Der Stadtstrand auf der Insel Schütt: Das ist 2018 geplant

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In der Poolbar kann man sich beim Cocktailtrinken die Füße abkühlen. Foto: Nikolas Pelke
In der Poolbar kann man sich beim Cocktailtrinken die Füße abkühlen. Foto: Nikolas Pelke

Seit fast zehn Jahren stellen fünf Schausteller aus Nürnberg den Stadtstrand auf der Insel Schütt mit viel Aufwand auf die Beine. In den nächsten drei Monaten hat die Freiluftbar mit Urlaubsatmosphäre in Nürnberg wieder täglich geöffnet.

Ballermann in der City: Mit dem Stadtstrand kehrt wieder Urlaubsstimmung auf der Insel Schütt ein. Unter Palmen einen Cocktail trinken können wohl nirgendwo sonst in Nürnberg rund 1.500 Sonnenanbeter gleichzeitig.

Lorenz Kalb ist im Stress. Die Eröffnung des "Stadtstrandes" steht direkt bevor. Die Sandmassen sind schon verteilt. Die 1.500 Liegestühle bereits aufgebaut. Auch die 50 Palmen sind schon auf dem 4.000 Quadratmeter großen Gelände verteilt. Vor neun Jahren hat Lorenz Kalb, der sich als Schausteller in Nürnberg einen Namen gemacht hat, die Idee zum Strandfeeling in der City zusammen mit vier Kollegen aus der Volksfestbranche gehabt. Zum Start des Beach-Events im Jahr 2010 hätte sich der Schausteller nicht vorstellen können, welche Ausmaße die Strandparty im Herzen der fränkischen Metropole einmal annehmen wird. "Wir haben uns das damals wesentlich einfacher vorgestellt. Wir wollten ein bisschen Sand hinschmeißen, ein paar Liegestühle darauf stellen und dazu ein paar Getränke verkaufen. Kein Mensch hat diesen Aufwand von heute im Kopf gehabt", erinnert sich Kalb an die Anfangszeit zurück. Allein der weiße Sand wird in 40 Lastwagen-Ladungen angekarrt. Die 80 Palmen werden sogar aus Spanien nach Nürnberg kutschiert.

Der Stadtstrand hat heute knapp drei Monate am Stück täglich geöffnet. Unter dem Motto "Sommerurlaub in der Heimat" werden sogar Fitness- und Gesundheitskurse wie in der Ferienanlage am Mittelmeer angeboten. Neben Yogastunden und Zumbakursen gibt es auch ein Beachvolleyball-Feld mit olympischen Ausmaßen, das wie die Kurse kostenlos für die Besucher zur Verfügung steht. Dazu gibt es zahlreiche Veranstaltungen vom Poetryslam bis zur Flirtparty. Natürlich darf auch eine Modenschau mit Bikini-Schönheiten nicht fehlen.

Der Eintritt zum Strandvergnügen ist umsonst. Dafür liegen die Getränkepreise wohl deutlich über dem ortsüblichen Niveau in der Altstadt. Einige Besucher beschweren sich im Internet über teilweise "gesalzene" oder sogar "unverschämte" Preise. Immerhin gibt es täglich bis 19 Uhr eine "Happy Hour". Werbefrei ist der Stadtstrand nicht. Viele Firmen aus der Region nutzen den Stadtstrand als Reklameplattform.

Wörtlich darf man das mit dem Strand natürlich auch nicht nehmen. Das Meer zum Strand wird beispielsweise durch einen kleinen Pool ersetzt. In dem knietiefen Wasser kann man nicht wirklich schwimmen. Aber sich dafür an der Poolbar wie im Urlaub fühlen und beim Sonnenbaden die Füße im "Pool" abkühlen. Immerhin ist das Flussufer der Pegnitz nicht weit. Bekannt ist der Stadtstrand auch für seine Kopfhörer-Party, die heuer am 15. Juni stattfindet. "Wir können hier alles außer laut", sagt Kalb im Hinblick auf die Anwohner dazu.

Citymanager Reto Manitz lobt das Engagement der fünf Schausteller, die den Stadtstrand seit knapp zehn Jahren auf die Beine stellen. "Der Stadtstrand bringt viel junges Publikum in die Stadt." Die Massenveranstaltung werde mit viel Liebe und Qualität gemacht. Allerdings findet Manitz, dass es in der Innenstadt neben Großevents auch Platz für authentische und familiäre Veranstaltungen mit weniger Aufwand geben müsse. Positiv findet Manitz, dass es den Machern nicht nur ums Geldverdienen geht. "Wir sind mit Sicherheit der schönste Stadtstrand in dieser Größenordnung in Deutschland", ist sich Lorenz Kalb sicher.

Strand: Für die richtige Atmosphäre auf der Insel Schütt im Herzen der Altstadt sorgen 600 Tonnen weißer Sand, 80 Palmen und 1500 Liegestühle. Dazu gibt es eine Poolbar und ein kostenloses Beachvolleyball-Feld.

Veranstaltungen: Am 11. Mai gibt es eine Flirt-Party, am 7. Juni einen Poetryslam, eine Kopfhörer-Party am 15. Juni und neben weiteren Events am 21. Juni eine Modenschau.

Macher Die Idee und das Konzept haben die fünf Schausteller und fränkischen Veranstaltungsprofis Kurt Grauberger, Karlheinz Hartnagel, Lorenz Kalb, Raimund Krug und Peter Lössel im Jahr 2010 in die Tat umgesetzt.

Tipp Pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft in Russland werden am Stadtstrand rund 20 Fernseher für die Übertragung der Spiele aufgestellt.

Viele weitere Informationen gibt es im Internet unter www.sommer-in-der-city.com.