"Schwerer Schlag": Continental-Schließung in Nürnberg geplant - OB reagiert auf Hiobsbotschaft

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Die Automobilbranche ist in der Krise: Immer wieder vermelden große Arbeitgeber den Abbau von Hunderten, teils Tausenden Stellen - so auch Continental. Besonders die Standortschließung in Nürnberg besorgt die Stadt nun.

Bereits 2024 kündigte der Automobilzulieferer Continental die Streichung von 7150 Arbeitsplätzen an. Die Maßnahme wurde bereits weitestgehend umgesetzt - dann folgte am Dienstag (18. Februar 2025) der nächste Paukenschlag: Es sollen weitere 3000 Arbeitsplätze abgebaut werden - der Standort in Nürnberg soll außerdem komplett gestrichen werden.

Mit den Plänen ist der Autozulieferer in Franken bei weitem nicht allein: So will auch der Nürnberger Autozulieferer Leoni 4500 Stellen streichen, bei Schaeffler sollen in Deutschland 2800 Arbeitsplätze wegfallen und bei Brose sind es allein in der Region mehrere hundert. Der französische Zulieferer Valeo kündigte Ende 2024 ebenfalls Sparmaßnahmen an.

"Schlechte Nachrichten": Nürnbergs Oberbürgermeister äußert sich zu Continental-Plänen

Angesichts der Krise schalten sich zunehmend auch die Verwaltungschefs betroffener Städte ein. Der Schweinfurter OB Sebastian Remelé (CSU) schloss sich darum jüngst der Initiative "Bürgermeister für einen starken Automobilstandort" an, die der EU-Kommission mit einem 7-Punkte-Papier Druck machen will. Nun meldet sich auch die Nürnberger Stadtspitze und geht dabei konkret auf die Pläne von Continental ein.

Als "schlechte Nachrichten" bezeichnet OB Marcus König (CSU) diese in einer Mitteilung. "Die geplante Schließung des Continental-Standorts in Nürnberg ist nicht nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, sondern auch für ihre Familien ein schwerer Schlag", betont König. Allerdings macht er den Betroffenen auch Mut: "Seien Sie versichert, dass wir als Stadt Nürnberg hier eng an der Seite der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stehen und gemeinsam mit dem Unternehmen an sozialverträglichen Lösungen arbeiten."

Das betont auch Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Andrea Heilmaier. Mit Continental sei man bereits im engen Austausch. Auch mit weiteren Unternehmen der Branche, die von der Krise betroffen sind, laufen demnach die Gespräche. Man setze sich als Stadt intensiv für die betroffenen Arbeitnehmer ein und arbeite gleichzeitig mit Firmen aus dem Sektor an gemeinsamen Perspektiven und neuen Lösungsansätzen, verspricht sie. Heilmaier betont: "Die strukturellen Probleme lassen sich nur gesamtheitlich lösen und gestalten."

Projekt "transform_EMN": Unterstützung bei der Transformation für mittlere und kleine Unternehmen

Wie genau entsprechende Lösungen aussehen könnten, bleibt zunächst offen. Die Referentin verweist jedoch auf das Projekt "transform_EMN". Dieses unterstütze kleine und mittlere Unternehmen aus der Stadt und Region dabei, die Herausforderungen der Transformation zu meistern und sich zukunftsfähig aufzustellen - unter anderem durch ein offenes Netzwerk mit kostenfreien Maßnahmen zu Wissens- und Technologietransfer.

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Vorschaubild: © Collage inFranken.de/ Nicolas Armer (dpa), Julian Stratenschulte (dpa)