Monaten hatte der Nürnberger Zoo eine "kolossale Neuigkeit" verkündet und in diesem Zuge ebenfalls einen neuen Bewohner vorgestellt. Der Tiergarten hält Fischkatzen nach eigenen Angaben bereits seit 2015, Nachwuchs habe es bislang jedoch noch keinen gegeben. Doch das soll sich jetzt ändern. Dafür soll das 14-jährige Weibchen in den kommenden Jahren zusammen mit Kater Thaler sorgen.
Kumi bringe bereits reichlich Erfahrung als Mutter mit. Im Zoo Duisburg zog sie demnach bereits sieben Mal erfolgreich Nachwuchs auf. Nachdem ihr Partner im Frühjahr dieses Jahres verstorben war, habe sich das Duisburger Zoo-Team gemeinsam mit dem zuständigen Erhaltungszuchtprogramm auf die Suche nach einem passenden Partner gemacht. Ein auf Tiertransporte spezialisiertes Unternehmen habe das Fischkatzen-Weibchen dann schließlich am 12. November 2024 in einem beheizten Spezialfahrzeug von Duisburg nach Nürnberg gebracht.
Tiergarten Nürnberg hofft auf Fischkatzen-Nachwuchs - "wichtiger Beitrag zum Erhalt der Art"
"Kumi hat sich schon gut eingelebt und ist gerade dabei, die Innenanlage zu erkunden", berichtet Tierpflegerin und Revierleiterin Dagmar Fröhlich. Sobald das Wetter wieder besser wird, soll sie dann auch im Außenbereich auf Entdeckungstour gehen. Kater Thaler habe sie bereits durch das sogenannte "Schmusegitter" kennenlernen dürfen, gemeinsam waren sie demnach bislang aber noch nicht auf der Anlage.
"Wir hoffen, dass die Zusammenführung reibungslos funktioniert und sich die beiden gut verstehen", so Fröhlich. "Nachwuchs bei den Fischkatzen wäre nicht nur etwas ganz Besonderes für den Nürnberger Tiergarten, sondern vor allem ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Art", erklärt die Tierpflegerin. Wie der Tiergarten Nürnberg mitteilt, gelten Fischkatzen nämlich als gefährdet. Ihr Verbreitungsgebiet in den Regenwäldern Asiens sei in den letzten Jahren zunehmend geschrumpft. Neben der Entsorgung von Müll in Seen und Flüssen, wo Fischkatzen ihre Nahrung finden, setze den Tieren auch der Bau von Straßen, Siedlungen sowie die Abholzung der Wälder massiv zu.
Die Bestände nehmen deshalb kontinuierlich ab. Auch das Erhaltungszuchtprogramm des europäischen Zooverbands umfasse aktuell lediglich 45 Tiere. Der Tiergarten Nürnberg bietet derweil neue Führungen und Programme auf seinem Klimawaldpfad an. Die Angebote richten sich an Privatpersonen und Bildungseinrichtungen. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr in unserem Lokalressort.